September 2022 Mamis

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von Töötööö  am 25.10.2022, 21:00 Uhr

Geburt

Hallo zusammen,
am 25. hab ich meine zweite Tochter zur Welt gebracht. Dieses mal mit Lachgas statt Medikament, wollte ich vermeiden, da ich von der ersten Geburt leider nicht mehr viel weiß. Die Schmerzen waren vom ersten Tag der Einleitung (insgesamt 3) viel stärker und intensiver als beim ersten Mal, auch war die Geburt an sich nicht sehr schön.
Ich bat in der Eröffnungsphase um einen Einlauf, da ich seit früh morgens schon musste und einfach nicht kann wenn ich nicht zu Hause bin. Dieser Wunsch wurde mir verwehrt da es nicht schlimm wäre wenn bei der Geburt was kommen würde. Ich solle es nocheinmal probieren, oft sind es ja nur die Wehen. Ok, probierte es also aber naja kein Erfolg. Nachdem nichts mehr weiterging (Starke Schmerzen, viele Wehen, keine Veränderung des MuMu) eröffnete sie mir die Fruchtblase, weil sie meinte durch zuviel Fruchtwasser kann der Kopf/Baby nicht mitwirken. Ok, es ging dann gut weiter.
Nach 5 St ca merkte ich dass mein Patner etwas unruhig wurde und die Hebamme fragte ob etwas nicht passt. Doch doch alles gut meinte sie. Für mich schaute das CTG komisch aus also fragte ich nach. Ein Arzt kam um den Ph-Wert der kleinen zu messen. Die Herztöne der kleinen sackten immer wieder mal ab. Ich fragte nach einem Kaiserschnitt. Ich konnte einfach nicht mehr. Die ganze Schwangerschaft war nicht schön.Jedes mal ne andre 'schlechte' Nachricht, Angst nochmal ein Kind zuverlieren, Schwangerschaftsbeschwerden und jetzt diese Geburt. Sie fragte noch mal, ich bejahte, die andere Hebamme lachte und verdrehte die Augen und ging Kopfschüttelnd. Es kam der Arzt der nochmal versuchte mich umzustimmen. Nein. Es war alles hergerichtet, der Anästhesist setzte gerade die Spritze zur örtlichen Betäubung an, da merkte ich sie kommt. Ich wollte stehen, und tatsächlich kam sie dann. Ich sollte am besten gar nicht auf hören zu pressen, hatte keine Verschnaufpause, zum Glück wie sich herausstellte. Immer wieder spürte ich wie sie mir beim pressen ihren Finger in den Po steckte, da immer wieder Stuhlgang kam. Ich weiß das ist normal, aber es kam halt wirklich alles heraus und ich merkte es und es war mir mehr als nur unangenehm. Alles wurde Hektisch und Panisch. Sie schrie ich solle pressen so fest sie ich kann. Immer wieder. Dann wurde ich auf Bett gedrückt und höre es muss jetzt schnell gehen. Ich spürte wie sie an ihr zogen, es schmerzte sehr, zudem musste ich die Blutung durch den gezogenen Zugang 'stoppen'.
Sie nahmen sie gleich mit sie war sehr blau, sie hatte die Nabelschnur einmal um den Hals. Ich fragte ob alles in Ordnung sei mit ihr, keine Antwort.. stattdessen schaute sie ob ich Geburtsverletzungen hatte. Ich hörte sie schreien, welch Erleichterung. Es wurde etwas an der Nabelschnur 'gerüttelt'. Bitte nocheinmal etwas pressen Frau x. Sie zog etwas daran. Ärztin und Hebamme sagten nach prüfenden Blicken auf Nachgeburt und mich "alles raus, keine Verletzungen. Super muss nichts genäht werden." Das war zwischen 15.40 und 16.00 Uhr. Abends lag ich auf dem Tisch zur Notkürettage weil nicht alles raus war. Eine weitere Woche später war ich wieder im Krankenhaus für 4 Tage auf Grund Lochialstau, erst 2x tägl. Infusionen mit Oxitocin am vierten Tag wurde ich gespült und abgesaugt mittels Katheterschlauch und Spritze. Noch nie bin ich mir so seltsam und erniedrigt vorgekommen wie auf diesem Stuhl. Sie zogen noch ein großes Stück Eihaut heraus, ergo bei der Kürettage würde nicht alles erwischt. Diese zwei Gesichter schauten mich immer wieder lieb lächelnd an und vergaßen wohl das man ihre angeekelten Gesichter sehen konnte.
Ich weiß nicht ob ich einfach etwas empfindlich bin und übertreibe oder mir das ganze zu Recht noch zuschaffen macht.

Liebe Grüße

 
9 Antworten:

Re: Geburt

Antwort von Mutti2209 am 25.10.2022, 21:12 Uhr

Tut mir leid, dass du sowas erleben musstest. Darf ich fragen wer „sie“ ist die dir den Finger in po gesteckt hat? Die Hebamme?

Mir wurde der Stuhlgang auch abgesagt mit den Worten „haben sie sich denn gar nicht über Geburten informiert?!?!?!?“ hab aus trotz direkt auf die liege geschissen VOR der geburt und den Presswehen. In dem Moment war mir alles egal, die Hebamme war auch eine totale Hexe bei mir und hat mich auch total runter gemacht. Während des Pressens hat die total stinkig gesagt „haben sie nie Sport gemacht oder was? Pressen sie runter!!!“ für solche Hebammen sind wir halt nur eine Schicht, und beachten nicht mehr dass wir alles Menschen sind die gerade ein Riesen Ereignis vollbringen, da sie das jeden Tag machen.

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Re: Geburt

Antwort von Töötööö am 25.10.2022, 21:49 Uhr

Ja die Hebamme war das.
In den Tagen zuvor und auch vor den echten Wehen dann war sie total lieb. Hätte gehofft die Hebamme die ich bei der ersten Geburt hatte ist da, aber sie hatte frei an diesem Tag. Leider.

Deine Hebamme ist ja auch sehr reizend gewesen. Sind oft die älteren Jahrgänge oder man denkt sich die haben das noch nie selbst gemacht.

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Re: Geburt

Antwort von File55 am 25.10.2022, 21:58 Uhr

Hallo,
Ja, diese Erlebnisse dürfen dir absolut noch nachgehen!

Sprich deine Erinnerungen mit deiner Nachsorge Hebamme durch wenn du eine hast, oder auch dem Gynäkologen/der Gynäkologin.
Mein krankenhaus bietet an, dass man nochmal ins Krankenhaus kommen kann um anhand der Dokumentationen die Geburt nochmal durchzusprechen, Fragen zu stellen etc. Es dauert ein bisschen, bis die Akten alle administrativen Stufen durchlaufen haben (3-4 Wochen glaub ich) danach kann man den Termin ausmachen. Bietet dein Krankenhaus das vielleicht auch an?
Nutze solche Angebote, sprich auch mit deinem Mann. Nur so kann man das erlebte verarbeiten und auch besser verstehen.

Für deine Gefühle musst du dich definitiv nicht rechtfertigen. Es gibt nicht umsonst Therapeuten, die sich auf das verarbeiten von geburtserfahrungen spezialisiert haben.
Spiel die Gefühle nicht runter und tu sie nicht ab, sonst kriegst du langfristig die Quittung dafür (spätestens falls ihr noch ein Kind wollt).

Lieben Gruß

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Re: Geburt

Antwort von ucaldra, 32. SSW am 25.10.2022, 22:54 Uhr

Hallo,

Ich finde du übertreibst nicht!
Ich ordne das ganz klar unter Gewalt in der Geburtshilfe ein. Es gibt eine ganze Bewegung dazu, sie heißt roses Revolution und du solltest auf jeden Fall tun was dir hilft um diese Erlebnisse zu verarbeiten.

Das geht z.b. durch das gesuchte Gespräch mit der Leitung der Geburtshilfe (und optional den beteiligten Personen) oder durch externe Angebote.
Es gibt z.b. auch ein Hilfetelefon für schwierige Geburten.

Es ist nicht normal zu behandelt zu werden und du hast jedes Recht dazu diese Geburt als traumatisch zu empfinden!

Liebe Grüße,
Chiara

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Re: Geburt

Antwort von Töötööö am 26.10.2022, 9:40 Uhr

Guten morgen:)
Ich kann den Geburtsbericht anfordern, aber ob da alles drinen steht ist fraglich. Aufgrund Corona findet soetwas nicht statt ich kann schriftliche Beschwerde einreichen.

Ein weiteres Kind ist auf Grund der Schwangerschaft nicht mehr geplant und auch weil es das vierte für meinen Patner ist.
Aber darüber reden kann ich nicht wirklich weil ich mich aus welchen Gründen auch immer etwas dafür schäme. Deshalb schrieb ichs mir hier anonym von der Seele.

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Re: Geburt

Antwort von Töötööö am 26.10.2022, 9:43 Uhr

Guten morgen
Dankeschön für die Infos, kannte ich nicht. Ich hab es bisher noch nicht geschafft darüber zu reden.

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Re: Geburt

Antwort von Mutti2209 am 26.10.2022, 12:32 Uhr

Finde das gerade unglaublich mit dem Finger. Ist das normal?

Und ja genau, meistens sind es die älteren Jahrgänge.. aber wenigstens hattest du den größten Teil eine liebe Hebamme. Das war bei mir auch der Fall. Die die Wehen die ganzen Tage begleitet hat war super lieb. Nur die letzten Stunden war es der totale Giftzwerg

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Re: Geburt

Antwort von File55 am 26.10.2022, 13:05 Uhr

Hallo,
Hast du das mit dem Gespräch angefragt oder gehst du davon aus? Mir wurde es während Corona angeboten, aber Krankenhäuser handhaben das alles ja sehr unterschiedlich.

Schriftlich Beschwerde einreichen… das stelle ich mir schwer vor, dass alles auf Papier zu bringen, in geeigneter Form (wobei du das hier ja schon gut geschildert hast).

Für mich wäre aber die oberste Priorität das selber zu verarbeiten.
Dass du keinen Grund hast dich dafür zu schämen, was mit dir gemacht wurde ist theoretisch klar (hoffe ich), ich glaube dir aber sofort, dass sich das trotzdem so anfühlt.
Suche dir eine Person (Hebamme, Arzt, Freundin, hilfetelefon, …) mit der du reden kannst. Das ist sooo wichtig. Und oftmals ist es einfacher wenn man die Person nicht kennt bzw. keine persönliche Beziehung mit hat.

Wir reden hier von einem Trauma, in einem extrem persönlichen Bereich.

Schau mal, hier sind Anlaufstellen, die sich genau damit beschäftigen:
https://www.gerechte-geburt.de/links/verarbeitung-von-schweren-geburten/

Und diesen Artikel finde ich auch hilfreich:
https://www.babelli.de/traumatische-geburt/

Du bist nicht alleine, du hast alles richtig gemacht. Es gibt Leute, die dir helfen können!

Ich wünsche dir viel Kraft. Du kannst stolz auf dich sein, dass du den ersten Schritt, hier zu schreiben, schon gemacht hast. Du schaffst auch weitere Schritte!

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Re: Geburt

Antwort von ucaldra, 32. SSW am 26.10.2022, 22:56 Uhr

Auch wenn du sagst, dass du es nich nicht geschafft hast darüber zu reden, so hast du dich getraut hier mit uns zu schreiben und das ist der erste Schritt!

Du hast nichts wovor du dich schämen müsstest, wenn dann sollten sich die Beteiligten des medizinischen Personals für ihre Taten schämen.

Soweit ich weiß ist das Hilfetelefon anonym und auch die Beteiligubg am roses Revolution das kannst du anonym machen.

Egal was dir hilft, solange du es tust und es dir hilft, so ist es gut und das ist das Wichtigste!

Du übertreibst nicht und du hast auch keine Schuld an dem was passiert ist. Du kannst mich auch gerne jederzeit nochmal privat anschreiben, falls du Schreibbedarf hast. Auch wenn du es nicht als Reden empfindest, so hast du doch einen Austausch über die Ereignisse und manchmal hilft auch einfach das schon.

Liebe Grüße!

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