Endlich

Heyho!
Danke für die gedrückten Daumen seit 8.12.!
Ich würde mich mich mit dem Bericht recht sachlich halten, da ich keiner Mitkuglerin hier Angst vor der Geburt machen möchte.
Überlegt euch bitte trotzdem vorher genau, ob ihr das lesen wollt oder es zu verstörend sein könnte.
Nur eines sei vorher gesagt: quält euch nicht wegen falscher Illusionen oder Traumvorstellungen. Nehmt Hilfe an, wenn sie euch angeboten wird und ihr sie braucht. Ich wollte die Geburt möglichst ohne Schmerzmittel durchstehen. Und doch hat mir die PDA hat vermutlich am meisten geholfen die Geburt dann doch nicht unter "Trauma" abspeichern zu müssen.

Kurzfassung:
8.12. Blasensprung ca um 3Uhr Nachts bei 38+4. Noch bin ich mir unsicher. Vermutlich eher hoher Riss.
Um 7:30 erreichen wir endlich jemanden im Kreißsaal. Wir sollen sofort antanzen.
Erstmal ohne Partner, wegen Corona. Ich werde aufgenommen und wir warten sehnsüchtig auf die ersten eigenen Wehen.
Um 14 Uhr nochimmer keine eigenen Wehen. Einleitung mit Cytotec. (Da ich nichts gutes darüber gelesen hatte, mir allerdings versichert wurde, dass nichts anderes gerade Sinn machen würde, nahm ich widerwillig in Kauf, dass Wunsch Nr.1 keine Einleitung und dann auchnoch mit cytotec gestrichen ist.)
Insgesamt sind es 3 Kapseln. Die Wehen sind unglaublich schmerzhaft (9/10 Schmerzpunkte) es entwickelten sich eigene, sehr intensive in kurzen Abständen
Aber ich halte durch bis 4 Uhr Nachts 9.12. Der MuMu befindet sich jedoch nochimmer nur bei 1cm. Ich flehe um eine PDA. Buscopan als Zäpfchen hatte ich schon erhalten. (Wunsch Nr. 2 "ach, ich schaffe das gut ohne Schmerzmittel und erst recht ohne PDA!" dahin.)
Es wird besser. Ich komme zur Ruhe und tanke wieder Kraft. Die Wehen haben nachgelassen. Ab an den Wehentropf und bei 4cm MuMu um 6 Uhr darf der Papa kommen.
Er trifft um 8:30Uhr ein. Ich veratme gerade eine schmerzhafte Wehe, trotz top sitzender PDA. Die sind immer malwieder zwischen den normalen.
Irgendwann um 10: das Köpfchen liegt ungünstig, wir bekommen es trotz aller Tricks nicht in den Geburtskanal. MuMu bei 8cm. Viele Wehen sind wieder bei 8-9/10 trotz PDA. DIE Hebamme meint, es läge an der ungünstigen Lage des Kindes. Sein Köpfchen drücke zu sehr gegen mein Schambein, statt rein zu finden. Keinen Plan, wie ich das ohne PDA überlebt hätte. Aber es wird endlich!
Um 12 vollständiger Befund. Die Wehen ändern sich. Ich bekomme Druck nach unten und Pressdrang mit jeder Wehe mehr. Der Kopf hat einen Satz nach unten gemacht. Die Chancen stehen gut! (Bis hierhin dauern die Wehen schon unglaublich lange, ich sammle meine letzten Kraftreserven: nach so vielen Schmerzen, so langem Bangen, es wird endlich!)
14 Uhr 9.12. Die Ärztin kommt, schallt, der Kopf will einfach nicht. Oder er kann nicht. Die Entscheidung, die mich in Tränen ausbrechen lässt: es hat keinen Sinn mehr. So lange die Werte des Kindes noch so gut sind, muss es ein KS werden. Über 30h nach Blasensprung, nach 24h Wehen aus der Hölle und Tapferkeit verpufft mein Traum einer natürlichen Geburt. Ich habe so lange gekämpft und doch verloren.
Dank der zuvor gelegten PDA geht alles ganz schnell. Das OP Team ist super nett und lässt mir gar keine Zeit zu heulen. Sie scherzen mit mir herum, holen den Galgenhumor raus und betüddeln mich von allen Seiten. Ich habe gar keine Chance für einen Nervenzusammenbruch.
14:59 Uhr er hatte sich irgendwie schon in der Gebärmutter verkeilt. Ich hätte keine Chance gehabt.
Es brauchte 2 Ärzte und eine Hebamme mit ihren Fingern in gefühlt all meinen Öffnungen, um ihn aus mir heraus zu bekommen.

Das war mal soein richtig harter Kampf und trotzdem schaffte ich es nicht ins Finale. Gefühlt habe ich jetzt das Schlimmste von beiden Geburtsvarianten mitgenommen. Irgendwie muss ich das noch verarbeiten... aber ich habe um mein Baby gekämpft und es ist da. Ich stehe aktuell unter gefühlt allen Drogen, die sie mir geben können, damit ich mein Kind zum Kuscheln halbwegs schmerzfrei auf meinem Bauch liegen haben kann.

Raus kommen sie dann ja doch alle.