Countdown-Baby, Hausgeburt, Glückskind?

Hallo zusammen,

einfach weil es so schön war, möchte ich mein Geburtserlebnis mit euch teilen :)
Am 4.3.21 ist unsere Tochter in einer geplanten schnellen Hausgeburt auf die Welt gekommen.

Während ich am Tag zuvor (3.3.) noch voller Tatendrang war, euphorisch ein bisschen das Haus geputzt habe und hoffte, das Kind würde sich auf den Weg machen, passierte... NIX. Bin dann relativ früh ins Bett und habe super geschlafen, bis halb sieben.
Am nächsten Morgen wachte ich mit undefiniertem Druck im Unterleib auf, keine Wehen, aber unangenehmes Gefühl. Meine Stimmung war eher mäßig und ging in Richtung "das Kind will nie raus". Mittags kam meine Hebamme, die mich aufmuntern wollte mit einem Befund, der wohl ziemlich geburtsreif war: Gebärmutterhals 0.5cm, Muttermund 4-5cm, Zeichnungsblutung. Sie meinte, es gehe heute Nacht los. So richtig geglaubt hab ich es aber nicht. Warum auch? Fehlalarme kenne ich von der letzten Geburt zur Genüge. Aber etwas aufgeregt war ich trotzdem. Bis dahin: keine Wehen.

Nach dem Mittagessen und dem weiterhin permanenten Druck auf den Unterleib wurden die Kinder an OmaOpa abgetreten, ich hab noch etwas Haushalt gemacht und mich gegen 14 Uhr zum Mittagsschlaf hingelegt. Ab da kamen die Wehen ca. im 5-Minuten-Takt. Also den Mann informiert, Kind 2 nach dem Mittagsschlaf noch zu den Großeltern gebracht. Die beiden durften sich noch einmal vom Bauch verabschieden und waren schon voller Vorfreude auf das Geschwisterchen.
Kurz nach vier kam meine Hebamme, mein Mann stand noch im Feierabendstau, ich schon gut am Veratmen, Wehen alle 2-3 Minuten. Sie hörte kurz die Herztöne ab, wir haben noch ein bisschen gequatscht, soweit es eben ging, und mit Eintreffen meines Mannes ging es eigentlich richtig schnell. Die Wehen wurden heftiger, ich etwas nervöser, aber es war alles aushaltbar. Intuitiv begann ich kurze Zeit später bereits meine Wehen lauthals zu vertönen und war selbst verwundert, über das Geräusch, die Selbstverständlichkeit und wie gut es funktioniert. Nur die blöde Fruchtblase wollte nicht springen. Bald wurde der Druck heftiger und ich dachte mir, ich drück jetzt einfach dieses Ding kaputt, muss ja mal was vorwärts gehen. In dem Moment ploppte was aus mir heraus (ich in der Hocke vor der Couch), mein Gefühl sagte mir, ich sei von oben bis unten gerissen, die Hebamme sprang hinzu, versicherte etwas überrascht, dass alles in Ordnung sei, ich solle einfach weitermachen. Wieder Pressdrang, dem ich nachgeben musste, in dem Moment ergoss sich mit einem großen Schwall ENDLICH das Fruchtwasser unter mir. Und das Kind kam auch gleich mit.
Kurz nach 17 Uhr mit Glückshaube auf dem Kopf (also in der Fruchtblase) hat sich Töchterchen ihren Weg gebahnt. Ich bin nicht gerissen, fit glücklich und dankbar ein solches Geburtserlebnis gehabt haben zu dürfen: selbstbestimmt, ohne CTG, ohne irgendwelche Interventionen und mit einer Unterstützung, die jederzeit greifbar war, aber größtenteils beobachtet hat.