Blockade im Kopf!!

Hallo aus dem Februar '18! Ich kann Dich gut verstehen. Dieser Druck ist wirklich furchtbar; ich hab mich beim ersten Kind davon auch total fertigmachen lassen und trotz eines elenden Leidenswegs lange mit dem Stillen durchgehalten. Die Folge ist, dass ich das Stillen bis heute verfluche, denn so viele Vorteile kann das gar nicht haben, dass es aufwiegt, was meine Tochter und ich deswegen durchgemacht haben.

Du weißt sicher, dass das auf den Säuglingsnahrungen nur mit draufsteht, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist, aber wenn Du Dich schon so unter Druck gesetzt fühlst, hilft das oft auch nicht mehr weiter.

Viel von diesem Druck findet tatsächlich im Internet statt, aber ich habe es schon auch viel im persönlichen Kontakt erlebt, obwohl einiges davon gar nicht böse gemeint war, aber wenn man entsprechend unter Druck steht, haut auch schon ein erstauntes "Wie Du stillst nicht?" rein. Was Du Dir schon anhören musstest, finde ich wirklich heftig. Und so unsinnig. Ich war selbst ein reines Flaschenkind und bin groß und stark geworden ;-), war als Kind echt wenig krank und bin bis heute allergiefrei. Und ich habe inzwischen schon von mehreren Müttern gehört, die (mindestens) ein gestilltes und ein nicht gestilltes Kind hatten, dass die gestillten sogar anfälliger und allergiegeplagter waren als die nicht gestillten. Gibt es bestimmt auch umgekehrt, aber das zeigt auf jeden Fall, wie bescheuert diese Annahmen von den anfälligeren Flaschenkindern sind und dass sie einfach nicht wahr sind.

Also lass Dir den Quatsch nicht einreden und halte, wenn Du unbedingt etwas entgegnen willst, entgegen, was mir eine wirklich gute Stillberaterin mit auf den Weg gegeben hat: "Wenn das Stillen zu belastend und belastet ist, ist der Schaden auch für das Kind trotz aller postulierter Vorteile größer als der Nutzen."

Du handelst verantwortungsvoll und alles andere als egoistisch, wenn Du trotz dieser Vorurteile und dieses Drucks entscheidest, dass die Flasche unter den gegebenen Voraussetzungen das Beste für Dich und Dein Kind ist. Hab den Mut, auch zu Deinem Verantwortungsgefühl zu stehen und es selbstbewusst nach außen zu vertreten! Alles Gute für Euch!