Ausgekugelt am 22.1.22 #157

Hallo meine lieben Januarmamis
Wir haben es doch tatsächlich bei ET+1 geschafft.
Unser kleiner Henry kam am 22.1.22 um 8.46 Uhr Welt
Er misst 52cm, wiegt 3350gr und hat einen KU von 34
Da ich so mega hell wach bin, kann ich auch einen Geburtsbericht dalassen.

Am 21.1 um 9 Uhr hatte ich noch CTG beim Gyn. Henry war schläfrig und es wurden keine Wehen aufgezeichnet. Mh ok was solls. Die Schwester meinte ich sei so gut drauf und der Kleine so weit oben, das dauert noch
Am 22.1 um 0.30 Uhr hatte ich schon immer mal wieder sporadisch Wehen und war dann auf Toilette der Meinung, dass die Blase gesprungen ist. Es tröpfelte nur so aus mir raus und nichts konnte ich mehr halten.
Dann kamen auch schon Wehen im 5 bis 7 Minutentakt, aber aushaltbar.
Da ich unsicher war, sind wir um 1 in die Notaufnahme. Dachte sie schicken mich notfalls heim.
Nachdem mein Mann und ich den Corona Test bestanden hatten, durften wir um halb 2 in den Kreissaal weiter. Hier musste ich erstmal schlucken, da mein Wunschraum besetzt war. Ich wollte unbedingt eine Wassergeburt, tja nur ohne Wanne geht das nicht.
Um halb 2 war der Mumu bei 2cm und die Schwester meinte, sie würde mich aufs Zimmer schicken und mein Mann müsste heim. Sie gibt uns aber noch eine Stunde. Puh leichte Panik meinerseits.
Diese äußerte sich darin, dass ich mein Eben frisch angezogenes Stillkleid vollgekotzt habe. Na toll.
Schnell umgezogen und ab auf den Ball, dann nein Laufen, dann nein Stuhl oh nein das Bett. Mein armer Mann

Ich musste hier schon ordentlich veratmen. Doch dachte mir, wow nicht schön aber das pack ich
Nach der Stunde waren wir bei 4cm und mein Mann durfte bleiben. Jippi. Der Kreißsaal neben mir wurde frei, doch es wurde gleich die nächste reingeschoben. Egal. Ich verbrachte die Wehen liegend auf dem Bett und zerquetschte meinem Mann den Arm. Und dem Bett die Armlehne. Alles gut. Bis auf Atmen kein Ton von mir.
Um 5.30 erfuhr ich dann, dass der Mumu nun vollständig offen sei, aber das Kind noch zu weit oben.
Ab hier wurde es echt fieß. Jede Wehe wurde geflucht und sollte doch veratmen werden. Ich bettelte meinen Mann an er solle machen dass es aufhört und ich kann nicht mehr. Jede Wehe. Ich schwitze. Er tupfte mir die Stirn ab, strich meine Haare aus dem Gesicht, lobte mich und bestärkte mich. Und jede Wehenpause fragte ich mich ob ich nicht übertrieben habe
Die Hebammen sagten immer gleich ist es geschafft. Nicht mehr lange. Auch um halb 8, wo ich fast wütend wurde und dachte das habt ihr vor Stunden gesagt. Die Pda wäre jetzt zu spät und den Kaiserschnitt den ich aus Spaß oder in meinem Wahn erwähnte wurde ignoriert. Ich hätte mich selbst auch nicht mehr ernst genommen. Bei jeder Wehe wimmerte ich vor mich hin, spürte wie das Baby cm für cm weiter runter rutschte. Für 3 Wehen sollte ich stehen. Schöne Sch* Und wollte dann sofort wieder liegen damit ich mich auf dem Bett zusammenkrümmen konnte. Anstatt immer zu atmen, presste ich die ersten 3 Sekunden. Ich konnte es nicht unterdrücken. Doch dann atmete ich brav mit meinem Mann und ich bettelte weiter um Ende.
Ich flutete seit 5 Uhr mein Bett mit Fruchtwasser. Die Hebamme meinte da müssen 3 Fruchtblase drin gewesen sein. Tja jub es war fast doch eine Wassergeburt
Wann genau die Presswehen losging wusste ich nicht mehr. Ich hatte keine Kraft mehr und die dafor minütlich kommenden heftigen Wehen ließen nun eine gute und schmerzfreie Sekunde auf sich warten.
Ich brauchte 4 oder 5 Presswehen, wobei die Ärztin meinte er wäre in 2 da gewesen, wenn ich mich nicht gewehrt hätte. Und ja das habe ich. Ich wollte nicht. Die erste Presswehe dachte ich ok, doch bei dem Schmerz flogen meine Füße von den Armen der Hebamme runter und ich kreuzte die Beine und schrie und schrie. Ich wollte das nicht. Tja die 2. Wehe das selbe und die Hebamme ermahnte mich das niemand mir helfen würde können ihn auf die Welt zu bringen. Sie war wohl wie sie später sagte etwas harsch, aber das fiel mir gar nicht auf. War gut so, sonst hätte ich nicht mitgemacht. Mein Mann sagte ich schaffe das, ich mache alles so toll und er könne den Kopf schon sehen. Jub und ich merke es.
Ich arbeite 2 oder 3 Wehen mit und wäre in diesem Moment am liebsten gestorben. Ich heulte vor mich hin. Und dann war er da und ich hätte nie nie gedacht, dass der Schmerz mir so egal ist. Er war wie weg. Ich konnte es nicht fassen. Ich weiß jetzt noch dass es heftig war und sehr wehtut aber den genauen Schmerz...keine Ahnung.
Um 8.46 Uhr war er endlich da. Nachgeburt kam vllt 5 min später mit leichtem Druck, alles super. Und wir durften bis halb 12 im Kreißsaal bleiben. Er wurde 1h also je halbe Stunde je Brustseite angelegt und ich weiß zwar nicht, ob was rauskam, aber er ist und war zufrieden.
Jetzt liegen wir auf Station und er pennt seit halb 12. Ich soll ihn schlafen lassen. So und ich trotz 30 Stunden wach wegen nicht schlafen können und die kurze aber heftige Geburt hell wach und starre mein kleines Regenbogenbaby an
Ich kann es noch gar nicht glauben.

Ich wünschen allen viel viel Liebe eine schöne Geburt und traumhaftes Kuscheln.

PS ich habe einen Dammriss 2. Grades und musste genäht werden, aber wo ich Angst davor hatte, war das gar nichts im Vergleich zu davor. Zumal man beim Betäuben das Baby auf der Brust hat und einem ALLES andere egal ist, außer das Baby, der Papa und der Stolz, dass man es geschafft hat