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Geschrieben von Athanasi am 19.02.2021, 15:37 Uhr

Abpumpen

Hallo zusammen

Mein Sohn wird in 2 Wochen 6 Monate alt - das stillen hat bei uns nicht gut funktioniert, daher bekommt er seit dem 2. Monat ca die Muttermilch abgepumpt im Fläschchen.

Jetzt fängt er an Brei zu essen, wird mobiler und es wird Frühling - und es fällt mir immer schwerer meinen Tagesablauf um das abpumpen und seine Mahlzeiten zu organisieren, irgendwie bin ich nur am füttern und abpumpen.

Nun möchte ich das pumpen eigentlich reduzieren bzw ausschleichen und auf säuglingsmilch umstellen - hat damit jemand Erfahrung und kann mir Tipps geben?
Ich hab ein sehr schlechtes Gewissen aber ich bzw wir müssen ja auch noch leben können nebenbei oder?

 
9 Antworten:

Re: Abpumpen

Antwort von Windpferdchen am 20.02.2021, 18:29 Uhr

Wenn das Stillen im Alter von wenigen Wochen nicht gut geklappt hat, heißt das ja nicht, dass es mit sechs Monaten immer noch nicht klappt. Vielleicht hattest Du keine oder eine sehr schlechte Stillberatung. Normalerweise muss man nur kurz abpumpen, bis die Babys selbst an der Brust trinken können und die auch nicht mehr wund werden etc.

Ich würde lieber zusehen, dass er an der Brust trinkt, dann musst Du nicht mehr ständig pumpen. Es ist trotzdem okay, mit sechs Monaten abzustillen, ein schlechtes Gewissen ist Quatsch. Das Abstillen dauert allerdings mindestens sechs Wochen, wenn Du keinen Milchstau riskieren willst. Stelle anfangs am besten auf Pré-Milch um, die ist der Muttermilch am ähnlichsten. Du kannst sie unter die Muttermilch mischen und den Anteil der abgepumpten Milch immer weiter reduzieren.

Aber wie gesagt, mit sehr viel Zeit. Abstillen geht nicht schnell, die Brust reagiert immer langsam und schwerfällig auf Veränderungen.

LG

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Re: Abpumpen

Antwort von Athanasi am 20.02.2021, 22:45 Uhr

Hallo Windpferdchen

Danke für deine Antwort

Das stillen hat anfangs ganz super geklappt und dann hat sich langsam das schreien an der Brust eingeschlichen. Mein Sohn musste leider 3 Wochen zu früh per Kaiserschnitt geholt werden, vielleicht hatte es etwas damit zu tun. Ich habe es wochenlang probiert, er hat mich bei jedem stillen angeschrien - 3 Stunden für effektiv 10 min saugen, ich was fix und alle. Leider hat sich tatsächlich nie jemand angesehen wie ich stille. Die hebamme die ich zu der Zeit hatte meinte nur ich solle mich entspannen und bequem hinsetzen.
Als ich dann absolut nicht mehr konnte und fast am durchdrehen war habe ich eine andere hebamme kontaktiert. Diese sagte ich solle sofort auf abpumpen und Flasche geben umstellen - es kam dann auch von dem Stress erst mal keine Milch mehr und ich musste ihm da sogar einmal eine pre geben. Ich hatte sonst sehr viel Milch.
Seitdem habe ich abgepumpt und mich in der ersten Zeit auch nicht mehr ans stillen getraut - es hat mich wirklich traumatisiert. Wenn ich es dann doch versucht habe war ich total angespannt dabei. Vor kurzem habe ich es nochmal versucht aber er wusste nichts mit der Brust anzufangen und hat nur geweint. Ich will uns damit auch nicht Stressen - will aber ja auch nur das beste für mein Kind.

Mit dem abpumpen würde ich über 3 Monate aufhören, d.h. Er würde jetzt 3 Monate mal Muttermilch, mal pre bekommen. Ich habe auch noch total viel eingefroren, damit kann ich vielleicht sogar bis zum 1. Geburtstag täglich eine Flasche Muttermilch geben.

Es ist für mich einfach ein komisches Gefühl, ich könnte ihm Muttermilch geben, was das beste für ihn ist, und will es aber nicht weil es mich und uns so sehr einschränkt diese Pumperei. Daher mein schlechtes Gewissen...

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Re: Abpumpen

Antwort von sunnydani am 21.02.2021, 11:45 Uhr

Du brauchst absolut kein schlechtes Gewissen haben, wenn du jetzt nicht mehr abpumpen willst. Dein Baby hat schon sehr lange Muttermilch bekommen und selbst, wenn es das nicht hätte, würde es ihm gut gehen. Wichtig ist, dass es dir als Mama gut geht, denn das spürt dein Baby, ob es dir mit der Situation gut geht oder nicht.

Ich habe bei meinem Großen auch recht früh abgestillt, da er einen ganz extremen Stillstreik hatte und ich am Ende mit den Nerven war.
Die ersten drei Monate war das Stillen für mich auch eine Quälerei, da ich so viel Milch hatte, dass ich dauernd ausgelaufen bin und dass ich auch einen Milchstau nach dem anderen hatte. Auch hat mein Kleiner nie richtig ruhig an der Brust getrunken, sondern auch immer wie ein Wilder herumgefuchtelt und ständig an- und abgedockt und dazwischen gebrüllt.
Ich hab alles Mögliche ausprobiert, in allen möglichen Positionen gestillt, etc.
Dann nach drei Monaten hat sich zumindest meine Brust eingependelt und es war mir auch möglich unterwegs mal zu stillen, ohne dass ich mich dabei umziehen musste, weil ich überall voller Milch war und die Milchstau-Phase war vorbei.
Dann ging es etwa einen Monat recht gut und dann hat mein Großer angefangen die Brust komplett zu verweigern und nur zu brüllen. Ich war dann bei der Stillberatung, hab alles Mögliche versucht, aber er hat wirklich über Stunden nichts getrunken und nur gebrüllt, bis ich ihm eine Flasche gegeben hatte.
Ich hatte damals gar keine Milchpumpe zu Hause und hab dann gleich Pre gegeben.
Meine Brust ist mir dann irgendwann auch fast explodiert, da von jetzt auf gleich von alle zwei Stunden stillen auf Null gestellt wurde.
Ich habe dann immer Milch ausgestrichen und wieder Wickel gemacht, immer wieder anlegen probiert, etc.
Im Endeffekt hab ich mich noch drei Wochen herumgequält und hab es dann wirklich gelassen. Ich war dann beim Arzt, als ich mich entschlossen hatte mit dem Stillen komplett aufzuhören und er hat mir eine Abstilltablette verschrieben, sodass die Milchproduktion gehemmt wurde.
Somit hat mein Großer ab etwa 4,5 Monaten nur mehr Premilch bekommen.

Beim Kleinen wollte ich auch so gerne wieder stillen, aber da er viel zu früh auf die Welt kam, wurde es leider wieder nichts. Die ersten Monate hab ich da ständig abgepumpt, damit er wenigstens meine Milch bekommt, aber bei ihm wurde meine Milch durch den ganzen Stress und die Ausnahmesituation immer weniger, sodass ich nach vier Monaten, als er endlich vom KH entlassen wurde, nur mehr 20 ml bei 15 min Abpumpen insgesamt aus beiden Brüsten herausbekam. Und das obwohl ich alles Mögliche unternommen habe, um die Milchproduktion wieder anzuregen. Das genaue Gegenteil vom Großen, ich hätte mir nie gedacht, dass ich mal zu wenig Milch haben könnte...
Mein Kleiner war zudem bei der Entlassung noch sondiert und mir war es dann wichtiger von der Sonde wegzukommen, als ihn zum stillen zu bringen, sodass ich mich dann entschlossen habe, mit dem Abpumpen aufzuhören, nachdem ich über den ganzen Tag mit Abpumpen nicht mal mehr eine Mahlzeit zusammengebracht habe. Das wäre viel stressiger gewesen und das konnte ich nicht gebrauchen, somit hab ich mich schweren Herzens damit abgefunden, dass ich ihn gar nicht stillen konnte. Bei ihm musste ich auch nichts beachten, da so wenig Milch da war, hatte ich keine Probleme damit aufzuhören, ich hab einfach nicht mehr abgepumpt und fertig.

Aber beide Kinder sind jetzt gesund, sehr selten krank und haben beide eine super Bindung zu mir. Es hat ihnen sicher nicht geschadet, dass sie nur so kurz Muttermilch bekamen.

Tu, was sich für dich richtig anfühlt!
Alles Liebe!

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Re: Abpumpen

Antwort von Athanasi am 21.02.2021, 17:48 Uhr

Hallo sunnydani

Danke für deine lieben Worte, es liest sich ähnlich zu dem wie es hier war, also mit deinem großen.
Leider stoße ich nicht auf Verständnis, eine Freundin sagte mir heute ich verwehre meinem Kind was ihm zusteht aus purer Bequemlichkeit. Das trifft mich sehr hart.

Ich denke auch, dass du alles richtig gemacht hast. Wenn es nur eine tortur und quälerei ist bringt es doch nichts?

Ich denke ich reduziere pumpmahlzeit für pumpmahlzeit in einem Tempo das mir gut tut. Seit der schreierei an der Brust bin ich total verunsichert und vorsichtig, diese Erfahrung hat mich fast in eine wochenbettdepression oder in den Beginn einer wochenbettdepression getrieben und hängt mir sehr nach. Und ich bin eigentlich ein sehr belastbarer Mensch


Vielen Dank dir und alles Gute euch!

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Re: Abpumpen

Antwort von rabe71 am 22.02.2021, 22:06 Uhr

Also erstmal: Kompliment. Es ist wirklich eine Leistung, 6 Monate zu pumpen, einfach weil es sehr aufwendig ist!
Wenn du nicht mehr pumpen möchtest, dann einfach die Pumpabstände langsam! vergrößern und Fläschchen für Fläschchen durch Pre ersetzen.

Du könntest natürlich auch zügig Beikost einführen, das würde aber definitiv länger dauern.

Und wenn dein schlechtes Gewissen zu groß ist (was wirklich nicht so sein sollte), dann könntest du natürlich auch den Druck rausnehmen und nur noch 2x am Tag pumpen und sonst Pre füttern.

Also, du hast mehrere Möglichkeiten- wichtig ist, dass du dich wohl fühlst, dann ist es auch für dein Kind gut.

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Re: Abpumpen

Antwort von Athanasi am 23.02.2021, 8:46 Uhr

Hallo Rabe71

Danke! Das sehen viele nicht, es is doch super, quasi unabhängiges stillen. So einfach ist es aber nicht... wenn mein Mann mich nicht so toll unterstützen würde und könnte dank homeoffice hätte ich sicher schon früher aufgegeben.
Ich denke ich werde jetzt step by step ganz individuell nach unserem Gefühl reduzieren, auch je nachdem wie gut er die pre annimmt.

Liebe Grüße und alles gute

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Re: Abpumpen

Antwort von Maroulein am 25.02.2021, 21:16 Uhr

Huhu
ch hab Bei meiner Jüngsten abgepumpt,und obwohl ich die Großen monatelang voll stillen konnte wurde mit dem Pumpen die Milch Monat für Monat weniger,als es am Tag nicht Mal mehr eine ganze Mahlzeit war hab ich aufgehört.

Ich habe seitdem nicht mehr genug Milch zusammen kam zu Anfang die Muttermilch mit Pre Milch gemischt,irgendwann gab es nur noch wenig Muttermilch und immer mehr pre,meine hat das gut angenommen.
Irgendwann kommt man halt an den Punkt wo es nicht mehr geht/praktikabel ist,Pumpen ist Wesentlich stressiger als stillen(jedenfalls wenn es nicht so anstrengend ist wie bei dir),und du hast lange alles gegeben.
Genau das Gefühl was du auch hast war bei mir mit ein Grund ganz aufzuhören,mein Baby hat definitiv mehr gebraucht als eine dauermüde Mutter die ja auch nachts maximal eine Stunde am Stück schlafen konnte,je wacher sie wurde desto mehr wurde mir klar wieviel Zeit ich mit dem Mist vergeude,die ich eigentlich auch mit ihr verbringen könnte-und genau das hab ich dann ohne schlechtes Gewissen getan und es hat uns beiden gut getan.
Madame ist genauso fit wie die beiden Großen ,da braucht man sich echt keine Gedanken machen.

Du kannst zum Beispiel anfangen die Pumpabstände zu erhöhen,oder du lässt langsam aber sicher Mahlzeit für Mahlzeit aus,wie es ja beim Stillen auch wäre wenn man die Stillmahlzeiten langsam gegen Beikost ersetzt.beides führt auf Dauer dazu dass du langsam aber sicher weniger Milch produzierst

Und wenn man Mal ehrlich ist,wenn du dafür wieder entspannter bist und es dir besser geht weil du auch Mal aufatmen kannst dann hat dein Baby da auch was von,lass dir bloß kein schlechtes Gewissen machen,es ist einzig Deine Entscheidung,und deinem Kind passiert auch nichts nur weil es irgendwann mal.keine Muttermilch mehr bekommt

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Re: Abpumpen

Antwort von Athanasi am 27.02.2021, 15:17 Uhr

Hallo Maroulein

Vielen Dank für deine aufbauenden und unterstützenden Worte und das Teilen deiner Erfahrungen.
Es tut wirklich gut das zu hören bzw. zu lesen. Dann fühl ich mich gleich nicht mehr so allein.

Bin gerade dabei die Zeit bei einer abpumpsitzung zu reduzieren um diese dann schon mal abzusetzen. Mach das jetzt einfach nach Gefühl. Wobei es schon ein mulmiges Gefühl ist wenn ich daran denke eine Pre zu geben, aber wie du schon sagst, er wird es überleben und ich auch

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Re: Abpumpen

Antwort von lilalauni am 09.03.2021, 17:22 Uhr

Hallo Athanasi,

ich kann dich verstehen, mir gehts gerade genauso, stillen klappt nicht und ich gebe die Flasch mit abgepumpter MM und muss Pre hinzufüttern. Ich mache das jetzt "erst" 9 Wochen und finde es enorm stressig mit dem Pumpen. Also Respekt, dass du das sooo lange durchgehalten hast! Du gewinnst dafür jettz bestimmt mehr Zeit die du für dein Kind und dich hast und Pre Nahrung ist ja auch nicht schlecht... Es ist bestimmt auch ein guter Zeitpunkt aufzuhören wenn dein kleiner jetzt Brei isst, da würde sich das Stillen bzw. die Muttermilch ja eh reduzieren.
Bei mir hat sich die Milchmenge reduziert weil ich die Pumpdauer verkürzt und die Abstände verlängert habe!LG

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