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Geschrieben von Shaddi am 03.01.2020, 10:24 Uhr

Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Hallo :)

Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr einschätzen kann, ob das schon Lärmbelästigung ist oder in Wohnungen einfach normal. Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Zur Vorgeschichte: Ich bin 2012 mit meinem Freund zusammengezogen. Eine kleine Wohnung in nicht dem Besten Viertel, aber mehr ist während des Studiums und der Ausbildung halt nicht drin.
Wir haben dort bis Sommer 2018 gewohnt und in diesen sechs Jahren drei verschiedene Nachbarn über und gehabt. Die ersten, ein etwa gleichaltes Paar, haben wir nie gehört. Wirklich nie. Danach zog eine drei-, später vierköpfige Familie ein, bei denen schon mal was zu hören war, aber wirklich nicht so, dass ich das als belästigend empfunden hätte. Wenn der Große morgens gespielt hat, hat man halt gehört, wie er seine Bauklötze auf den Boden klopft, aber sonst... Dann sind die ausgezogen und eine andere dreiköpfige Familie mit Kleinkind zog ein. Und mit denen ging der Terror los. Etwa ein halbes Jahr nach ihrem Einzug (alle drei Parteien haben etwa gleichlange über uns gewohnt, also ausreichend Zeit um Eindrücke zu sammeln) fing die Mutter an, singen zu üben. Es klang schlimm, aber gut, deswegen übt man wohl. Zu dem Zeitpunkt fanden diese Übungseinheiten auch noch tagsüber statt, aber sie hat dann schnell angefangen, diese auf die Zeit nach 23 Uhr zu legen. Wir sind dann gegen halb 1 zu ihr noch und haben sie gefragt, ob sie das nicht am Tag machen kann. Einsichtig war sie nicht, meinte nur, nach dem Lied wäre sie eh fertig. Ab da waren wir fast täglich oben, weil sie jede verdammte Nacht singen musste. Wie gesagt, von den anderen Nachbarn haben wir so gut wie nie etwas mitbekommen, also muss sie eine ganz andere Lautstärke an den Tag gelegt haben.
Ich war dann eine Weile krank und viel zu Hause und da ist mir aufgefallen, dass es auch tagsüber nicht besser ist mit ihr. Anlage voll aufgedreht, Fenster auf und Staubsaugen war ihr Hobby. Forderte das Kind Aufmerksamkeit, schrie sie es zusätzlich an und es verzog sich kreischend und weinend in sein Zimmer. Ich weiß ziemlich sicher, dass ich dabei nicht übertreibe. Meine Schwester hat ebenfalls eine sehr unangenehme Nachbarin und als sie bei mir zu Besuch war, hat sie nur mit offenem Mund an die Decke geschaut.
Dann, etwa ein Jahr ehe wir auszogen, waren die Nächte, die ja erst gegen 1 Uhr morgens begannen, gegen halb 5 wieder vorbei, weil das Kind wach war. Dann fuhr es bis halb 7 mit einem Dreirad den Flur auf und ab und rammte dabei anscheinend jedes Möbelstück. Es war wirklich furchtbar und sie völlig uneinsichtig. Er macht das halt gerade so gern.
Einmal dachten wir uns, wir schauen mal, wie sie diese Beschallung findet, wenn reden doch nichts bringt. Vielleicht merkt sie dann etwas. Also eigene Anlage an und über den PC ein paar Videos mit übersteuerndem Bass angemacht. Ich schwöre, keine zwei Minuten später stand die vor unserer Tür und wollte, dass wir leiser machen, weil ihr Kind schläft. Es war halb sechs am Abend. In dem Moment wurde mir auch klar, warum das Kind immer um halb fünf schon wach war, obwohl sie doch erst zwei Stunden später das Haus verlassen müssen.
Sorry, wenn das viel Text wird, ich muss das auch einfach mal loswerden.

So viel zu der alten Nachbarin. Wir sind dann ausgezogen und haben den Vermieter nur noch darüber informiert, dass es seit sie über uns gewohnt hat, viel hellhöriger war. Richtig über sie beschwert haben wir uns nicht mehr, weil mit der Zeit absehbar war, dass wir umziehen werden.

In der neuen Wohnung wohnte eine Familie mit drei Kindern unter uns und bis auf ein paar Streitereien zwischen ihnen haben wir nie etwas gehört. Die sind ein halbes Jahr später ausgezogen, woraufhin die Wohnung bis letzten Sommer leer stand. Dann zog eine andere fünfköpfige Familie ein und ich hatte das Gefühl, es geht wieder los. Dieses Mal keine laute Musik, dafür schlagende Türen, umstürzende Möbel und lautstarke Diskussionen in der Nacht.
Mittlerweile ist es besser geworden, aber sobald von unten ein Geräusch kommt, muss ich mich zusammen nehmen, um nicht wütend zu werden. Mein Mann zeigt deutlich offener, dass ihn das Gerumpel stört.
Ich war auch schon m bei ihr, ihr kleiner Sohn und meiner sind etwa gleich alt, und habe sie gefragt, ob sie uns hört. Sie sagte, sie bekommt von uns gar nichts mit.

So, nun endlich zu meiner Frage: ich habe das Gefühl, die alte Nachbarin hat mich extrem geräuschempfindlich gemacht hat. Meinen Mann vielleicht noch ein bisschen mehr. Ich weiß gar nicht mehr, was normal ist, womit man in einer Wohnung nun mal leben muss. Könnt ihr mir da vielleicht helfen?

 
8 Antworten:

Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von Ellert am 03.01.2020, 13:44 Uhr

huhu

ich weiss warum wir nach dem Studium und der ersten Wohnung anfingen Häuser zu meiten wenn ich das lese...

Kinder machen Lärm, und wenn die um 05 h fit sind dann ist das leider manchmal zu hören auch Hobby staubsaugen wirst Du nicht verbieten können.. Bobbycarfahren in der Woihnung ist aber nicht normal,
auch nicht dass man nach 22 h singen übt. Türen können auch MAL knallen aber nicht dauerhaft
und wenn man sich mal streitet, naja passiert nicht immer nur zu Zeiten in denen es erlaubt ist
solange es nur mal ist würde ich damit leben.
umstürzende Möbel ? Fällt da der Stuhl um oder der Schrank um ?

Ist das denn alles der selbe Vermieter ? Wenn ja würde ich den mal ansprechen wenn Nachbarn auf Euch nicht hören und Ihr mit Krach nicht schlafen könnt

dagmar

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von Shaddi am 03.01.2020, 14:17 Uhr

Wir sind mittlerweile auch am Überlegen und durchrechnen, was wir uns leisten können, damit wir das Problem nicht mehr haben^^

Es geht mir nicht um spielende Kinder, die laut sind. Das ist völlig okay. Auch wenn sie weinen oder wütend stampfen oder sonstwas. Das macht meiner ja auch.
Es ging mir nur um das Dreirad, was ab halb fünf morgens durch den Flur gefahren wurde.
Und wenns nur Staubsaugen gewesen wäre, hätte ich damit auch kein Problem gehabt. Sie hat aber, wie gesagt, alle Fenster aufgerissen, ihre Anlage voll aufgedreht UND dabei staubgesaugt, wohl damit sie die Musik überhaupt noch hört. Das fand ich dann doch etwas übertrieben. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich mir sicher bin, dass es schon zu diesem Zeitpunkt mit meiner Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen anfing. Ich meine, ich konnte nachts nicht schlafen und habe dann auch tagsüber nicht meine Ruhe, während ich krank zu Hause sitze.

Wenn Möbel umfallen, bin ich ja nicht dabei. Ich höre es nur und spüre bei größeren auch nen ordentlichen Rumps. Also, alles vibriert, Teller auf dem Tisch klirren kurz.
Das ist aber wirklich human im Gegensatz zu meiner ehemaligen Nachbarin. Es fällt ja nicht dauerhaft etwas um, also immerhin etwas.

Ist nicht derselbe Vermieter. Und ich denke ja auch, dass das Lärmlevel jetzt normal ist. Es fällt mir aber schwer, das einzuschätzen, weil ich da so vorbelastet bin.

Danke jedenfalls für deine Einschätzung :)

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von uriah am 03.01.2020, 16:11 Uhr

Es stimmt, dass man durch schlimme Erfahrungen später wieder getriggert werden kann, wenn ähnliche Situationen auftauchen.

Ich finde die von dir geschilderten Zustände keineswegs "normal", aber leider immer häufiger üblich. Das sind Menschen ohne Emphathie und ohne Benehmen.
Erinnere mich in der Aachener Altstadt ähnliches erlebt zu haben. Da waren im Sommer die Fenster in der schmalen Gasse offen und aus einem bestimmten Fenster schallte unentwegt und laut das Fernsehprogramm. Später kam es zu einem Ehekrach in einer Wohnung im 5. Stock der so laut war, dass mir auf der Straße das Herz klopfte und ich wirklich dachte, gleich kommt einer raus und haut mich zusammen. Ich habe ernsthaft dran gedacht den Notruf zu verständigen. Ich fühlte mich nicht mehr sicher. Auch war die Musik in der Wohnung über uns so laut, dass man den Nachbarn darauf hinweisen musste - dauerhaft genutzt hat es nicht. Da waren zig-Wohnungen um uns herum, gefühlte 5-10% konnten sich nicht benehmen. Und so ist es ja überall. 20 Nachbarn halten sich an die Sonntagsruhe, einer sägt jeden Sonntag in der offenen Garage. 20 Nachbarn halten sich an die Nachtruhe, einen schert es nicht. 20 parken ihr Auto nach Vorschrift, einer parkt dauerhaft den Gehweg zu. Und wenn man diejenigen ermahnt, lachen sie dich aus. Stören sie sich aber selber an etwas, dann sind sie die am lautesten nach dem Ordnungsamt schreien und dir einen Brief vom Rathaus bescheren.

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von trekkie am 03.01.2020, 16:58 Uhr

Hallo,

Wir hatten eine Sandwich Wohnung. 14 Jahre haben wir dort gewohnt. Ich kann dir sagen es war immer unterschiedlich.

Aber über die Jahre würde ich empfindlich. Nachts von den Nachbarn Dinge zu hören.... Am Tag war es okay..

Mich hat das mitgenommen. Als wir Danach in unser end- Reihenhaus gezogen sind haben wir die Nachbarn gehört und erstmal die Krise bekommen. Wir waren empfindlich. Das hat 4 Jahre gebraucht. Jetzt hören wir es immer noch aber sind entspannter... Aber der Prozess ist bei dir. Versuche zu entspannen und sage dir es wird besser.

Grüße

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von Birgit22 am 03.01.2020, 19:29 Uhr

Man wird da wirklich empfindlicher, und reagiert auch schneller gereizt, als normal üblich.

Vor ca. 10-12 Jahren ist unter mir ein älteres russisches Ehepaar eingezogen.
Der Einzug begann schon damit, das über Pfingsten komplett durchrenoviert wurde...Mit Bohrmaschine und allem was dazu gehört.
Wenn das alles gewesen wäre.... von mir aus.

Im Laufe der nächsten Wochen stellte ich fest, die haben 4 Kinder,allesamt wohnhaft in einer anderen Stadt, ca 300km entfernt.
Und die fallen hier Freitagnachmittag ein, mit Kind und Kegel, bis Sonntag Nachmittag. Und dann geht es rund.
Anfangs dachte ich, die streiten sich da unten......aber nein, das sind völlig normale Unterhaltungen. Und umso mehr Wodka fliesst, umso lauter wird das Ganze. Bis tief in die Nacht. Wenn sie besonders gut drauf sind, packen sie das Akkordeon aus......, singen, klatschen tanzen ( gleicht eher Trampeln) inklusive.

Anfangs bin ich mal runter gegangen, hab drum gebeten etwas leiser zu sein, ich muss auch Samstags frühs um 5 aufstehen. Die Frau öffnete die Tür, glotzte mich blöde an, und schloss die Türe wieder. Das Feiern wurde fortgesetzt.

Vor 5 Jahren etwa, wurde mal ein runder Geburtstag gefeiert. Keine Ahnung wieviel Personen da unten war......Es war die Hölle. Ab 13 Uhr das Akkordeon, mit nur kurzen Unterbrechungen, begleitet von lautem Gegröhle. Um 21 Uhr habe ich die Polizei gerufen.
Ich wollte sowas immer vermeiden, auch weil ich nicht im Krieg leben will mit denen. Sind im Grunde nette Leute, hilfsbereit. Aber alles hat Grenzen.
Die Polizei hat denen dann versucht klarzumachen, dass Feiern in dem Stil in einem Mehrfamilienhaus nicht so gut ankommen inder Nachbarschaft, und man sich dafür besser einen passenden Raum mietet.
Danach war es einigermaßen erträglich für ca. 3 Jahre.

Das Ganze hat dazu geführt das ich auf den Lärm von unten total empfindlich reagiere. Ich erkenne schon, ob die Frau nur telefoniert, oder ob sie wirklich mit jemanden in der Wohnung spricht.
Wenn ich Freitags von der Arbeit komme, und sehe die Autos der Kinder mit dem Kennzeichen, schwillt mir der Kamm, und ich werde tatsächlich leicht aggressiv.
Ich registriere jedes Geräusch was aus der Wohnung kommt, und weiß sogar schon welches der Kinder besonders laut oder leise ist....erkenne ich dann am Auto.

Das Schlimme.....ich habe eine Eigentumswohnung, denen unten, gehört die Wohnung ebenfalls. Um dauerhaft ( vielleicht) Ruhe zu haben, bliebe mir nur der Gang vors Gericht.
Aber will man das ? Im Krieg mit den Nachbarn leben? Von Montag bis Freitag Nachmittag sind die erträglich.....

Man kann nach solchen Erlebnissen durchaus sehr dünnhäutig werden.

Alles Gute

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von Shaddi am 03.01.2020, 20:06 Uhr

Ich wohne zum Glück in einem kleinen Mehrfamilienhaus mit nur vier Parteien. Von den anderen beiden (gegenüber und schräg unter uns) höre ich auch gar nichts. Nur wenn die Katzen von denen gegenüber genau in dem Zimmer sind, wo wir Wand an Wand wohnen, und irgendwo runterspringen, bekomme ich was mit. Die unter uns sind schon deutlich lauter, aber immer noch kein Vergleich zu dem, womit ich mich vorher rumschlagen musste.

Mit vielem muss man wohl einfach leben, wenn man in einer Wohnung wohnt...

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von Shaddi am 03.01.2020, 20:07 Uhr

Danke, ich versuchs :)

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Re: Wie viel Lärm ist in einer Wohnung normal?

Antwort von Shaddi am 03.01.2020, 20:18 Uhr

Danke, das macht es wirklich besser, dass es nicht nur mir so geht mit dem empfindlich werden :) Für dich ist es natürlich, sorry, auch beschissen, dass du auch noch nicht einfach ausziehen kannst, weils deine Wohnung ist...

Das ist eben das Problem. Ich wollte es auch immer vermeiden, sie beim Vermieter anzuschwärzen oder sogar die Polizei zu rufen. Zum einen wollte ich nicht, dass sie dann aus Rache noch lauter wird, auf der anderen Seite habe ich damals schon gedacht, dass das andere bestimmt nicht so schlimm finden, vor allem die Polizei nicht. Wenn da jetzt laut gefeiert wird, wie bei dir, dann machen sie vielleicht was, aber bei mir wurde ja "nur" gesungen und Dreirad gefahren...
Einmal habe ich aber die Polizei gerufen. Da war der Vater (oder der neue Freund, weiß ich nicht) von ihr da und beide haben zusammen das Kind zusammengebrüllt. Ich weiß nicht, worum es ging, aber es ging ums Kind, also kein Streit unter ihnen. Da habe ich, weil es auch immer wieder gerumpelt hat und ich befürchtet habe, sie sind gewalttätig, die Polizei gerufen und ihnen gesagt, dass ich vermute, dass in der Wohnung über mir gerade ein Kind geschlagen wird. Ich habe mich nicht getraut, hochzugehen. War zu dem Zeitpunkt sechs Wochen vor Entbindung meines eigenen Sohnes und hab wirklich gedacht, wenn die ihr Kind schon so behandeln, haben die sicher keine Hemmungen, mich die Treppe runterzufeuern.
Das Traurige daran: Die Polizei kam nie. Ich habe 1 1/2 Stunden gewartet, ehe mein Mann mich abholen kam. Wir sind genau an diesem Abend in die neue Wohnung gezogen und ich habe nur noch auf ihn gewartet, damit ich die 5km nicht laufen muss. Ob sie danach noch kam, weiß ich nicht. Ich vermute nicht. Habe dann noch nen anonymen Hinweis beim Jugendamt hinterlassen, in der Hoffnung, dass die sich zuständig fühlen. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. Mein Mann hat sie vor ein paar Wochen beim Einkaufen gesehen. Sie hatte aber keinen kleinen Jungen dabei, sondern ein Mädchen, das etwas jünger gewesen sein dürfte. Ihre Tochter dürfte das aber eigentlich nicht sein. Ach, keine Ahnung, ich bin froh, von der weg zu sein.

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