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Geschrieben von peruna12 am 26.08.2020, 6:55 Uhr

Kündigen, aber wie?

Hallo Liebe Community,

Wie ich weiter unten schon schrieb, ist meine Rückkehr in den Betrieb (aus dem Homeoffice) wie erwartet holperig.

Nach 1,5 Wochen bestätigt sich die schon lange bestehende) Vermutung, dass mein AG mich los werden will. Ich bin zu teuer und durch die Kinder nur Teilzeit und unflexibel.

Kündigen wird er mir nicht, dafür wären die Hürden zu groß. Aber er fährt gerade eine Reihe von Aktionen auf, die mich an Bossing denken lassen und mir auf Dauer schaden werden. Ich brauche also einen neuen Job.

Bevor ich jedoch Hals über Kopf falsche Entscheidungen treffe, möchte ich meine Möglichkeiten abwägen und hoffe durch euch neue Denkanstöße zu bekommen.
Hier die Möglichkeiten die ich sehe, welche würdet ihr empfehlen, hat eine besondere Vorteile/Nachteile?

1. Ich kündige aus gesundheitlichen Gründen, mit Empfehlung des Arztes (dieser hat mir das schon vor 1 Jahr empfohlen), und suche parallel einen neuen Job.

2. Ich lasse mich krank schreiben und suche mir parallel einen neuen Job (wobei ich hier nicht weiß ob es Probleme gibt, da ich als Pflegeperson für meinen Sohn gemeldet bin).

3. Ich arbeite weiter, bis ich etwas Neues gefunden habe (zur Info, ich kann nur zum Quartalsende kündigen, was schnell mal 7 Monate werden)

4. Ich nutze das letzte Jahr Elternzeit vom Kleinen, arbeite erstmal irgendwo und suche mir etwas passendes wo ich dann in Elternzeit arbeite und kündige meinem jetzigen Arbeitgeber zum Ende der Elternzeit.

Mir persönlich am saubersten ist Lösung 4, aber dafür hab ich halt Lohnneinbussen, die weh tuen.

Als Ergänzung, natürlich suche ich auch aktuell, vermutlich zu wenig intensiv und zu sehr auf den perfekten Job aus. Diese Ansprüche muss ich aktuell in den Hintergrund stellen, die Situation im Büro ist für mich wirklich belastend und wird mich auf Dauer krank machen.

PS. Mit meinem AG reden brauche ich nicht, Auflösungsvertrag macht er nicht, er ist der Typ Aussitzer mit dem man über gar nichts reden muss. Gerade aktuell ist er freundlich wie nie, ein sicheres Zeichen, dass er im Hintergrund aktiv tätig ist mich los zu werden. So lief es immer in den letzten 15 Jahren.

Vielen Dank fürs lesen und eure Rückmeldung

 
7 Antworten:

Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von Babsi2 am 26.08.2020, 11:00 Uhr

Ich würde Möglichkeit 4 empfehlen. So kannst Du den neuen Arbeitgeber testen und es kann sich evtl daraus eine Chance entwickeln. Trotzdem hast Du noch die Sicherheit des anderen Arbeitsplatzes. Welche Fristen bei der Elternzeit zu beachten sind, weiss ich nicht.
Ansonsten , soweit Du eine längere Suchzeit aushältst, Möglichkeit 3. Wenn der AG Dich loswerden will, wird er Dich auch früher gehen lassen. Es lässt sich in jedem Fall besser ein neuer Job aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus finden.

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Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von Berlin! am 26.08.2020, 17:09 Uhr

Na ja, es kommt auch ein wenig darauf an, wie leidensfähig Du bist.
Das meine ich nicht ironisch, sondern ganz ernsthaft. Denn wie Du richtig sagst: er wird Dich kaum loswerden können. Aber letztlich ist es für einen AG nicht die Frage, ob ein AN kündbar ist, sondern nur, was er bereit ist, dafür zu zahlen.

Wie gefragt ist denn das, was Du tust, auf dem Arbeitsmarkt? Sprich: wie schnell wirst Du voraussichtlich etwas finden?
Wenn das ein kurzer Zeitraum ist, würde ich mit dem Jobcenter sprechen, den Arzt mit ins Boot holen und kündigen. Natürlich nur, wenn Du die bei Eigenkündigung übliche Sperre umgehen kannst.
Bei allen anderen Varianten hast Du das Problem mit der langen Kündigungsfrist, die Dich eben auch unattraktiv macht für alle anderen AG.

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Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von peruna12 am 27.08.2020, 6:37 Uhr

Hallo Zusammen und vielen Dank für die Reaktionen schonmal.
Hier noch die Antworten auf eventuelle Unklarheiten.

Mein Geschäftsführer wird nicht mit sich reden lassen, lieber sitzt er es aus als von seinen Prinzipien abzuweichen. Da das Prinzip der Gleichberechtigung gilt: Macht er einen Auflösungsvertrag steht dieser ja allen zu. Da er aber generell es schwer hat qualifizierte MA zu finden, versucht er so diemöglichst lange zu binden die er hat. Sogar die jetzige Kündigungsfrist ist ihm eigentlich zu kurz.

Noch zu meiner Leidensfähigkeit, das ist der Punkt. Ich denke nicht, dass ich hier in der oberen Liga mitmische, seit ca. 1,5 Jahren gibt es hier Sticheleien, oft für mich nicht nachvollziehbar. 13 Jahre war meine Arbeit einwandfrei und auf einmal alles falsch. Seit dem bekomme ich keine Fortbildung mehr, da ich ja Nur Teilzeit bin, stattdessen landet die gesamte Routinearbeiten der Kollegen bei mir. Würden sie mich meine Arbeit einfach machen lassen und mich in Ruhe lassen, würde ich das sicher aussitzen, aber so? Ich bin schon total verunsichert und bekomme vor jedem Termin mit dem Vorgesetzten Bauchschmerzen.

Darum zeitnah eine andere Anstellung zu finden wäre Glücksache. Ich bin Naturwissenschaftlerin, mit ziemlich exotischem Fach und durch die Kinder räumlich gebunden. Ich stelle mich also auf eine längere Suche ein.

Viele Grüße

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Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von Silvia3 am 27.08.2020, 19:16 Uhr

Ich würde für 3 und ggf. 4 plädieren.

3) ist eigentlich die sauberste Lösung. Und viele Arbeitgeber geben Mitarbeiter eher frei, wenn diese bereits gekündigt haben. Bzw. wenn du in einem gefragten Berufs arbeitest, wird der neue Arbeitsgeber auch einen Monat länger warten.

Bei der langen Betriebszugehörigkeit wäre natürlich eine Kündigung seitens des Arbeitgebers mit Abfindung recht lukrativ. Habt ihr einen Betriebsrat? Kannst du dich da über deinen Chef beschweren? Vielleicht braucht er mal ein bisschen Gegenwind. Manche Menschen hacken nur so lange auf anderen rum, wie sie keine Gegenwehr verspüren.

Silvia

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Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von Ani123 am 27.08.2020, 19:52 Uhr

1.) mit Bestätigung vom Arzt, dass sie die Arbeit da nicht mehr ausüben können, kann es klappen, und sie bekommen evtl. sogar ALG1. Da sollten sie nachschauen, wie EZ gesehen wird. Als Zeit ohne Arbeit, ausgeklammert,... Schließlich muss eine gewisse Zeit gearbeitet worden sein um ALG1 beziehen zu können. Wenn nicht ALG1 dann gibt es ALG2.
Vorteile: Sie können sofort eine neue Arbeit aufnehmen.
Nachteil: Evtl. 3-monatige-Sperre beim Amt. Nur ALG2.

2) Wenn sie AU sind, sind sie AU. Ich denke nicht, dass das Probleme bzgl. der Pflege ihres Kindes geben sollte. Allerdings bleibt es, dass sie nur zum Quartalsende kündigen können. Kündigen während AU von ihnen aus ist möglich. Ob ein neuer Arbeitsvertrag während AU unterzeichnet werden darf sollten sie prüfen.
Vorteil: 6 Wochen Lohnfortzahlung. Danach KG. Während AU (auch im KG-Bezug) besteht Urlaubsanspruch, welcher im Anschluss daran noch genommen werden kann bzw. bei Kündigung ausgezahlt werden sollte. (AG vergessen sowas gerne.) Probearbeiten während AU ist, meine ich, nicht erlaubt.
Nachteil: Die Kündigungszeit bleibt.

3.) Sicheres Einkommen mit viel (psychischer) Belastung verbunden. Die Kündigungszeit ist da.

4.) Woanders arbeiten ist nur erlaubt, insofern ihr AG dem zustimmt. Mit das was sie schreiben kann ich mir vorstellen, dass er es ihnen verweigert. EZ ohne Arbeiten ist möglich. Sie melden die EZ 7 Wochen vorher und ihr AG kann dagegen nichts machen (insofern ihr Kind ab 2015 geboren ist). Vorher gelten noch andere Regeln. Die Kündigungszeit ist da.
Vorteil: Keine (psychische) Belastung von der Arbeit aus. Jederzeit Probearbeiten möglich.
Nachteil: Kein Einkommen. Kündigungszeit bleibt.

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Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von shinead am 28.08.2020, 11:30 Uhr

Ich würde mit dem Arbeitsamt sprechen, mich schon mal Arbeitssuchend melden und mir bestätigen lassen, dass ich mit dem ärztlichen Attest nicht in die 3-monatige Sperre falle. Das wäre eine schnelle Lösung, die dir ggf. auch noch ein bisschen Zeit zum Durchatmen lässt und gleichzeitig das Einkommen nicht allzu stark schmälert.
Zusätzliche Pluspunkte: Der Arbeitgeber muss nicht zustimmen, wie bei Punkt 4 bei einer Arbeitsaufnahme in der Elternzeit und Du bist flexibel bezüglich des Einstiegs bei einem neuen Arbeitgeber.

Spielt der Arbeitgeber mit, kann natürlich Punkt 4 eine Lösung sein. Die Frage ist, ob er es tut, wenn er sowieso der Meinung ist, dass Du unflexibel aufgrund der Kinder bist und dann wieder ein Jahr ausfällst.

Eine Krankschreibung würde ich nur nutzen, wenn bereits ein Ausstiegsdatum fest steht und es dann am Arbeitsplatz hart auf hart kommt. Also in Kombination mit einer der anderen Punkte.

Viel Erfolg bei der Jobsuche!

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Re: Kündigen, aber wie?

Antwort von Reifi76 am 02.10.2020, 22:44 Uhr

Hallo,

ich würde auch zu 3 oder 4 tendieren.
Auch wenn bei Punkt 3 eventuell eine längere Kündigungsfrist im Raum stehen würde, schreibst Du ja, dass Dein AG Dich los werden möchte. Daher würde ich vermuten, dass er mit Freude einen Aufhebungsvertrag zustimmen würde, wenn Deine Kündigung auf dem Tisch liegt.

Bei meiner Frau hat sich das Verhältnis zum Chef nach Info über die Schwangerschaft (kleine Firma, 5 Mitarbeiter zzgl. Chef) leider merklich verschlechtert. Es wurde sogar gefordert, die Termine bei der Frauenärztin in den Feierabend oder die Mittagspause zu legen...

Nachdem unsere Maus jetzt am 17.09. das Licht der Welt erblickt hat und meine bessere Hälfte 24 Monate Elternzeit hat werden wir diese Zeit auch für eine Neuorientierung nutzen.

VG
Reifi

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