Hallo,
Meine Tochter ist jetzt 19 Wochen alt.
Im Krankenhaus hat sie zwei Nächte bei mir im Bett geschlafen. Auch die ersten Tage zu Hause.
Danach habe ich sie an ihr Beistellbettchen gewöhnt.
Ich stille voll und lege sie bei Bedarf an.
Abends gehe ich zwischen 21 und 22 Uhr mit ihr gemeinsam ins Bett. Zur Schlafroutine gehört das Anziehen des Schlafanzugs und eine frische Windel.
Im Anschluss wird sie im Elternbett gestillt. Dabei schläft sie dann friedlich ein und ich kann sie nach kurzer Zeit in ihr Beistellbettchen legen.
Nachts meldet sie sich nicht immer. Inzwischen schläft sie auch schon mal durch.
Das eigentliche "Problem" besteht aber über Tag.
Sie schläft auch tagsüber nur an der Brust ein. Das ist auch kein Problem für mich, aber ich kann sie nicht ablegen, weil sie sofort wieder wach wird und sich dann auch nicht beruhigen lässt. Das führt dann dazu, dass ich stundenlang mit ihr im Arm auf der Couch sitze oder umherlaufe, weil sie sich leider auch nicht in einer Trage tragen lässt (ich habe da schon mehrere Varianten durch). Auf die Art und Weise schaffe ich weder meinen Haushalt, noch komme ich selber dazu, mich etwas zu erholen.
Heute habe ich versucht, sie wach in den Stubenwagen zu legen, da sie diesmal nicht direkt beim Stillen eingeschlafen ist. Sie hat natürlich protestiert und gequengelt, aber ich habe sie nicht auf den Arm genommen.
In den Schlaf gefunden hat sie erst, als ich mich neben das Bettchen gesetzt und ihre Hand gehalten habe.
Was mich total verunsichert ist, dass ich öfter höre, dass ich mich lösen muss und sie sich an das Einschlafen im Bett gewöhnen müsse, vor allem, wenn ich am Ende der Elternzeit wieder arbeiten gehe und die Kleine bei der Tagesmutter ist.
Allerdings habe ich oft gelesen, dass genau das Einschlafstillen den Kindern Geborgenheit gibt und sie dadurch besser schlafen. Ausserdem soll dieses starke Nähebedürfnis mit der Zeit von alleine schwächer werden.
Vielleicht können Sie mir einen Rat geben, wie ich mit den beiden Situationen umgehen kann.
Vielen Dank.
Liebe Grüße
von
Muecke79
am 28.04.2021, 20:24
Antwort auf:
Einschlafstillen über Tag und das Baby lässt sich nicht ablegen
Liebe Muecke79,
grundsätzlich hört sich doch alles normal an.
Was
wirklich sehr gut ist, dass sie nachts in ihrem Bettchen schläft.
Sicherlich kannst du deine Tochter abends früher zum schlafen bringen. Eigentlich sollten auch Kinder in diesem Alter zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr ins Bett gehen.
Dort kannst du sie ja genauso gut begleiten wie du es auch nachmittags machst. Du bleibst an ihrem Bett sitzen, hältst ihre Hand und singst etwas vor.
Dadurch lernt sie, dass sie auch alleine aber mit deiner Unterstützung in ihrem Bettchen einschlafen kann. Vor allem auch in Ruhe schläft.
Daraus ergeben sich mehrere Vorteile:
ihr als Eltern habt auch etwas Zeit abends und die frühere Uhrzeit wäre eigentlich die Kind gerechtere. Wenn du mit deiner Tochter ins Bett gehst, hört sie eure Schlafgeräusche und lernen somit nicht auch mal alleine und in völliger Ruhe zu schlafen.
Wenn du dies nun versuchst, mit euren gewohnten Abendritualen, erwarte nicht, dass es von heute auf morgen funktioniert. Deine Tochter braucht eine Zeit um sich daran zu gewöhnen.
Sie ist nun fünf Monate alt. In diesem Alter passiert sehr viel. Die Kinder entwickeln sich in ihrer Motorik, mit ihren Zähnen, ihre Wahrnehmung und natürlich auch mit ihren Geschmackssinn. Ein erneuter großer Sprung ist sicherlich sobald ihr mit dem Brei füttern beginnt. Zusätzlich spielen die Zähne noch eine große Rolle in der Entwicklung und der körperlichen Wahrnehmungen.
Du merkst, dass deine Tochter aktuell in einer Phase ist wo sehr viel mit ihr passiert und sie dementsprechend viel verarbeiten muss.
Mit fünf Monaten kannst du deine Tochter auch daran gewöhnen, dass sie ihre Tag Schlafphasen auch in ihrem Bett verbringt. Wenn wir ein paar Monate weiter denken, wird deine Tochter immer weniger tagsüber schlafen und nur noch einen Mittagsschlaf halten. Diesen sollte sie natürlich möglichst in ihrem Bett machen. Daher ist es ratsam, wenn du so langsam damit beginnst, dass deine Tochter lernt in Ruhe in ihrem eigenen Bettchen zu liegen.
Was aber sicherlich noch nicht funktionieren muss ist, dass du sie wach ihr Bett legst und sie dort ein schläfst. Gerade wenn sie gewohnt ist, dass du bei ihr bist bis sie eingeschlafen ist, wird sie es noch weiter benötigen. Da du schreibst, dass dies für dich auch völlig in Ordnung ist, behalte dieses einfach bei und bleibe bei ihr bis sie in ihren Schlaf findet. Damit vermittelst du deiner Tochter Sicherheit. Natürlich kannst du auch weiter hin sie bis zum einschlafen stellen. Lege sie aber im Anschluss dann in ihr eigenes Bettchen.
Wenn sie auch tagsüber im Stubenwagen liegt, hat sie weiterhin Geräusche um sich herum.
Um dies zu vereinfachen, gibt es immer wieder einen sehr guten Trick:
wenn du deine Tochter von einem warmen Arm in ein kaltes Bettchen legst, kommen manche Kinder gerade in solchen Schüben, damit nicht zurecht. Damit meine ich, dass du das Bettchen vor wärmst. Lege eine Wärmflasche oder ein großes Kirschkernkissen in ihr Bettchen und eine Decke oder ihren Schlafsack darüber. Sobald deine Tochter im Bett ist nimm auf jeden Fall die Wärmflasche wieder aus dem Bett heraus! Somit kommt deine Tochter von einem warmen Arm in ein
Warmes Bett und ihr fällt das einschlafen sicherlich leichter.
Deine Tochter ist gewohnt dich zu riechen. Du kannst zusätzlich ihr ein getragenes T-Shirt als Laken um ihre Matratze legen. Manche Mütter berichten auch, dass sie das T-Shirt direkt vor die Nase des Kindes gelegt haben bis sie tief und fest eingeschlafen sind. Dies kannst du natürlich auch versuchen aber das T-Shirt auf jeden Fall danach wieder aus dem Bettchen nehmen.
Versuche mal, ob dir die Ideen weiterhelfen.
Alles gute!
Steffi Rex
von
Stephanie Rex
am 29.04.2021
Antwort auf:
Einschlafstillen über Tag und das Baby lässt sich nicht ablegen
Hallo,
Vielen Dank für die Unterstützung.
Ich werde meine Tochter jetzt abends früher schlafen legen. Vielleicht werden wir uns schrittweise an die Zeit herantasten.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sollte meine Tochter jetzt auch tagsüber eher in ihrem Beistellbettchen schlafen und nicht unbedingt im Stubenwagen.
Ich habe heute versucht, sie nach dem Stillen in das Bettchen zu legen, aber ohne die Wärmflasche. Das hat nicht so gut funktioniert. Sie ist wieder wach geworden und nur meine Nähe hat nicht gereicht, sie zum Schlafen zu bringen. Am Ende hat sie später am Nachmittag 3 Stunden wie immer im Arm gelegen.
Ich denke, ich kann nur Schritt für Schritt vorgehen, sprich, dass ich es erst mal schaffe, sie abzulegen und anschließend den Schritt sie in ihr Beistellbettchen zu legen.
Oder wäre es besser, direkt den Stubenwagen weg zu lassen und beide Schritte in einem zu machen?
In jedem Fall lege ich ihr beim nächsten Versuch eine Wärmflasche ins Bett und vielleicht auch mal ein getragenes Shirt.
Lieben Gruß
von
Muecke79
am 05.05.2021, 05:23
