Verweigerung Toilettengang

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Verweigerung Toilettengang

Sehr geehrtes Expertenteam, seit einigen Monaten verweigert unser Sohn (knapp 5) den Toilettengang für das große und kleine Geschäft. Stattdessen hält er lieber ein, reibt sich auf dem Boden und greift sich zwischen die Beine, d. h. es ist deutlich zu spüren, Daß er muß. Möchten wir ihn zum Toilettengang anhalten, gibt er an, er " wolle nicht" oder er "müsse nicht" .Offensichtlich quält ihn jedoch der Stuhl- und Harndrang.Früher gab es Probleme mit Verstopfung, die wir jedoch mit Macrogol gut im Griff haben.Im Kindergarten geht unser Kleiner wohl recht zuverlässig auf die Toilette, die sehr kindgerecht gestaltet ist. Doch auch zu Hause haben wir alles Mögliche angeboten (Töpfchen, Kindertoilette mit Musik, Toilettenaufsatz etc). Eine Windel möchte er auch nicht anziehen, die jucke. Es geht auch sehr selten etwas in die Hose, ev. mal unterwegs Stuhlgang. Manchmal überlege ich schon, ob ich sein Einhalten und Reiben einfach nicht mehr beachten soll, um Druck von uns und ev. "Machtspielchen" zu vermeiden?? Vielen Dank für Ihre Einschätzung Mäusin

von Mäusin am 08.03.2017, 07:52


Antwort auf: Verweigerung Toilettengang

Halllo Mäusin, das Verhalten Ihres Sohnes kann verschiedene Gründe haben. Es ist möglich, dass er –trotz der für Sie sichtbaren Haltemanöver – gar nicht gemerkt hat, dass er muss; das ist in diesem Alter durchaus nicht unüblich. Vielleicht muss er auch wirklich noch nicht und möchte nicht immer „unnütz“ zum Toilettengang angehalten werden ;-) Sie schreiben, dass selten etwas danebengeht, also wird Ihr Junge die Toilette so aufsuchen, dass kaum Unfälle passieren. Wichtig ist, dass Sie eine Verstopfung ausschließen können und dass seine Kotbeschaffenheit eine normale bis breiige Konsistenz hat; auch harter Stuhlgang führt zum Vermeidungsverhalten. Sicherheitshalber könnten Sie sich hier mit Ihrem Kinderarzt beraten, bzw. ihn um Mitbeurteilung bitten. Ist alles im grünen Bereich, sollten Sie das Thema ruhen lassen; beobachten Sie, aber erinnern Sie nicht; wenn mal was danebengeht ist das in dem Alter noch legitim; Sie könnten dann einfach nachfragen, wie es dazu kommen konnte, mehr aber auch nicht. Mit herzlichen Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 08.03.2017