Unsere Tochter (4,5) wird nicht trocken

 Cordula Kurlemann Frage an Cordula Kurlemann Kinderkrankenschwester

Frage: Unsere Tochter (4,5) wird nicht trocken

Liebes Expertenteam, wir sind im Moment absolut ratlos und wissen nicht, wie wir unserer Tochter (geb. 09/2013) helfen sollen trocken zu werden. Sie geht in den Kindergarten seit sie ein Jahr alt ist. Vor ca. einem Jahr hat das ganze damit angefangen, dass die Erzieherinnen im Kindergarten der Meinung waren unsere Tochter müsse nun trocken werden und wie Windeln weglassen wollten. Unsere Tochter war dafür und so haben wir zugestimmt, wobei es immer wieder schief ging und wir nach dem Kindergarten zu Hause (und nachts sowieso) meistens noch Windeln angezogen haben. Im Herbst letzten Jahres wurde es allmählich besser und wir hatten tatsächlich einige Tage an denen sie komplett ohne Windel ausgekommen ist und auch nichts in die Hose gegangen ist. Wir dachten, der Durchbruch wäre geschafft, aber nach 2-3 Wochen brach es wieder ein, es ging wieder vermehrt etwas in die Hose (überwiegend nur Urin; ihr großes Geschäft hat sie normalerweise weiterhin auf der Toilette verrichtet). Seit dem ging es immer wieder bergauf und bergab. Mal klappte es phasenweise super ohne Einnässen, dann brach es wieder ein. Zwischendurch sind wir sogar wieder auf Pull Up-Windeln umgestiegen weil es so gar nicht funktionierte. Die Erzieherinnen sagten dann aber, dass unsere Tochter doch definitiv alt genug sei es ohne Windel zu schaffen. Es wurde eine Art Wochenplan gemalt und jedes Mal, wenn sie auf Toilette war und es gut ging, hat sie einen Stempel oder einen Sticker für diesen Plan erhalten. Ging es schief, gab es einen traurigen Smiley. Das ganze haben wir sowohl im Kindergarten als auch zu Hause umgesetzt für vier Wochen und in der Zeit klappte es wieder recht gut mit der Toilette. Kaum waren die vier Wochen um brach es wieder ein (da war ca. Ende November/Anfang Dezember 2017). Auf Fragen hin warum es nicht klappte bezog unsere Tochter sich auf den fehlenden Plan, also gab es nochmal eine zweite Runde Wochenplan bis Weihnachten. In dieser Zeit klappte es so lala. Ab Weihnachten hatte der Kinder zwei Wochen geschlossen und in dieser Zeit klappte es wieder super hier zu Hause. Wieder dachten wir der Durchbruch wäre geschafft, aber dann ging unsere Tocher im Januar wieder in den Kindergarten und wieder brach es ein. Seitdem haben wir wieder dieses Bergauf und Bergab. Allerdings hat es sich vor ca. vier Wochen stark verschlimmert. Mein Mann ist ins Krankenhaus gekommen und auch wenn ihr nichts anzumerken war vermuten wir, dass das unsere Tochter sehr stark verunsichert hat und es vielleicht damit zusammenhing. Es ist inzwischen so, dass an vielen Tagen kein einziges Geschäft in die Toilette geht, sondern grundsätzlich in der Hose landet, sowohl das "kleine Geschäft" als auch das "große Geschäft". Teilweise sitzt sie mit nasser Hose rum und spielt weiter ohne etwas zu sagen, bis es dann entweder den Erzieherinnen oder mir hier zu Hause auffällt. Wenn ich sie frage warum es schief gegangen ist, sagt sie oft sie hätte es nicht gemerkt oder das Spielen wäre wichtiger gewesen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob das wirklich der Grund ist oder ob sie einfach keine Lust hatte zur Toilette zu gehen oder ein anderer Grund dahinter steckt. Letzte Woche sagte sie mir, es läge daran, dass sie den Wochenplan mit den Stickern/Stempeln nicht mehr hat, also haben wir diesen zu Hause wieder eingeführt. Der Kindergarten weigert sich allerdings mitzumachen, weil unsere Tochter ja keine zwei oder drei Jahre mehr alt sei (leider hat unsere Tochter seit Anfang des Jahres eine neue Bezugserzieherin, die da nicht ganz so verständnisvoll ist). Wir wissen nicht mehr weiter. An Tagen, an denen es wirklich gar nicht klappt und alles in die Hose geht, haben wir ihr nach dem Kindergarten zu Hause ab und zu wieder Pull Ups angezogen und die hat sie auch fleißig genutzt. Wenn wir sie fragen, ob sie eine Windel anziehen möchte, sagt sie allerdings nein. Die zwei oder drei Male, wo sie eine anhatte, mussten wir sie dazu überreden. Und auch selbst jetzt, wo wir den Wochenplan mit Stickern und Stempeln zu Hause wieder nutzen, geht es die meiste Zeit schief, auch hier zu Hause. Wie sollen wir weiter verfahren? Ist sie noch nicht reif genug um trocken zu werden? Aber ihr eine Windel "aufzwingen" wäre ja sicherlich auch nicht das richtige. Haben Sie irgenwelche Tipps für mich? Danke vorab und liebe Grüße P.S. Entschuldigung für den langen Text!

von catena am 24.04.2018, 10:05


Antwort auf: Unsere Tochter (4,5) wird nicht trocken

Hallo catena, Harndrang bewusst wahr zu nehmen, ist für Kinder (auch im Alter ihrer Tochter) manchmal noch schwer. Kopf und Blase müssen gut miteinander arbeiten. Die Blase sendet dem Kopf/Gehirn über die Nervenbahnen ein Signal ,dass sie voll ist und geleert werden muss;man empfindet Harndrang, nimmt das sozusagen wahr und geht zur Toilette. Dieses System ist bei Kindern im Alter ihrer Tochter durchaus noch störanfällig . Sie bzw. ihr Kopf ist mit anderen Dingen beschäftigt, so dass sie den Harndrang nicht wahrnehmen oder auch unterdrücken ,es dann später nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schaffen ,und die Hose nass wird. Seelische Belastungen können natürlich auch eine Rolle spielen. Ich würde Sie ermutigen , doch nochmal einen sog.Miktionsplan (Pipiplan) zu führen und mit ihrem Kind darüber zu sprechen. Pipi-machen : 6 mal täglich mit Zeit und Ruhe,und natürlich dann ,wenn ihr Kind meint auf s Klo zu müssen; sowie eine gute Sitzposition einnehmen /Höckerchen unter den Füßen, damit der Beckenboden gut entspannen kann bei der Miktion . Ferner regelmäßiges , über den Tag verteiltes Trinken,damit es auch nicht zur Verstopfung kommt.Nachts können Sie ihr getrost noch eine Windelhose anziehen, zuerst muss sie tagsüber verlässlich trocken sein , bevor man an die nächtliche Situation herangeht. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg ! Cordula Kurlemann

von Cordula Kurlemann am 24.04.2018


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