Sie verliert immer wieder das Interesse an der Toilette

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Sie verliert immer wieder das Interesse an der Toilette

Liebes Experten-Team, es tut mir leid und ist mir peinlich, dass ich mich schon wieder rückversichern muss oder möchte, da meine 3,5 Jahre alte Tochter noch nicht "trocken" ist. Vor ca 15 Tagen hat sie selbst wieder einen Anlauf gestartet, Pipi klappte zuverlässig, aber für das große Geschäft wollte sie eine Windel. Diese bekam sie auch, da ich oft gelesen habe, dass dies normal ist und mir persönlich ist auch lieber, dass sie ihren Darm entleert, als dass sie es einhält und Verstopfung bekommt. Außerdem hatte ich nun immerhin ja den Eindruck gewonnen, dass sie im Gegensatz zu vorher, besser unterscheiden kann, ob groß oder klein raus will. Sie hat ein paar Mal gesagt, sie wolle nur für groß eine Windel. Seit ein paar Tagen ist das Interesse auch für das kleine Geschäft auf Toilette zu gehen, aber wieder sehr gering und heute wollte sie dann wieder eine Windel nach dem Aufwachen morgens. Was ein bisschen geholfen hatte, zumindest bis heute, war die Tatsache, dass sie auch mal wieder einen wunden Po hatte, als sie vermehrt Windeln trug und wir erklärt haben, dass das immer wieder vorkommen wird, so lange sie Windeln trägt. Deshalb hat sie dann Unterhosen angezogen und nur fürs große Geschäft eine Windel Ich hatte das Gefühl, dass es sie buchstäblich fertig macht, das Toilette gehen zu lernen, denn sie war extrem müde die letzten paar Tage. Außerdem geht sie glaube ich wirklich nur wenn absolut nötig aufs Klo. Sie ist immer noch nicht bereit, zu typischen Zeitpunkten zu gehen wie vorm Rausgehen oder vorm schlafen gehen. Sie hat ausreichend getrunken, aber das Pipi machen glaube ich wirklich lange eingehalten. Sie war 1-2 (aber eher 1x) täglich auf Toilette für Pipi plus einmal täglich ging Pipi halt in die Windel mit dem großen Geschäft und dann nachts halt vermutlich 1-2x. Unfälle hatten wir aber tatsächlich nicht. Grundsätzlich ist es so, dass sie nicht nur alleine entscheiden will, wann sie geht, sondern auch alleine gehen will, wenn sie dann geht. Sie will hinterher auch nicht gefragt werden, ob sie war und macht es generell eine sehr private Angelegenheit, obwohl wir sie immer mit uns ins Bad ließen, wenn sie wollte und es nicht besonders privat gehalten haben, bis auf die Tatsache, dass die Tür zu sein soll, wenn wir Erwachsene gehen und ich nicht mit reingehe, wenn mein Mann geht oder umgekehrt, aber das möchte ich auch nicht. Sie reagiert auch auf Lob, wenn sie erfolgreich auf Toilette geht, eher beschämt, weshalb Lob in dieser Hinsicht irgendwie auch nicht hilft. Wir lassen ihr auch die Privatsphäre, auch wenn das schon zu einigen komischen Situationen geführt hat, wie zum Beispiel Händewaschen in der Toilette oder zuviel Klopapier abrollen. :/ Ich habe einfach das Gefühl, dass wir auf der Stelle treten und bin kurz vorm verzweifeln. Seit nahezu einem Jahr versuchen wir es immer wieder und nach spätestens zwei Wochen gibt's wieder eine Windel. Müssen wir doch konsequenter sein? Sie doch aufs Klo zwingen? Ich habe dabei jedoch aber einfach Bedenken, dass zu großer Zwang dazu führt, dass sie Verstopfung kriegt oder Pipi zu lange einhält, und somit ja auch nicht wirklich lernt, wann sie gehen muss. Außerdem hatte ich teilweise ja auch schon den Eindruck, dass sie weniger trinkt, um nicht Pipi zu müssen und generell lange einhält, das kann doch auch nicht Sinn der Sache sein? Außerdem hat sie sich schon darüber beklagt und auch verweigert, Hände waschen zu müssen und sich abputzen zu müssen, aber das muss doch gemacht werden. Wie bekommt man sie dazu, nicht nur auf Toilette zu gehen, sondern auch noch die notwendigen "Aufgaben" drumherum (abputzen, Hände waschen, abtrocknen) zu erledigen? Besten Dank vorab! Liebe Grüße

von Exil-Deutsche am 11.06.2020, 15:33


Antwort auf: Sie verliert immer wieder das Interesse an der Toilette

Hallo Exil-Deutsche :-))), es muss ihnen nicht peinlich sein, dass sie erneut hier im Forum Rat suchen, denn dafür wurde es ja extra eingerichtet. Ich finde, genauso wie meine Kollegin schon im März, dass sich die Entwicklung zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle bei ihrer kleinen Maus ganz normal anhört. Sie MUSS in ihrem Alter noch nicht komplett trocken und sauber sein. Dafür hat sie Zeit bis zur Vollendung ihres 5. Lebensjahres. Sie machen alles richtig, unterstützen ihr Töchterchen wirklich sehr liebe- und verständnisvoll und registrieren ihre kleinen Fortschritte aber beschleunigen können Eltern diese Entwicklung leider nicht. Ihre Bedenken sind da durchaus berechtigt, Zwang und Druck führen eher dazu, dass sie sich noch mehr verweigert. Alle Reifungsprozesse verlaufen immer in kleinen Etappen und häufig auch mit kleinen Pausen. Die Kinder in dem Alter müssen sooo viel neue Dinge lernen und entdecken, sind deshalb manchmal erschöpft und dann dürfen sie sich auch einmal ein wenig „ausruhen“ von ihren Aufgaben. Sie beschreiben ja sehr schön, wie selbstständig ihre Kleine in viele Dingen schon ist und dass sie vieles selbst und ohne Hilfe machen möchte. Gönnen sie ihr jetzt gerne einmal eine kleine Pause und geben ihr wieder eine Windel. Verzweifeln sie also nicht, nach einiger Zeit wird sie sich ganz ohne Zwang und Druck wieder zutrauen erneut auf Blase und Darm zu achten und dann gibt es neue Lernversuche ohne Windel :-))). Es ist genauso wie sie denken, wichtig ist in erster Linie, dass sie weder das Pipi machen noch den Stuhlgang einhält, um eine Verstopfung oder unter Umständen Blasenentzündungen zu vermeiden. Sollte sie bei der Blasen- oder Darmentleerung Schmerzen haben, könnte dies auch ein Grund für ihre Weigerung sein auf die Toilette zu gehen. Eventuell könnte der Kinderarzt einmal den Urin auf Bakterien kontrollieren und einen Ultraschall vom Darm machen, um eine Verstopfung auszuschließen. Achten sie noch einmal verstärkt auf eine ausreichend und regelmäßig über den Tag verteilte Trinkmenge, das bedeutet für die kleine Dame 7x/ Tag, ca. alle 2 Stunden, 100 ml bis 150 ml. Was die „notwendigen Aufgaben“ drumherum angeht, könnte es sein, dass es sich um eine Art Machtkampf handelt- ein Thema, mit dem sich Kinder in dem Alter gerne beschäftigen, sie testen aus...... Da verhält ihre Kleine sich genauso wie die meisten anderen Altersgenossen auch. Stellen sie klare Regeln auf…. das dürfen Eltern….. zum Wohl ihrer Kinder ;-))). Es gibt Dinge, die unbedingt sein müssen und wieder andere, bei denen sie großzügig sein dürfen. Dabei müssen wir Eltern in Kauf nehmen, dass die Kinder damit nicht immer einverstanden sind :-)))). Ich wünsche ihnen viel Geduld und warten sie ganz entspannt, bis ihre Tochter ihnen signalisiert, dass sie bereit ist für die nächsten Schritte. Herzliche Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 11.06.2020


Antwort auf: Sie verliert immer wieder das Interesse an der Toilette

Liebe Frau Ackmann, Danke für die Aufmunterung und Rückmeldung. Wir bestehen auf dem Abputzen und Händewaschen und ich hatte schon den Verdacht, dass es ein Grenzen austesten ihrerseits ist. Ich bin halt leider nur so unsicher, weil ich das Gefühl habe, alles, was ihr das Klo gehen noch komplizierter oder unangenehmer macht, lässt sie wieder aufgeben. So nach dem Motto "na gut, wenn ich Hände waschen soll, dann will ich das nicht lernen". Besonders erpicht ist sie ja zumindest nach ein paar Tagen dann ohnehin nicht mehr. Sie verweigert Hände waschen und abputzen abe auch vorwiegend dann, wenn sie müde ist, wo es generell öfter zu solchen Situationen der Verweigerung kommt - nicht nur beim Toilettengang.

von Exil-Deutsche am 11.06.2020, 20:09


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