Liebes Expertenteam,
unsere nun 8 1/4 Jahre alte Tochter ist nachts immer noch nicht trocken. Sie war es (bis vielleicht auch nur vier, fünf Nächte in ihrem noch jungen Leben) auch noch nie. Sie trägt Windeln und wacht auch nicht auch, wenn sie muss.Der Kinderarzt empfiehlt eine Klingelmatratze. Allerdings teilt sie sich das Kinderzimmer mit ihren zwei jüngeren Geschwistern, also geht das schlichtweg nicht. Seit ein paar Nächten wecke ich sie um Mitternacht, dann geht sie erfolgreich zur Toilette. Aber am nächsten Morgen ist der Windelslip trotzdem nass, also reicht das offensichtlich nicht. Zweimal wecken kann ich sie aber nicht, sonst schlafe ich leider gar nicht, weil mich das kleinste Geschwisterchen auch auf Trab hält. Haben Sie Tipps für ein weiteres Vorgehen? Oder sollten wir einfach warten bis sie soweit ist? Viele Grüße und Dankeschön!
von
Große
am 06.02.2018, 23:03
Antwort auf:
Nachts trocken werden
Liebe Große,
mit 8 ¼ Jahren sollte man dem Einnässen schon etwas genauer auf den Grund gehen. Zuerst sollten Sie ein Protokoll über zwei bis drei Tage führen in dem Sie genau dokumentieren wann, was und wieviel Ihre Tochter trinkt. Zusätzlich sollte jedes Wasserlassen abgemessen werden und die Menge dokumentiert werden. Die altersentsprechende Blasenfasskraft liegt mit 8 Jahren bei 240 – 270 ml bei jeder Miktion. Da es bei Ihrer Tochter um das nächtliche Einnässen geht muss zusätzlich das Windelgewicht am Morgen plus die erste Harnmenge nach dem Aufstehen dokumentiert werden. Diese Protokolle sollte sich dann ein Spezialist genauer ansehen. Erst dann ist es sinnvoll mit einer Weckapparat Therapie zu beginnen. Es gibt viele verschiedene Modelle auf dem Markt, auch Modelle mit Vibration. Ich persönlich bin kein Freund von Klingelmatten, ich bevorzuge die Hosen.
Allgemeine Tipps sind: Ein regelmäßiges über den Tag verteiltes Trinken (alle 2 Stunden eine Portion von ca. 200 ml). Die Trinkmenge ab späten Nachmittag deutlich einschränken. Abends vor dem Schlafen gehen, zwei Mal im kurzen Abstand die Blase entleeren.
Das Wecken um Mitternacht ist leider keine Therapie, kann aber natürlich die Situation entspannen wenn dadurch das Bett trocken ist, und weniger Wäsche anfällt. Außerdem wird Ihre Tochter dadurch auch in ihrem Schlaf gestört was auch nicht optimal ist.
Versuchen Sie es zunächst mit den Tipps und gehen Sie mit den Protokollen zu einem Fachmann. Hilfreich kann dabei folgende Seite sein www.kontinenzschulung.de/
Alles Gute. Liebe Grüße.
Katja Hauenstein
von
Katja Hauenstein
am 07.02.2018