Hallo, mein Sohn wird im Oktober 6 u er braucht für Stuhlgang immer noch eine Windel. Zum Pipi machen geht er aufs Klo und nachts ist er auch trocken. Ich frage mich nur ob des mit dem Tod von meinem Mann zusammenhängt, der 2017 verstorben ist oder hat er Angst davor aufs Klo zu gehen, da er letztes Jahr im August nach dem Urlaub das erste u letzte mal sein Stuhlgang aufs Klo machte u seitdem will er nicht mehr. Alles gut Zureden oder Belohnungen nützen nichts. Auch mit gut Zureden hilft es nichts. Ich muss aber sagen dass mein Sohn ziemlich schlau ist und er weiss auch wann er das letzte mal auf dem Klo war. Bringt es was wenn ich sage ich kaufe keine Windeln mehr? Danke für Ihren Rat
Mitglied inaktiv - 21.05.2019, 15:03
Antwort auf:
Junge bald 6 braucht noch Windel für Stuhlgang
Hallo Sabine Reidelbach
Als erstes gilt es herauszufinden welche Ursache der Wunsch ihres Kleinen nach einer Windel für sein großes Geschäft haben könnte. Handelt es sich NUR um eine Entwicklungsverzögerung und er benötigt einfach noch ein wenig Zeit oder stecken in der Tat traumatische Ereignisse oder Ängste dahinter, die in der Zeit dieses Entwicklungsprozesses aufgetreten sind.
Es könnte sich ebenso um eine Verstopfung des Enddarmes und damit verbundene Schmerzen bei der Entleerung handeln. Hierbei gelingt es den Kindern häufig den Stuhlgang in einer bekannten Stellung entspannter in die Windel entleeren zu können. Ein Auslassversuch der Windel könnte in diesem Fall das Problem verschlimmern. Der Kinderarzt könnte eine Verstopfung mit einer Ultraschalluntersuchung ausschließen.
Bekannt ist bei Kindern in dem Alter ihres Sohnes jedoch auch ein sogenanntes
„Toilettenverweigerungssyndrom“, ausgelöst z. B. durch Angst vor dem Spritzwasser oder unsicherer Sitz auf der großen Erwachsenentoilette. Andere erleben gerade die Stuhlabgabe auf der Toilette als Kontrollverlust. Dann gibt es Kinder, die brauchen für die Darmentleerung sogenannte Rituale oder eine bestimmte Körperhaltung, einen bestimmten Ort für die Entleerung manchmal sogar eine vertraute Geräuschkulisse; die Aufzählung lässt sich so vielfältig weiterführen, wie es Kinder gibt…. ;-))).
Vermutet wird auch, dass es sich dabei um eine Art Machtkampf handeln könnte - ein Thema, mit dem sich Kinder in dem Alter gerne beschäftigen, sie testen aus...
Empfohlen wird therapeutisch in diesem Fall, dem Thema möglichst wenig Bedeutung beizumessen und das Thema ruhen zu lassen.
Sie sollten sich unbedingt mit dem Haus/Kinderarzt ihres Sohnemanns beraten.
Die Experten für das Thema Toilettenangst sind Kinderpsychiater/Psychologen, aber überlegen sie doch zunächst mit demjenigen, der ihren Sohn und sie gut kennt, welche Diagnostik oder Maßnahmen noch möglich oder auch wichtig wären.
Ich wünsche ihnen, dass sie möglichst schnell die Ursache herausfinden und dem kleinen Mann baldmöglichst geholfen werden kann.
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 21.05.2019