Bald 5-jähriger nässt ständig ein

 Katja Hauenstein Frage an Katja Hauenstein Kinderkrankenschwester

Frage: Bald 5-jähriger nässt ständig ein

Liebes Sauber-werden Team, ich wende mich an Sie, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich bin sehr verzweifelt wegen unserem Sohn und ich hoffe wirklich, dass Sie mich beraten und uns Tipps geben können. Unser Sohn Jonah ist vor einem guten Jahr, da war er 3,5 Jahre alt, tagsüber trocken geworden. Es ist auch alles gut gelaufen und er hat es schnell zuverlässig geschafft auf die Toilette zu gehen. Es ist sehr selten mal etwas daneben gegangen. Nachts war er noch nie trocken. Seit August, also nach etwa 8 trockenen Monaten, hat er aber wieder angefangen in die Hose zu machen. Erst nur selten, dann immer öfter. Zunächst hat er nur zu Hause eingenässt. Nach ein paar Wochen aber auch im Kindergarten. Auch meinte er zu Beginn, er hätte keine Lust zur Toilette zu gehen oder er hätte Angst seine Schwester seine Spielsachen nehmen würde. Diese war zu dem Zeitpunkt 1,5 Jahre alt. Ich hab ihm dann versichert ich würde auf die Sachen aufpassen. Wir haben ihn dementsprechend öfter zur Toilette geschickt und haben es mit Belohnung, Bestrafung, Ignorieren dass die Hose nass war, Gutzureden versucht, aber nichts half. Ich hab versucht nicht zu schimpfen, aber geklappt hat es nicht immer und natürlich merkt er, dass ich immer schaue, ob seine Hose trocken ist und dass ich enttäuscht bin, wenn es nicht so ist oder weil wieder eine Tüte mit einer nassen Hose am Haken im Kindergarten hängt. Ich versuche mit ihm zu sprechen und sage ihm oft, dass ich ihn liebe und dass er ein toller Junge ist und dass ich stolz auf ihn bin, wenn er was geschafft hat, was er sich vorher nicht getraut hat. Er macht manchmal einmal, manchmal aber auch drei oder vier mal am Tag die Hose nass. Es vergeht aber eigentlich seit Wochen kein Tag an dem er nicht in die Hose macht. Manchmal hat er gerade eine frische Hose an und war auf der Toilette und 10 Minuten später ist die Hose schon wieder etwas nass. Er ist so ein toller, kluger, wunderbarer Junge. Ein toller großer Bruder und sehr beliebter Spielpartner im Kindergarten. Ich bin so ratlos. Die Erzieherinnen sagen auch, dass er überhaupt nicht auffällig wäre und total frei. Und das er bei allen Kindern sehr beliebt ist. Ich war bereits mit ihm beim Kinderarzt. Er hat zunächst bei voller Blase eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Blase, Nieren und Harnleiter sahen in Ordnung aus. Dann sollte Jonah zur Toilette, bis er denkt, dass er fertig ist. Auf dem Ultraschall konnte man sehen, dass die Blase noch nicht komplett leer war. Er sollte dann noch mal gehen. Es kam aber nichts mehr. Er konnte den Rest einfach nicht entleeren. Der Kinderarzt meinte wir sollten in den kommenden Wochen versuchen, dass er nur alle 2-4 Stunden zur Toilette gehen solle und länger auf der Toilette sitzen bleiben solle. Er springt nämlich auch immer schnell wieder runter, wenn er meint er wäre fertig. Danach haben wir ihn gar nicht mehr zur Toilette geschickt, sondern darauf gewartet, dass er von allein geht. Ich hatte den Eindruck nach ein paar Wochen wäre es besser geworden. Auch im Kindergarten meinten dies die Erzieherinnen. Aber seit ein paar Tagen ist es wieder ganz schlimm und ich weiß nicht, was der Auslöser sein könnte. Bei einem zweiten Termin hatte er eine leicht gefüllte Blase, konnte aber etwas entleeren, aber er meinte er hätte es nicht gemerkt. Das seltsame ist, dass es meist erst nachmittags passiert. Er kann von morgens früh bis zum frühen Nachmittag aushalten ohne das ein Tropfen rein geht, dann aber plötzlich drei Mal hintereinander. Am Wochenende habe ich ihn gebeten direkt nach dem Aufstehen zur Toilette zu gehen. Er hat ein paar Min gewartet. Es kam nichts. Dann war er gegen Mittag noch mal auf mein Bitten hin. Die Hose war komplett trocken, obwohl er ca. 6 Stunden nicht war. Es kam wieder nichts. Kurz später war die Hose feucht. Heute hab ich ihn gebeten zu gehen und in dem Moment wo er die Hose ausgezogen hat, kam das Pipi auch schon raus. Ich weiß nicht recht was ich tun und wie ich mich verhalten kann um meinem Sohn zu helfen wieder trocken zu werden. Soll ich ihn regelmäßig schicken oder nicht? Im Kindergarten sind die Erzieherinnen der Meinung er soll gehen, wann er meint. Ich hab aber Angst dass er es so lange hinauszögert und immer mehr das Gefühl verliert wann er gehen sollte. Ich bin total verzweifelt und weine oft, weil ich mir die Schuld gebe. Bekommt er nicht genug Aufmerksamkeit? Verbringen wir zu wenig Zeit mit ihm? Aber ich finde nicht, dass sich was geändert hat in der Zeit in der er wieder begonnen hat einzunässen. Ich wünsche mir für ihn auch so sehr, dass es wieder klappt. Er hat es doch schon mal so gut hinbekommen. Ich freue mich auf Ihre Antwort! Liebe Grüße, AnHes

von AnHes am 12.02.2019, 21:22


Antwort auf: Bald 5-jähriger nässt ständig ein

Liebe AnHes, zuerst einmal sollten sie sich auf gar keinen Fall die Schuld geben. Niemand hat Schuld. Es kommt immer wieder vor dass Kinder in ihrer Entwicklung zum trocken werden Rückschritte machen. Dies kann sehr viele Gründe haben. Es ist sicher sehr gut dass sie vom Kinderarzt Niere und Blase überprüfen ließen. Auch ihre Beobachtung dass es eher am Nachmittag zum Einnässen kommt ist sehr gut. Das kommt daher dass die Muskulatur am Nachmittag müde ist und ihr Sohn deshalb den Urin nicht mehr so gut halten kann. Ein weiterer Grund kann sein dass ihr Sohn am Vormittag nicht oder kaum trinkt und deshalb nicht zur Toilette muss. Ab Mittag wenn er dann bei Ihnen ist wird mehr getrunken und die Blase ist das dann nicht gewohnt. Zudem kann es sein dass ihr Sohn auch Probleme mit dem Stuhlgang hat? Wenn der Darm stuhlgefüllt ist, nimmt er der Blase Platz weg und die Blase reagiert deshalb nicht richtig auf Reize. Versuchen Sie doch über mehrere Wochen ganz konsequent folgende Maßnahmen mit Ihrem Sohn einzuhalten: 1. Regelmäßig über den Tag verteilt alle 2 Stunden eine Portion von 150-200 ml trinken. 2. Regelmäßige Toilettenstuhlgangsitzung 10 Mintuten nach dem Frühstück für 10 Minuten 3. Entspannte Sitzhaltung auf der Toilette. Das heißt die flachen Fußsohlen müssen den Boden berühren (evtl. Hocker benutzen) die Ellenbeugen auf den Knien aufgestützt der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt (sog. Kutschersitz). Zeit nehmen für den Toilettengang. sie können eine Sanduhr zu Hilfe nehmen. 4. Gelegentliches überprüfen der Harnmenge in einem Messbecher. Altersentsprechend sollten bei jedem Harnlassen 150-180 ml entleert werden. Weichen die Werte deutlich nach unten ab dann muss ihr Sohn die tägliche Trinkmenge deutlich erhöhen und das Blasenvolumen steigern. Weichen die Werte deutlich nach oben ab (250 ml und mehr) dann sollte Ihr Sohn tatsächlich nach der Uhr zur Toilette gehen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld. Sie machen das alles sehr gut. Mit freundlichen Grüßen. Katja Hauenstein

von Katja Hauenstein am 13.02.2019


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