Frage:
Guten Tag.
Ich habe 2010 Zwillinge geboren nachdem ich ab 22+6 SSW Wehen hatte, starke Trichterbildung, Gebärmutterhalsverkürzung und dann auch einen Fruchtblasenprolaps. Man hat damals direkt eine Cerclage gelegt. Unter Dauer-Tokolyse und andauernden Wehen hangelte ich mich bis 34+2. Die Geburt begann, als man den Wehenhemmer abstellte. Ich erinnere mich, dass mein Sohn (unten liegend) schon früher in der SS, also etwa in der 17.SSW nicht mehr richtig vermessen werden konnte, da er schon so tief im Becken lag. Auch im Krankenhaus ab 22+6 musste der CTG-Fühler in meine Hose geschoben werden, weil man sonst die Herztöne meines Sohnes nicht hätte aufnehmen können.
Nun kommt trotzdem so langsam nochmal ein Kinderwunsch auf. Aber natürlich ist da die riesen Angst, dass es ähnlich verläuft wie damals oder sogar schlimmer endet. Würden Sie, im Falle einer weiteren SS, zu einem frühen totalen Muttermundverschluss raten? Oder kann es auch einfach ein Problem der Mehrlings-SS gewesen sein und eventuell beim nächsten mal glimpflicher ablaufen? Würden Sie mir raten, mich in einer weiteren SS frühzeitig einer Beratung im Perinatalzentrum zu unterziehen?
Haben Sie solche SS-Folgen bereits erlebt und könnten mir aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen? Folgt immer eine weitere Frühgeburt nach problematischer Zwillings-SS?
Vielen Dank im Voraus, mein Beitrag wurde sehr lang.
LG
von Vanillepudding am 27.02.2013, 14:17 Uhr

Antwort auf:
Zwillings-SS Frühgeburt- weitere SS ähnlich?!
Hallo Vanillepudding,
zunächst herzlichen Glückwunsch zu den Zwillingen.Keiner kann in die Zukunft blicken,und die Problematik ist sicher bei Zwillingen zusätzlich größer.Gegen eine weitere Schwangerschaft spricht nur Ihre Angst vor der Wiederholung,die möglich,aber nicht automatisch erfolgen muß.Trauen Sie sich ruhig,bei guter Überwachung haben Sie ja auch das letzte Mal trotz Problemen zu einem relativ noch gutem Zeitpunkt gesunde Kinder bekommen.
Einen totalen MM-Verschluß würde ich nicht empfehlen,da dies auch Nachteile haben kann(Infektion),aber eine Cerclage zusammen mit Progesteroneinnahme ist prophylaktisch ab 16.Woche zu empfehlen.Regelmäßige Vaginalkontrollen der Keime und der Cervixlänge kann eine frühe Risikoerkennung ermöglichen.Eine Tokolyse halte ich nur bei akuter Problematik und nicht als Dauertokolyse,schon garnicht oral,für angebracht.
Denken Sie positiv und versuchen sie es.Es muß sich nicht wiederholen.
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 27.02.2013

geöffnet: Dienstag und Mittwoch ab 7 Uhr

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