Hallo Herr Dr.,
am vergangenen Freitag war ich Anfang der 17.ssw zur Pränataldiagnostik. Der Untersucher gab mir folgende Angaben: Er vermute ein Kind habe einen Herzfehler... Termin für FU wurde schon vereinbart, da vorher auffällige NFM und somit Risiko für Chromosomenstörung. Der schriftliche Befund vom Arzt beinhaltete noch weitere "Problempunkte" wie: auffällig flaches Profil, kurze Femurlänge, platter flacher Fuß mit Knickfuss. Der Arzt hat mir im persönlichen Gespräch kaum etwas erklärt, nur gesagt es sei ein auffälliger Befund...
Ich habe mich dazu entschieden eine Zweitmeinung einzuholen, bei einem Pränatalzentrum, der Untersucher hat auch DEGUM 2. Diese Untersuchung war meiner Meinung nach sehr ausführlich (über eine Stunde) und man hatte den Eindruck diese Ärztin hatte mehr Erfahrung. Sie sagte abschließend, sie könne nichts von dem diagnostizieren, was der andere Arzt gesehen haben will. Es gibt also keine körperlichen Anzeichen für eine chromosomale Störung... Mit diesem Ergebnis habe ich mich dann gegen eine FU entschieden, aufgrund der Risiken.
Ich bekomme Zwillinge, man könne überhaupt nicht wissen ob ein- oder zweieiig. Es gibt 2 Plazenten. Das Organscreening ist für die 24. SSW geplant.
Nun meine Frage: Wie beurteilen Sie das aus der Ferne? Kann es überhaupt sein, dass man so verschiedene Ergebnisse hat? Sollte ich mir eine dritte Meinung einholen?
Vielen Dank vorab.
Mit freundlichen Grüßen
Judith
von
Judith17
am 14.03.2012, 12:18
Antwort auf:
zwei sehr verschiedene Befunde von Pränataldiagnostik
Hallo Judith17,
natürlich kann ich nicht entscheiden,wer Recht hat.Aber diese unterschiedlichen Meinungen gibt es,da auch nicht jeder Arzt das gleiche Können und die Erfahrung in der Ultraschalldiagnostik besitzt.Wenn jemand Stufe 2 besitzt,ist dies schön sehr glaubwürdig und wird wahrscheinlich stimmen.Sie haben ja wohl auch noch eine Kontrolluntersuchung dort vereinbart.Das sollte reichen.
Bezgl. der Zwillingsdiagnose sollte man eideutig zwischen eineiig und zweieig unterscheiden können.Liegen 2 getrennte Plazen vor,kann es nur zweieig sein.
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 14.03.2012
Antwort auf:
zwei sehr verschiedene Befunde von Pränataldiagnostik
vielen Dank vorab für Ihre Einschätzung. Eine Sache muss ich aber nochmal nachfragen: Die Ärztin meinte man könne eine Ein- oder Zweieiigkeit nicht definitiv bestimmen, erst nach Geburt. Es könnte auch sein, dass sich ein befruchtetes Ei ganz früh teilt und daraus zwei entstehen, aber mit zwei Plazenten? Geht das auch?? Dann wäre das eineiig mit 2 Plazenten...
Vielen Dank
VG
von
Judith17
am 14.03.2012, 15:44
Antwort auf:
zwei sehr verschiedene Befunde von Pränataldiagnostik
Hallo Judiith17,
wenn 1 Ei sich teilt,sind die Kinder immer eineiig und haben eine Plazenta.Eineiigkeit mit 2 Plazenten gibt es nicht.
Prinzipiell jedoch sind viele Konstellationen möglich,manche aber nur 1 oder 2mal weltweit beschrieben.
Wenn die Kinder in der 8.oder 9.Woche 2 getrennte Höhlen und Plazenten hatten,was man gut im Ultraschall sehen kann,sind sie zweieiig,auch,wenn es später nach 1 Plazenta ausschaut(fusioniert).
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 15.03.2012