Sehr geehrter Herr Proffesor,
ich bin jetzt in der 19. SSW.
Da ich aufgrund von Schmierblutungen in der 7.SSW bereits jetzt schon 6 Ultraschalluntersuchungen hatte habe ich mich die letzten Tage ein wenig über mögliche Gefahren / Nebenwirkungen bezüglich Ultraschall für das Ungeborene informiert und bin jetzt doch ziemlich beunruhigt.
Von Problemen bei der Zellteilung bis Hervorrufen eines Zelltodes war die Rede und die besondere Gefährdung des Embryos während der Organentwicklung und Überhitzung der Fruchtwasser durch Ultraschall etc.
Von den Spätfolgen könne man noch nicht berichten,da Ultraschall "erst" seit den 70er Jahren eingesetzt wird.
Bisher waren die Untersuchungen immer in 2D und nie länger als max. 10 Minuten.Ausnahme Ersttrimesterscreening,wo natürlich kurzfristig die Doppleruntersuchung eingesetzt wurde.
Wie schätzen Sie als Experte das Risiko für mein Baby durch Ultraschalluntersuchungen ein.Eigentlich bin ich sehr froh,daß es diese Untersuchungsmethoden gibt.Aber ich möchte nur das Beste für mein Baby und wahrscheinlich nach einem unaufälligen Organultraschall erstmal auf US bei jedem Termin verzichten.
Was meinen Sie?
Ich wäre sehr dankbar für Ihre ehrliche Meinung und Ihre Antwort.
Herzliche Grüße,
Katharina
von
Gertrude
am 18.09.2012, 15:31
Antwort auf:
Wie gefährlich sind Ultraschalluntersuchungen für das Ungeborene!
Hallo Katharina,
Ihre Ängste kann ich gut verstehen.Ich bin seit Anfang der 70er Jahre bei den Pionieren des gebursthilflichen Ultraschalls dabei.Von Anfang an gab es eine Kommission und verschiedene Forschungsgruppen,die sich in Deutschland/USA/Norwegen und anderen Ländern mit möglichen Schädigungen durch den diagnostischen Ultraschall beschäftigten.Ultraschall an sich kann zerstörend sein,wie man es z.B. von der Zahnreinigung kennt-aber nicht der in der Schwangerschaft eingesetzte.
Der diagnostische Ultraschall kann im Extremfall einer mehrstündigen Dauerbeschallung(die es nicht gibt) theoretisch zur einer Gewebserwärmung von 1°C führen,die komplett harmlos ist,da unser Körper von 36°C-41° C mindestens 5-6° Erwärmung aushält.Außerdem wäre diese Erwärmung nur theoretisch und bisher nie aufgetreten.Eine sog. "Watch-dog"-Gruppe der europäischen Ultraschallgesellschaften überwacht sämtliche Untersuchungen zu diesem Thema-auch bezogen auf neue Technike,wie z.B Doppler und 3D.Ergebnis: keine Probleme!
Viel mehr Gefahr geht vom unerfahrenen Anwender mit falschen Befunden,als vom Schall selber aus!
Also : keine Ängste und Alles Gute für Ihre Schwangerschaft!
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 18.09.2012