Hallo,
am 11.07. wurde unser Sohn am Ende der 33. SSW tot geboren (2.100g, 46cm).
Da auf den ersten Blick keine Auffälligkeiten/Ursachen auszumachen waren, wurde er obduziert.
Auch hier wurde keine eindeutige Ursache festgestellt, soweit war alles relativ unauffällig.
Meine Plazenta war wohl relativ klein (307g) mit mäßiger Zottenstromafibrose - dieses wird als "mögliche Ursache" für den Tod angegeben.
Meine Frauenärztin hat mir jetzt Blut abgenommen, um eine Gerinnungsstörung auszuschließen - hier war alles ok.
Meine Fragen wären nun:
- Könnte die kleine, etwas verkalkte Plazenta tatsächlich die Ursache für seinen Tod sein - Gewicht und vor allem auch die Größe waren doch völlig ok (lt. Bericht eher 36. Woche)?
- Hätte meine Ärztin dieses bei den Vorsorgeuntersuchungen (die letzte war eine Woche vor seinem Tod) feststellen müssen oder zumindest "besorgt erwähnen" müssen?
- Könnte dieses bei einer erneuten Schwangerschaft nochmals auftreten? Muss vielleicht ergänzend sagen, dass ich zwei ungeklärte Fehlgeburten hatte (08/2008) in der 8. SSW und 06/2009 in der 10. SSW) und eine gesunde, knapp 3-jährige Tochter.
- Uns wurde jetzt vorgeschlagen, an einer Uniklinik eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen - ist dies sinnvoll? Würde man da etwas feststellen können? Z.B., dass unsere Gene irgendwie nicht zusammen passen und unsere Tochter einfach "Zufall" war?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
nela
von
-nela-
am 28.08.2013, 21:43
Antwort auf:
Ursachen für Totgeburt
Hallo nela,
eine sichere Ursache kann man aus den vorliegenden Befunden nicht ableiten.Das Versagen der Plazenta wird die Ursache sein,es könnten aber auch Ursachen beim Kind sein,die man bei der einfachen Obduktion nicht finden muß.Lassen Sie ruhig eine genetische Beratung machen,um alles abgeklärt zu haben.In vielen Fällen findet man jedoch leider keinen Grund.Die Plazentaverkalkungen spielen keine Rolle,die insgesamt sehr kleine Plazenta sehr wohl.
Für weitere Schwangerschaften kann man nichts davon ableiten,Ihre gesunde Tochter ist ja der Beweis,daß es grundsätzlich bei Ihnen gutgehen kann.
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 28.08.2013
Antwort auf:
Ursachen für Totgeburt
Hallo Dr. Hackelöer,
vielen Dank für die prompte Antwort :-)
Mir sind noch "Nachtragsfragen" eingefallen, vielleicht könnten Sie mir hierzu ebenfalls Ihre Einschätzung geben?
- Ab 29. Woche hatte ich (wie bei der vorherigen SS auch) vorzeitige, muttermundwirksame Wehen - ab 31. Woche habe ich ziemlich konsequent gelegen (CK 2,3cm inkl. Trichter, Muttermund 1-2cm, Kopf tief mit Druck auf Muttermund). Bisher bin ich nie davon ausgegangen, dass der Tod unseres Sohnes damit zusammenhängen könnte, aber so nach und nach stelle ich einfach alles in Frage...
- Nochmals kurz die Frage, ob meine Frauenärztin die kleine Plazenta hätte bemerken und darauf reagieren müssen? Wenn ja - wie hätte man hier eingreifen können? Was hätte es an "Therapie" gegeben?
Natürlich ändert es nichts mehr, aber für eine nächste Schwangerschaft würde ich mich dann wohl nicht mehr zuverlässig betreut fühlen...
- Könnte die Cortisoneinnahme meines Mannes um den Zeugungszeitpunkt herum eine Rolle spielen?
Nochmals viele Dank für Ihre Antworten!
nela
von
-nela-
am 29.08.2013, 15:09
Antwort auf:
Ursachen für Totgeburt
Hallo nela,
man kann die Plazentagröße nicht zuverlässig vermessen um daraus Schlüsse zu ziehen.Man merkt nur etwas,wenn das Kind in der Entwicklung zurückbleibt und/oder die Doppleruntersuchung auffällig ist.
Die vorzeitigen Wehen und der Druck des Kopfes sind sicher nicht die Ursache der Totgeburt,genauswenig die Cortisoneinnahme Ihres Mannes.
Aus den vorliegenden Befunden kann man keine Schlüsse ziehen um mit Sicherheit für eine neue Schwangerschaft das Geschehene zu verhindern.Gute Überwachung - vielleicht noch intensiver-ist alles,was man tun kann.Es gibt Dinge,für die man keine Gründe findet.Hören Sie auf zu grübeln -es bringt nichts.Mutig nach vorne schauen!
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 03.09.2013
