Sehr geehrter Herr Hackelöer, ich war mit Zwillingen schwanger (di-di), leider ist mein einer Sohn in der 23 SSW plötzlich aus unerklärlichen Gründen verstorben. Größe war für die Woche ok, Doppler eine Woche zuvor unauffällig. Vermutung der Pathologie: Nabelschnurtorsion. Mein andere Sohn kam in der 35+6 SSW per Sectio, da es psychisch nicht mehr ging mit 2700 Gramm und 48 cm, Agpar 9/10/10. Ich wurde in der Schwangerschaft nach dem Tod des Bruders engmaschig wöchentlich kontrolliert und immer war alles unauffällig (Größe/Gewicht/Doppler/Fruchtwassermenge/CTG). Er wurde ausschließlich aufgrund mütterlicher Indikation (psychische Belastung) geholt. Nun habe ich aber den Pathologiebericht der Plazenta bekommen und bin sehr erschrocken. Die Plazenta vom toten Kind war mit der des lebenden wohl teilweise verbunden und insgesamt war die Planzenta auffällig. Folgendes steht im Bericht: insertio valementosa Infarkte (5 % der Fläche einnehmend) Zottenstromafibrose Hypovaskularisierung Endangiopathia obliterans Verkalkungen Gewicht beide 613 Gramm, Gewicht vitale 489 Gramm Das hört sich ja sehr schlimm an. Hatte ich eine Plazentainsuffizienz oder was bedeutet dieser Befund? Ist es für die 36 SSW ein sehr auffälliger Befund? Laut Pathologie, leider ja. Wieso waren dann Gewicht, Doppler, Fruchtwasser unauffällig, oder wären Auffälligkeiten im weiteren Verlauf noch aufgetreten und hätten durch die wöchentliche Kontrolle bemerkt werden können? Ich denke, es war goldrichtig, meinen Kleinen zu holen und bin unendlich dankbar dafür. Ich hatte in der letzten SSW einen leichten Bluthochdruck, die Ärzte meinten, durch pdychische Belastung. Kann dieser die "schlechte" Plazenta akut verursacht haben, oder spricht der Befund eher dafür, dass da schon länger was im Argen lag? Kann es was mit der eigentlichen Mehrlingsschwangerschaft zu tun haben? Und kann eine eventuelle, nicht entdeckte Unterversorgung meines Sohnes im Mutterleib trotz der guten AGPARwerte und keinerlei Anpassungsproblemen nach der Geburt nun noch Folgen für ihn haben? Ist er besonders gefährdet? Und könnte ich was wagen, irgendwann wieder schwanger zu werden oder würden Sie nach dem Befund eher abraten? Was könnte man zur Vorbeugung tun? Ich habe nie geraucht und Blutgerinnung wurde nach dem fruchttod getestet und war unauffällig. Ich habe in der Schwangerschaft somit kein Heparin bekommen. Vielen Dank für Ihre Hilfe und entschuldigen Sie die vielen Fragen, ich bin immer noch sehr durcheinander und habe da psychisch sehr dran zu knabbern.
von Delfin12 am 21.06.2017, 13:18