Hallo Prof. H.
ich habe einen Anruf von meinem FA bekommen.
Dieser hat mir im Zuge einer Schwangerschaft am Donnerstag Blut abgenommen.
Heute kam der Anruf, dass mein Masern Titer signifikant erhöht ist.
Ich bin sehr erstaunt, denn
1. bin ich gegen Masern geimpft (allerdings eben in der Kindheit)
2. hatte ich laut Aussage meiner Mutter die sog. Impfmasern
Seit dem WE fühle ich mich grippig: Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Halsweh und Reizhusten, keine Temperatur
Meine Fragen:
1. kann so ein Titer auch falsch positiv sein oder ist das bei einer signifikanten Erhöhung ausgeschlossen?
2. sollte ich Personen, die mit mir in den letzt engeren Kontakt hatten umgehend informieren?
3. welche Auswirkung kann diese Infektion auf das Baby haben?
(bin heute bei 5+3)
Wie soll ich die Schwangerschaft am sinnvollsten überwachen lassen?
Vorgeschichte:
2 MAs 15.SSW und 13.SSW dazwischen zwei voll ausgetragene Schwangerschaften mit gesunden Kindern
Im letzten Winter Perimyokarditis (gesichert durch MRT und Sztinigramm, EKG, US und Blut)
und nun diese Masern?
Mach mir sooo doll Sorgen
Liebe Grüße und vielen Dank für Ihre Mühe
von
FrauvonWunderfitz
am 02.11.2011, 15:55
Antwort auf:
Masern in der Frühschwangerschaft
Hallo FrauvonWunderfitz,
theoretisch kann man Masen auch ein 2.Mal bekommen.Es sollte noch die Avidität bestimmt werden,die eine Auskunft über den wahrscheinlichen Zeitpunkt der Infektion gibt.Prinzipiell kann jeder Virusinfekt Auswirkungen auf das Kind haben - ist aber sehr selten.Eine spezielle Therapie gibt es nicht-auch muß man nicht alle warnen.Jedoch sollte man Kontakt mit anderen Schwangeren meiden,wenn auch ein typischer Ausschlag auftritt.
Erstmal versuchen Sie herauszufinden,ob Sie es wirklich hatten.Re-Infektionen z.B. durch eines der Kinder,oder es doch ein anderer Keim.Was war denn die Ursache der Perimyocarditis.Dem sollten Sie noch einmal nachgehen.Eine Ultraschall-Feindiagnostik für Ihre Schwangerschaft ist empfehlenswert.Wenn da nichts ist - können Sie auch beruhigt sein.
Ein Fehlbildungsrisiko besteht nicht.
Alles Gute
Prof.Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 03.11.2011
Antwort auf:
Masern in der Frühschwangerschaft
Hallo Prof. H.,
vielen, vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich musste vom Gesundheitsamt aus einen Rachenabstrich und eine erneute Blutentnahme vornehmen lassen.
Das Arzt dort erklärte mir, da in meinem Blut sowohl Antikörper gegen Masern als auch der IgM Titer vorhanden ist, er davon ausgeht, dass es sich um eine Kreuzreaktion(?)handelt, d.h. dass ich einen Virus habe, der nicht der Masern Virus ist sondern diesen triggert.
Er hat jetzt den Abstrich genommen und auch Blut IgG und IgM sowohl nochmal für Masern als auch für CMV, Parvo 19, EBV.
Meine kaum mehr vorhandene Stimme und auch die Tatsache, dass ich kein extrem hohes Fieber und auch keinen Ausschlag habe sprechen im Grund zusätzlich gegen eine Masern Infektion.
Was auch sein kann, ist: dass der Labor Wert schlichtweg einfach falsch positiv ist. So was gibts wohl, wenn auch recht selten, auch.
Morgen bekomme ich die Ergebnisse...
Die Ursache der Perimyokarditis wurde nie geklärt.
Ich hatte im Juli 2010 eine Mandelentzündung, die auch mit einem Antibiotikum (Rulid) behandelt wurde.
In diese Zeit fiel auch die Einnistungsphase.
In der 13.SSW verlor ich dann das Kind (MA), das war Mitte Sepetember 2010.
Zwei Tage zuvor war es noch ganz lebendig und absolut zeitgerecht im Ultraschall zu sehen.
Anfang Oktober lies ich mich gegen Grippe impfen.
Ende Oktober fiel ich auf der Arbeit um und kam ins KH wo erstmals ein auffälliges Ruhe EKG geschrieben wurde.
Weitere Diagnsotik: Echo, Szintigramm und im Januar 11 dann das MRT wo noch die Reste der Perimyokarditis zu sehen waren.
Zudem war ich dann beim Hämatologen und auch beim Rheumatologen, wo alle Werte: ANAs, ENAs, ANCAs in Ordnung waren...
Ich hoffe jetzt nur, dass es sich um keine CMV Infektion handelt, die den Titer getriggert hat...
Hab wirklich Angst
obwohl ich versuche es mit dem Verstand anzugehen
LG und nochmals vielen Dank
von
FrauvonWunderfitz
am 03.11.2011, 14:02