Frage: Frühabort durch Sludge

Sehr geehrter Professor! Bei meinem ersten Kind (2008) wurde in der 20.ssw einer Trichterbildung des Muttermundes festgestellt. Außer Bettruhe wurde nichts verordnet. In der 22.ssw war der Muttermund schon 2,8cm offen und es wurden Keime festgestellt (Sludge)- mit dem ich leider nichts anfangen konnte. Im KH wurde ich beckenabwärts gelegt und mehr als eine Woche mit aggressivstem Antibiotikum behandelt, da die "Keime" schon im Fruchtwasser waren, und man somit keine Cerclage machen konnte. Nach der Antib.-Behandlung waren die Keime soweit vernichtet, dass man eine Cerclage machen konnte, die aber sehr weit unten war und ich 13 Wochen lang liegen musste. Das Kind kam dann in der 38.ssw zur Welt und war gesund. Da ich damals 38 Jahre alt war sagte ich zu meinem Arzt, dass ich kein zweites mehr wolle, wenn dieses Problem noch einmal zu erwarten ist. Darauf er: "Nein, das passiert uns nicht mehr, denn dann machen wir in der 16.ssw eine Cerclage als Profilaxe und alles wird gut." Nun bin ich mit 42 nochmals schwanger geworden, was ohne Zugabe von Hormonen etc. schon ein Wunder für uns war. Die Schwangerschaft bis zur 16. ssw. war natürlich von Sorgen überschattet und mir wurde auch nichts verabreicht, was eventuelle Keime abhalten sollte (Vaginaltabletten, Lactobazillen, ...). Dann in der 16.ssw hatte ich eine Untersuchung, da war alles in Ordnung, äußerer und innerer Muttermund fest zu, keine KEIME, das Kind supergesund. Dann kam von mir die Frage, wann wir denn die Cerclage machen würden. Darauf mein Arzt: "Die macht man jetzt nicht mehr ohne Befund!" Ich bekam Utrogestan und sonst nichts. 1Woche später ging es mir nicht gut und ich hatte Unterleibsziehen das ganze Wochenende. Am Montag ging ich in die Ambulanz, um nachschauen zu lassen, -mein nächster regulärer Termin beim Gyn wäre erst in 3 Wochen gewesen. In der Ambulanz sagte man mir, es wäre bereits eine Trichterbildung des inneren Muttermundes zu sehen und Keime wären auch da. Nun hatten wir einen BEFUND, nur eine Cerclage war nicht möglich, denn die Keime waren bereits (wie schon 2008) im Fruchtwasser. Die anschließende Antibiotikumgabe war in diesem Fall leider zwecklos, da sich in der 20.ssw. die Fruchtblase schon nach außen wölbte und mein gesundes (!) Kind 2 Tage später durch eine normale Geburt auf die Welt kam, ich habe ihn auch noch strampeln gesprürt bis zum Schluss. Natürlich hat er die Geburt nicht überlebt. Jetzt meine Frage: Es ist schon relativ spät mit 43 Jahren aber ich will trotzdem noch einmal probieren, ein Kind zu bekommen. Aber nach diesem in meinen Augen sinnlosen Tod meines lieben Buben muss ich andere Vorkehrungen treffen, wenn es denn nochmals klappen sollte. Haben Sie einen Rat für mich? Mit vielen Dank im voraus für das Lesen meines doch sehr langen Schreibens verbleibe ich, Ihre Alexandra Grubich

von sususrosenblätter am 16.04.2014, 11:13



Antwort auf: Frühabort durch Sludge

Hallo susurosenblätter, leider kann man nichts tun ,was sicher eine Fehlgeburt verhindert.Die Fehlgeburtsrate in Ihrem Alter liegt leider bei 40-50%. In Ihrem Fall würde ich aber eine prophylaktische Cerclage in der 14.Woche empfehlen,eine regelmäßige Abstrichkontrolle und eine prophylaktische Behandlung mit Progesteron 200mg/Tag ab der 16.Woche. Toi-toi-toi. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 16.04.2014