Frage: Fehlbildungsrisiko

Sehr geehrter Prof.Dr.Hackelöer, aufgrund einer länger bestehenden psychischen Erkrankung nehme ich (33Jahre alt) das Antidepressivum Sertralin zu 50mg (manchmal auch 75mg) morgens ein und abends zum Schlafen das Neuroleptikum Quetiapin zu 50mg (manchmal reichen auch 25mg). Hinzu kommt, dass ich bis zu einem positiven Schwangerschaftstest auch das prolaktinsenkende Medikament Bromocriptin einnehmen muss. Sobald die Schwangerschaft bestätigt ist kann dieses aber sofort abgesetzt werden. Ich mache mir große Sorgen um das Fehlbildungsrisiko, da ich diese Medikamente auch in der Frühschwangerschaft nehmen muss. Wir sind auch in einer Kinderwunschbehandlung und man liest, dass bei einer künstliche Befruchtung das Fehlbildungsrisiko um den Faktor 1,3 höher ist. Nun bin ich auch auf diese beiden Medikamente angewiesen und denke nun, dass das Fehlbildungsrisiko addiert bei mir mehrfach erhöht ist und somit weit über dem Basisfehlbildungsrisiko liegt, da man zum Einen das Fehlbildungsrisiko von der Kombinationstherapie zweier Medikamente nicht genau kennt und zum Anderen die künstliche Befruchtung einen zusätzlichen Faktor darstellt. Stimmen Sie dieser Einschätzung zu? Die Daten zu Sertralin und Quetiapin beziehen sich doch nur im Falle einer Monotherapie auf die möglichen Risiken/Folgen und auch nur bei Frauen die auf natürlichem Weg schwanger geworden sind oder verstehe ich da etwas falsch...ich mache mir wirklich große Sorgen möchte aber meinen Kinderwunsch nicht aufgeben wenn es Hoffnung gibt, dass auch alles gut verlaufen kann. An wen kann ich mich bezüglich Risikoeinschätzung wenden? Danke und LG!

von Muse7505 am 11.05.2021, 12:02



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Hallo Muse7505, eine exacte Risikoeinschätzung kann Ihnen niemand geben,nützt Ihen aber auch nichts,da sicher auch bei diesen Medikamenten das Risiko so hoch ist,daß man keine Schwangerschaft eingehen sollte. Bei einer eingetretenen Schwangerschaft gibt es genügend gute Möglichkeit Ihr Kind zu untersuchen und Störungen/Fehlbildungen auszuschließen. Ein bischen Zuvertrauen zu sich selbst brauchen Sie aber schon,sonst macht eine Kinderwunschbehandlung überhaupt keinen Sinn. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 11.05.2021



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Vielen Dank für die Antwort. Das Risiko der beiden Medikamente ist laut Embryonaltoxilogie im Rahmen des Basisrisikos da sie sich nicht prozentual einfach addieren lassen; dies war die Info die ich bekam. Welche Anomalien lassen sich denn bereits in einer Feindiagnostik um die 12.Woche erkennen? Welcher der unten aufgeführten Anomalien lassen sich evtl. bereits vor der 20.SSW schon feststellen? Kraniosynostose Anenzaphalie Ventrikelseptumdefekt Pulmonalarterienstenosen Hernia umbilicalis Klumpfuß Spina bifida Hydrozele Hydrophenose Hydrozephalus Mikrozephalie Vielen Dank.LG!

von Muse7505 am 11.05.2021, 16:09



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Hey, ich bin mir ziemlich sicher, dass Prof. Dr. Hakelöer in seinem Satz das "nicht" vergessen hat und es eigentlich folgendermaßen heißen sollte: eine exacte Risikoeinschätzung kann Ihnen niemand geben,nützt Ihen aber auch nichts,da sicher auch bei diesen Medikamenten das Risiko NICHT so hoch ist,daß man keine Schwangerschaft eingehen sollte.

von Feuerschweifin am 12.05.2021, 01:36



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Ich bitte um Ihre Rückmeldung Dr.Hackelöer. Es herrschen nun 2 verschiedene Stellungnahmen zu meiner Medikamenteneinnahme. Sie haben geschrieben, dass ich mit diesen Medikamenten keine Schwangerschaft eingehen sollte. Laut Embryotox und Dr.Paulus besteht kein Einwand gegen diese Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft. Ich bin nun sehr verunsichert und bitte Sie daher um Rückmeldung.

von Muse7505 am 12.05.2021, 08:38



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Hallo Muse7505, ich hatte nur gesagt vorsichtshalber.Embryotox ist ausschlaggebend.Wenn die nichts dagegen haben,ist das okay so. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 12.05.2021



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Es ist eine sehr unglückliche Äußerung gewesen. Wenn Sie keine genauen Informationen dazu haben und „vorsichtshalber“ etwas äußern möchten, dann verweist man auf Fachquellen wie Embyrotox oder Reprotox aber man sagt nicht, dass man so eine Schwangerschaft schon garnicht eingehen sollte ohne daran zu denken, was Sie bei der Leserin damit auslösen. Aber Empathie scheint wohl nicht ihre Stärke zu sein.

von Muse7505 am 12.05.2021, 21:33



Antwort auf: Fehlbildungsrisiko

Hallo Muse7505, ich bedaure sehr Ihr agressives und überhebliches Verhalten.Ich habe in 50jähriger Berufserfahrung es nicht nur einmal erlebt,daß auch sog.Fachquellen mehrfach Meinungen revidieren mußten.Was gestern noch sichere Erkenntnis war,konnte sich morgen schon geändert haben.Daher resultiert bei mir im Zweifel ein vorsichtiges Verhalten.Das hat sich bewährt. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 13.05.2021