Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer,
meine Frau befindet sich gerade in der 13. SSW und wir würden die Risiken für etwaige Chromosomenstörungen und Fehlbildungen möglichst gut einschätzen können. Hierzu hätten wir folgende Fragen:
1) Was ist der „ideale“ Zeitpunkt für ein Ersttrimester-Screening und für einen DNA-Blut-Test?
Meine Frau hat bereits in 10 + 5 einen DNA-Test machen lassen und von der Frauenärztin wurde an diesem Tag auch die Nackenfalte gemessen, was keine Auffälligkeiten gezeigt hat. Nachdem, was ich so gelesen habe, bin ich mir jedoch unsicher, ob der Zeitpunkt nicht etwas zu früh war. Würde eine zusätzliche spätere Untersuchung einen Mehrwert bringen? Wann sollte diese idealerweise sein für Nackenfaltenmessung und DNA-Test?
2) Meine Frau hatte bereits 3 Termine bei der Frauenärztin (6., 8. + 11. SSW) bei denen jeweils auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wurde - könnte dies schädlich sein für das Baby, weil nach dem Mutterpass ja in dieser Zeit nur eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird?
3) Woran erkennt man einen Spezialisten für Ersttrimester-/Organ-Screening?
Vielen Dank für Ihre Hilfe und freundliche Grüße
von
Grinch1985
am 28.04.2020, 21:33
Antwort auf:
Ersttrimesterscreening und DNA-Test
Hallo Grinch,
1.auch 3 Ultraschalluntersuchungen in der Frühschwangerschaft sind nicht schädlich
2.Wenn Ihre Frau bereits bei 10+5 einen DNA-Test machen ließ ,hat sie ja schon ein wichtiges Ergebnis .Eine Nackenfaltenmessung zur Risikobestimmung für Chromosomenstörungen ist unnötig,da die Aussage des DNA-Testes die Weitergehende und Sicherere ist.Bei 10+5 ist eine Nackenfaltenmessung nicht validiert und sowieso unsinnig.
3.In Ergänzung des DNA-Testes,der ja nur über 4 Chrosomomen eine Aussage zulässt,aber keine Organauffälligkeiten aufzeigt,sollte vorzugsweise in der 13./14.Schwangerschaftswoche eine frühe Organdiagnostik und dann wieder in der 21./22.SSW eine spätere Organ-/Fehlbildungsdiagnostik durch einen Pränatalspezialisten durchgeführt werden. Ihr Frauenarzt/Ärztin müßte solche kennen und Sie dorthin überweisen,wenn er/sie selber nicht die entsprechende Qualifikation hat.Hat Ihrer/Ihre Frauenarzt/Ärztin die Qualifikation nicht und überweist Ihre Frau trotzdem nicht,spricht dies nicht für einen guten Arzt/Ärztin.
4.In Deutschland kann die DEGUM,in Österreich die OEGUM,in der Schweiz die SGUM Auskunft über entsprechende Pränatalqualifikationen der Stufe II und III geben.
Sonst nützt ein "Rumfragen" im Bekanntenkreis.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 28.04.2020
Antwort auf:
Ersttrimesterscreening und DNA-Test
Vielen Dank für Ihre Antwort, die für uns sehr hilfreich ist. Der nächste Termin bei der Frauenärztin wäre in der 15. SSW. Sie haben die frühe Organdiagnostik in der 13./14. SSW empfohlen. Wäre also 15. SSW „zu spät“ bzw. 13./14. SSW besser?
von
Grinch1985
am 29.04.2020, 16:25
Antwort auf:
Ersttrimesterscreening und DNA-Test
15,SSW Ist genauso gut!
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 29.04.2020