Sehr geehrter Herr Prof.Hackelöer,
Erstmal herzlichen Dank für diese Möglichkeit hier im Forum an Sie fragen stellen zu dürfen.
Es ist eine sehr große Hilfe für die Betroffene.
Bei mir wurden ausgeprägte Deckplattenektasien in der 21 SSW festgestellt.
so wie es aussieht hat eine geleckt und ein ca.5x2cm großes fluktuierendes retrosmniales Hämatom gebildet (es sieht so aus, als ob das Hämatom mit Verbindung zum Deckplattengefäss in der Fruchtwasser neben dem Kind schwimmt)
Vmax.ACM ist unauffällig, sodass es zum mütterlichen Ursprung passt.
Ich habe seit 4 Wochen Clexane 0,4 (homoz.MTHFR Mut.+ heterogen.PAI- Mutation+ Progesterontherapie)gespritzt, was aufgrund dieses Befundes abgesetzt wurde.
Des Weiteren kamen Bauch-und Rückenschmerzen dazu, weswegen mir zu Mg und Schonung geraten wurde. Im Tokogramm waren zum Glück keine dazu korrespondierenden Wehen zu sehen.
Leider gibt es im Internet kaum bis nichts zu den Deckplattenektasien zu lesen, und es macht mir Sorgen, dass sie offensichtlich ohne einen ersichtlichen Grund rupturieren können.
Wie entstehen diese und könnte es mit Heparin zusammen hängen?
Unter welchem Begriff findet man Literatur dazu?
Wie ist die Prognose von so einem Hämatom zu werten?
Wie groß schätzte Sie die Rupturgefahr ein?Bei mir liegt Z.n. Extremer FG und aktuell FTMV vor.
Ich danke Ihnen herzlichst für Ihre Antwort,
Mit freundlichem Gruß Tamriko
von
tamriko
am 08.12.2015, 09:32
Antwort auf:
Deckplattenektasien, retroamniales Hämatom
Hallo tamriko,
unter dem Begriff Deckplattenektasie und ,was neben dem Kind "schwimmen" soll,kann ich mir leider nichts vorstellen.Der Begriff ist mir unbekannt.Es gibt Hohlräume in der Plazenta,die vollkommen ungefährlich sind.Ob dies eine Einblutung ist,kann ich nicht sagen.Die Behandlung mit Clexane wg. der MTHFR-Mutation ist gerechtfertigt und sollte eigentlich nicht abgesetzt werden.Was bei Ihnen vorliegt,kann ich aber wirklich nicht beurteilen.
Vielleicht sollten Sie sich bei einem Spezialisten eine 2.Meinung enholen.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 08.12.2015
Antwort auf:
Deckplattenektasien, retroamniales Hämatom
Indikation für die Heparintherapie war neben den oben genannten Mutationen, Profesterontherapie auch ein Anstieg der D-Dimere auf 700ng/ml.
In der ersten Schwangerschaft, die leider in der extremen FG endete, hätte ich auch ein Einstieg der D-Dimere auf sogar 3123 ng/ml ohne proportionalen Anstieg der anderen Aktivierungsparameter der Gerinnung.
Eine Autoimmunerkrankung wurde ausgeschlossen.
Ich bin mir sehr unsicher was die Heparintherapie angeht.Aktuell ist sie wegen dem Befund abgesetzt.
Könnten die Placentaveränderungen einen immunologischen Ursprung haben und damit eine Heparintherapie doch bedürfen?
Viele Grüße und danke für Ihre Einschätzung, die zugegebenermaßen aus der Ferne sehr schwierig ist, Tamriko
von
tamriko
am 08.12.2015, 11:07
Antwort auf:
Deckplattenektasien, retroamniales Hämatom
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Unter Deckplattenektasien wurden Erweiterungen der Plazenta am Rand auf der kindlichen Seite beschrieben, in denen ein Blutfluss zu sehen war.
Ausgehend von so einer Ektasie geht eine rundliche Struktur aus, die als Hämatom imponiert.
Haben ich Sie richtig verstanden, dass Sie Heparin trotz des Verdachtes auf ein Hämatom weiter geben würden?
Vielen Dank, tamriko
von
tamriko
am 08.12.2015, 13:27
Antwort auf:
Deckplattenektasien, retroamniales Hämatom
Hallo tamriko,
ich habe ohne klinische Hinweise keine Hämatome am Plazentarand gesehen.Das isr sehr ungewöhnlich und kann nie eindeutig von einer mit Blut gefüllten Lakune unterschieden werden.Bei diesen kann und sollte auf jeden Fall Heparin weitergegeben werden..
Beurteilen könnte ich das genau aber nur bei eigener Untersuchung.Aber sowohl der Begriff Deckplattenektasien als auch der Befund einer Blutung dort ist schon sehr ungewöhnlich und merkwürdig und von mir nicht zu deuten.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 08.12.2015