Frage: CMV Infektion

Sehr geehrter Prof. Dr. Hackelöer, ich wende mich an Sie, da ich eine Frage bezüglich der CMV Infektion habe, die mir hier in Portugal nicht richtig beantwortet werden kann. Meine Schwangerschaft war zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, jedoch ging ich zum Arzt (29/05) um bereits alle Untersuchungen zu machen, um eine Schwangerschaft in Kürze zu planen. Erster Tage der letzten Periode: 14/05 Ein Bluttest am 31/05 bestätigte einen CMV IgG und IgM positiven Wert. Zwei Wochen später machte ich erneut einen Test - wieder IgG und IgM positiv (wobei der IgG ein wenig angestiegen war). Weitere zwei Wochen später machte ich einen Test um CMV IgG, IgM und IgG Avidität zu testen. Das Ergebnis war nun: IgG positiv (nochmals angestiegener Wert), IgM negativ und IgG Avidität gering. Der vierte Bluttest ergab dann: IgG positiv (nochmals angestiegener Wert), IgM negativ. Aufgrund einer Blutung in der 8.SSW werde ich hier in Portugal im Krankenhaus behandelt, besuche jedoch auch meinen Gynäkologen. Im Krankenhaus sind die Ärzte sehr beunruhigt und gehen davon aus dass ich eine CMV Erstinfektion kurz vor oder zu beginn der Schwangerschaft hatte augrund der zwei ersten Bluttests. Ich hatte das Erstsemesterscreening in SSW 12+0, wobei eine NT von 2.4 gemessen wurde. Das Baby war 5,47 cm gross, welches somit einen Wert von über 95 percentil ergab. Da zusammen mit meinen Blutwerten nur ein sehr geringes Risiko für Trisomie 13, 18 und 21 besteht gehen die Ärzte davon aus dass diese Verdickung aufgrund von CMV besteht und das Kind somit angesteckt wurde. Dies war jedoch die einzige Unauffäligkeit am Kind. Mein Gynäkologe hingegen ist jedoch total unbesorgt, da laut seiner Meinung der IgM Wert bis zu einem Jahr positiv sein kann - ohne eine aktive/ bestehende Infektion. Zudem ist er überzeugt dass kein Grund zur Sorge besteht, da der negative IgM Wert mit geringer Avidität im dritten Bluttest ein Zeichen sei dass keine aktive Infektion vorliegt und eine Infektion schon lange zurück liegt. Aufgrund dieser beiden unterschiedlichen Aussagen bin ich nun doch sehr verwirrt und würde gerne wissen welche Aussage mehr der Wahrheit entspricht. Ausserdem würde ich gerne wissen ob sich die IgG Avidität im Laufe der Zeit verändert, oder wenn einmal hoch dann lebenslang hoch? Wenn mein IgG positiv und mein IgM negativ ist, ist dann die Avidität auch automatisch niedrig, da ja keine aktive Infektion besteht? Wie lange ist ein IgM Wert messbar? Warum steigt mein IgG mit jedem Bluttest weiter an? Ist dies nicht eher ein Zeichen für eine aktive Infektion? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebste Grüsse, Raika

von Raika am 19.08.2014, 11:57



Antwort auf: CMV Infektion

Hallo Raika, das sind alles sehr komplizierte Fragen,die ich nur dahingehend beantworte,daß die Ärzte in Krankenhaus zu Recht beunruhigt sind und Ihr Gynäkologe Unrecht hat,denn eine geringe Avidität,weist gerade auf eine relative akute Infektion hin und nicht umgekehrt.Das Beste wäre,daß Ihre Ärzte Blut auch in das Labor Enders nach Stuttgart schicken sollen,weil von dort eine kompetente Risikoeinschätzung gegeben wird und auch eine Therapieempfehlung.Diese könnte z.B. sein,daß man Ihrem Kind über die Nabelschnur ein Hyperimmunglobulin geben muß(was aber sehr teuer ist).Deshalb weiter nachschauen - es besteht ein Risiko. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 19.08.2014



Antwort auf: CMV Infektion

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Die Ärzte im Krankenhaus haben mir die Fruchtwasseruntersuchung angeboten. Soweit ich jedoch verstanden habe wird diese Untersuchung nur zeigen ob sich das Virus im Fruchtwasser befindet, jedoch nicht ob das Baby auch wirklich infiziert ist. Dies würde also bedeuten dass eine eindeutige Diagnose erst nach der Geburt gestellt werden könnte. Ist dies korrekt? Hier in Portugal hat kein Arzt je eine mögliche Therapie mit Hyperimmunglobulin erwähnt. Sind die Ärzte hier eventuell nicht auf dem neusten Stand??? Liebste Grüsse, Raika

von Raika am 20.08.2014, 18:36



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