Frage: Auswirkungen Schilddrüsenunterfunktion

Sehr geehrter Herr Dr. Hackelöer, bei mir (23. SSW) wurde eher zufällig vor 2 Wochen eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Der TSH-Wert lag bei 5,0. T3 und T4 waren im unteren Normbereich. Symtome liegen nicht vor. Wir sind auch sehr schnell schwanger geworden. Seit einer Woche nehme ich nun Thyroxin ein. Sowohl meine Frauenärztin als auch der nun behandelnde Facharzt wollten/konnten wir keine Angaben zu eventuellen Auswirkungen für das Kind machen. Im Internet habe ich dazu die widersprüchlichten Informationen gefunden. Hier im Forum habe ich lediglich die Aussage gefunden, dass bei gut eingestellter müttlerlicher Schilddrüse, keine idR keine Auswirkungen zu erwarten sind. Da dies nun bei mir nicht zutriftt hätte ich folgende Fragen: 1. In welcher Häufigkeit treten bei Müttern mit Schilddrüsenunterfunktion Probleme beim Kind auf, ist immer davon auszugehen oder ist dies eher eine Ausnahme? 2. Welche Einschränkungen könnten genau auftreten und könnte diese bei einer so spät begonnen Medikation noch entgegen gewirkt werden? 3. Sollte dann ggf. eine Geburtsklinik mit angeschlossenere Kinderklinik gewählt werden? (Bis jetzt waren alle US-Untersuchungen unauffällig) Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort. Vielen Dank auch an das gesamte Expertenteam für die hier gebotenen Möglichkeiten. Susanne

von Susanne1977 am 20.03.2012, 07:38



Antwort auf: Auswirkungen Schilddrüsenunterfunktion

Hallo Susanne1977, da Sie unkompliziert schwanger geworden sind,kann die Störung nicht sehr schwerwiegend gewesen sein.Jetzt sind Sie eingestellt und es kann nicht mehr passieren.Sind alle Untersuchungen unauffällig beim Kind,ist diesem wahrscheinlich auch kein Schaden entstanden.Dies passiert eigentlich auch nur bei extremer lang andauernder Unterfunktion.Dennoch sollte in der 20.Woche ein Spezialultraschall bei einem erfahrenen Perinatalmediziner durchgeführt werden.Bei Auffälligkeiten der Kindsentwicklung könnten im Fruchtwasser die Schilddrüsenwerte bestimmt werden und in das Fruchtwasser evtl.substituiert werden.Das kommt heute eigentlich nur extrem selten noch vor,sodaß ich eigentlich davon ausgehe,daß nichts passiert ist.Außer der Feindiagnostik durch einen Experten (und Ihrer Schilddrüsenkontrolle)braucht weiter nicht unternommen zu werden.Ihr Kind sollte ganz normal nach der Geburt von einem Kinderarzt untersucht werden-eine Intensivstation brauchen sie sicher nicht. Alles Gute Prof.Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 20.03.2012



Antwort auf: Auswirkungen Schilddrüsenunterfunktion

Lieber Prof. Hackelöer, vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Diese ist sehr beruhigend. Die spezielle Feindiagnostik wurde in der 21. SSW gemacht, noch vor Beginn der Thyroxineinnahme, und war ohne Auffälligkeiten. Dann sind wir mal optimistisch für einen weiteren positiven Verlauf. Beste Grüße, auch an das gesamte Team Susanne

von Susanne1977 am 20.03.2012, 15:45



Antwort auf: Auswirkungen Schilddrüsenunterfunktion

Weiter gutes Brüten! Ihr BJH

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 20.03.2012



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