Guten Tag,
mein Sohn ist fast 9 Monate alt und sein Essensplan sieht seit einigen Wochen so aus:
8:00 Stillen
10:30 Fingerfood + GOB
13:30 Mittagsbrei
16:30 Fingerfood + GOB
19:00 Milchbrei
Jetzt war er heute morgen schon um 7:15 wach und wollte aber nicht an die Brust. Da trinkt er in letzter Zeit eh immer weniger. Milchnahrung hat er noch nie bekommen, aber ich habe ihm ein Fläschchen zubereitet. Dieses wollt er gar nicht! Es hat ihn regelrecht geschüttelt!
Schließlich hat er erst um 10:30 gegessen.
Wenn er das jetzt beibehält...
Sollte er nicht mindestens einmal am Tag Muttermilch bzw. Milchnahrung bekommen bis er ein Jahr alt ist? Und wenn nicht, was soll ich ihm stattdessen morgens anbieten?
Noch einmal GOB? Brot u.ä. isst er zwar aber nicht genug als das es eine vollständige Mahlzeit wäre. Darum bekommt er tagsüber hinterher auch immer noch GOB.
Reichen ihm die 200ml Kuhmilch am Abend?
Ich möchte nicht, dass ihm irgendwelche Nährstoffe fehlen...
Liebe Grüße und Danke für die Beantwortung im Voraus!
von
Mandelblüte89
am 26.03.2020, 12:12
Antwort auf:
Wie lange braucht mein Baby noch 1x am Tag Muttermilch?
Liebe „Mandelblüte89“,
das kommt gar nicht so selten vor – einige Kinder sind zeitweise so begeistert vom Löffeln, dass die feste Kost mal mehr in der Vordergrund rückt und die Milch zeitweise hinten abfällt. Das ist meist nur eine Phase, das legt sich dann auch wieder.
Ihr Sohn ist noch klein und die Milch noch wichtig. Täglich (in 24 Stunden) sollte Ihr Kleiner noch 400-500ml/g Milch und „Milchhaltiges“ wie Milchbrei bekommen. Das teilt sich im Alter Ihres Sohnes meist auf in ein bis zwei Stillmahlzeiten (insgesamt 200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Trinkt Ihr Sohn vielleicht nachts noch etwas? Dann sollte es vorübergehend passen!
Bieten Sie die Milch, besonders morgens, einfach immer wieder an - aber ganz ohne Zwang und Druck. Milch ist und bleibt ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich.
Das ist oft nur eine kurze Laune und die Kinder gewöhnen sich schnell wieder daran. Ihr Söhnchen ist noch recht jung und die Milch ein wichtiges Lebensmittel. Diese Phase geht bald vorüber. Ihr Kleiner wird lernen, dass es beides gibt: feste Kost und Milch.
Falls die Milch partout nicht geht, dann ist es besser auch morgens einen Milch-Getreidebrei - z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen - zu füttern, damit die Calciumversorgung gewährleistet ist. Sollte der Stuhl durch die Breie fester werden, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig – ideal ist Wasser. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeitszufuhr steht.
Oder: Den Milchbrei mit den Bio-Getreidebreien weniger fest machen - also weniger Getreideflocken verwenden. Halt so fest, dass er noch mit dem Löffel gefüttert werden kann. Aber täglich weiter die Milch in flüssiger Form anbieten. So bleibt die „flüssige Milch“ weiterhin vertraut, denn Milch bleibt auch im Kleinkindalter ein wertvolles Lebensmittel
Zur Milchnahrung: Ihr Kleiner hat sich geschüttelt – das ist gar nicht so unüblich. Die Milch schmeckt doch etwas anders als die gewohnte Muttermilch. Außerdem muss das Trinken aus dem Fläschchen erst einmal geübt werden – zum Anfang kann es ganz schön anstrengend sein. Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsnahrungen müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Das nur als Idee.
Viele Grüße und alles Gute für Sie und Ihren Kleinen
Luise Thun
von
Luise Thun
am 27.03.2020