Hallo zusammen,
mein Sohn ist fast 24 Wochen alt und wiegt bei einer Größe von 74 cm 8,8 kg. Seine Kinderärztin ist sehr zufrieden mit seiner Entwicklung und wir auch – er ist fröhlich, extrem mobil und sehr aufgeweckt.
Das „Problem“ ist die Beikosteinführung. Als er knapp 16 Wochen alt war, habe ich auf Anraten der KiÄ mit Gemüsebrei zum Mittag begonnen. Die ersten Tage hat das auch gut funktioniert und ich habe mich schon gefreut. Auf einmal war aber wieder Schluss – der Kleine hat den Brei wieder rausgepresst und nach seiner Flasche verlangt. Ich habe ihn auch nicht weiter gedrängt, da er gut und regelmäßig zugenommen hat. Ich habe es jetzt wieder versucht, aber er mag den Brei einfach nicht – nicht aus dem Gläschen, nicht selbstgekocht. Gestern habe ich ihm zum Abend Grießbrei mit Banane und Apfel (Gläschen) angeboten und das hat er sehr gerne verputzt.
Ich bin jetzt etwas ratlos, wie ich weiter verfahren soll. Mittags weiter Fläschchen (er bekommt Hipp Pre) und abends Brei – auch wenn das ja eigentlich die falsche Reihenfolge ist oder doch immer weiter den Gemüsebrei versuchen? Und wenn ich abends doch den Brei füttere, wie viel Milch benötigt er dann noch? Ich habe immer Angst, dass er zu wenig Flüssigkeit bekommt. Sein „Fläschchenschnitt“ liegt am Tag bei ca. 900 ml.
Den Löffel nimmt er sehr gut an – da scheint das Problem nicht zu liegen. Er versucht ihn mir nur ständig aus der Hand zu nehmen Ich stelle auch fest, dass er immer sehr hektisch und aufgeregt ist, wenn mein Mann und ich essen. Er strampelt mit den Beinen und schmatzt, aber ich kann ihm doch kein Wurstbrot geben. Er scheint regelrecht beleidigt zu sein, dass er nichts bekommt.
Tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist, aber ich mache mir langsam Sorgen, denn er muss doch mal etwas anderes bekommen, als immer nur Pre Nahrung – obwohl die ihn z. Zt. richtig glücklich zu machen scheint.
Vielen Dank schonmal vorab und viele Grüße
von
rodenstein
am 30.06.2014, 13:16
Antwort auf:
Mittagsbrei wird verweigert sollte ich mit dem Abendbrei weitermachen?
Liebe „rodenstein“,
da ist mir Ihre Frage beinahe durchgerutscht. Gut, dass Sie sich noch einmal gemeldet haben.
Das ist doch wunderbar wie sich Ihr Schatz entwickelt und gedeiht. Bitte nehmen Sie sich und damit auch Ihrem Sohn diesen Druck, dass es mit der Beikost doch nun endlich klappen muss. Kinder haben feinste Antennen und spüren diese Sorge und sträuben sich oft ganz unbewusst dagegen. Lässt der Druck nach, löst sich oft vieles von ganz allein.
Das Heranführen an die feste Kost wird noch klappen. Ganz bestimmt. Manche Kinder machen es einem da halt nicht ganz so leicht. Aber Ihr Junge wird das mit Ihrer Geduld und Hilfe schaffen.
Dass Ihr Kleiner zu wenig Flüssigkeit bekommen könnte, darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen. Zusätzliche Flüssigkeit wird in der Regel erst notwendig, wenn einmal zwei Beikostmahlzeiten komplett eingeführt sind und dadurch zwei Milcheinheiten wegfallen. Die Empfehlung ist ab dem dritten Brei etwas Wasser als Getränk mit anzubieten.
Bis dahin ist ein Baby mit der Milch ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Und mit einer so üppigen Trinkmenge von 900 ml Milch brauchen Sie sich ohnehin kein Gedanken zu machen. Solange Ihr Kleiner vergnügt ist und seine Windel gut nass und der Stuhl geformt sind, dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Blicken Sie in die Windel, ist sie regelmäßig gut nass und schwer und der Stuhl weich, können Sie ganz beruhigt sein.
Fahren Sie am Abend ruhig mit dem Grießbrei fort, so kann er sich schon mal gut an den Löffel gewöhnen.
Paralell sollten Sie auch am Mittag am Ball bleiben. Nutzen Sie doch die Begeisterung und das Interesse Ihres Sohnes, wenn Sie und Ihr Mann essen.
Ich kann mir vorstellen, dassn Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln wird. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihren Kleinen damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Der eigene Löffel kann ihn auch beruhigen.
Ist er mit seinem Schälchen beschäftigt, gelingt es meist nebenbei auch den Brei zuzufüttern.
Haben Sie keine Sorge, Ihr Kleiner ist nach wie vor sehr gut versorgt, er gedeiht prächtig. Setzen Sie weder sich noch Ihren Kleinen unter Erfolgszwang. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihm Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Babys können so viel lernen. Oft macht es von einem Tag auf den
anderen „klick“ und es klappt.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 01.07.2014
Antwort auf:
Mittagsbrei wird verweigert sollte ich mit dem Abendbrei weitermachen?
Er schläft übrigens seit der 4. Woche nachts durch
von
rodenstein
am 30.06.2014, 17:38
Antwort auf:
Mittagsbrei wird verweigert sollte ich mit dem Abendbrei weitermachen?
Hallo Frau Plath,
vielen lieben Dank :-).
Sie und Ihre Kollegen machen einen super Job. Ich fühle mich direkt besser, wenn ich eine Frage fachkompetent beantwortet bekomme oder einfach auch nur so die anderen Beiträge lese - das nimmt mir vielfach die Unsicherheit einer "neuen" Mami ;-). Man bekommt so viele "tolle" Tipps von Menschen aus der Umgebung, die keine Ahnung haben - bei Ihnen weiß ich, dass die Aussagen Hand und Fuß haben.
Nochmals vielen Dank an Sie alle :-)
Liebe Grüße und einen schönen Tag
von
rodenstein
am 02.07.2014, 07:35
Antwort auf:
Mittagsbrei wird verweigert sollte ich mit dem Abendbrei weitermachen?
Liebe „rodenstein“,
auch Ihnen vielen, lieben Dank für diese wertschätzende Rückmeldung.
Wir sind alle mit Herzblut dabei und freuen uns wenn wir helfen können.
Jederzeit wieder!
Herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 02.07.2014
