Hallo, ich habe schon mal mit dem Thema Baby und Ernährung eine Frage gestellt.
Meine Tochter, jetzt 10 Monate alt war und ist noch nie eine große Esserin oder Trinkerin gewesen und sie ist recht klein und auch leicht laut Kinderärztin... Habe in 2 Wochen einen Termin für Mutterkindpass und ich weiß sie wird mich wohl wieder auf das geringe Gewicht meines Kindes anreden. Ich soll auch zu einer Ernährungsberater/in gehen, doch meine Tochter ist recht heikel und isst nicht Alles. Darum weiß ich nicht, ob das was bringen soll, denn ich selbst weiß ja was sie gerne isst und habe auch ein babykochbuch daheim, von dem sie aber leider fast nichts essen möchte
Sie ist ca. 70 cm vielleicht jetzt sogar schon mehr und wiegt jetzt 7770g-7890g (schwankt bei ihr wieviel sie gegessen hat) letzter Arzttermin Anfang Januar hatte sie 7,59 kg
Wie in der letzten Frage, geht es wieder mal ums Thema Essen. Ich hatte versucht das Thema nicht mehr im Vordergrund zu stellen
Nur dieses Mal ist es so dass meine Tochter plötzlich keinen Brei vom Löffel mehr möchte, das heißt sie möchte nicht mehr gefüttert werden. Das wäre ja auch nicht so tragisch, denn ich habe ihr auch schon vom Familienessen angeboten, nur mit dem spielt sie noch recht arg. Kartoffeln zerquetscht sie. Gekochtes Gemüse mag sie nicht, bzw. ihr graust es vor der Konsistenz. Frankfurter davon isst sie nur ein paar Rädchen.... Nudeln knabbert sie nur so lala und schmeißt sie dann runter.... Butterbrotstücke isst sie schon seit sie 8 Monate ist. Die mag sie recht gern. Klappt aber nicht immer. Hab ihr auch schon roh einen Apfel oder Banane gegeben. Also hat sie von der Welt der,, Großen " schon gekostet.
So mein Problem ist, da sie aber nicht die schwerste ist, mach ich mir richtige Sorgen, dass sie jetzt abnimmt und sie gar keinen Brei isst. Flasche trinkt sie schon noch ein paar am Tag (zwischen 3-5) aber leider auch nicht mehr als max. 170 ml
Sie zahnt im Moment auch.
Ich weiß echt keinen Rat mehr.
Lg
von
Blackcat
am 28.01.2020, 12:58
Antwort auf:
Mein Baby 10 Monate möchte plötzlich nicht mehr mit dem Löffel gefüttert werden
Liebe „Blackcat“,
ich verstehe, dass Sie sich Sorgen machen – jede Mama möchte das Beste für Ihr Baby!
Ihr Mädchen ist für ihr Alter nicht besonders groß und schwer. Größe und Gewicht passen aber gut zusammen. Und in keinem Fall ist sie zu leicht oder gar untergewichtig. Lassen sie das mit dem Wiegen daheim sein!
Ihre Tochter macht einen fitten Eindruck, ist agil, gut gelaunt und entwickelt sich gut? Dann müssen Sie sich keine Sorgen machen. Das sind alles sehr beruhigende Signal. Das würde sie alles nicht, wenn sie zu wenig Nahrung bekäme. Ist sie sehr aktiv, so verbraucht sie natürlich auch viel Energie, setzt weniger „Babyspeck“ an und die Gewichtszunahme kann stagnieren.
Sie machen es genau richtig, bieten Sie neben dem Fingerfood und dem Brot weiter die Breie an. Denn bedenken Sie die Sättigung rein über das Essen der „Großen“, das ausgiebig gekaut werden muss, zu erreichen, ist gar nicht so einfach mit 10 Monaten.
Sie machen also ein Angebot und Brei und babygerechten Familientisch und Ihre Kleine entscheidet, wie viel Sie davon essen will.
Sie können Ihr Mädchen ja nicht zum Essen zwingen.
Was Sie aber tun können, ist an der Milchschraube zu drehen.
Die Empfehlung lautet für das zweite Lebenshalbjahr 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Klassisch wäre das die Morgenmilch (etwa 200ml) und der Milchbrei (etwa 200g) – wenn die Portionen kleiner ausfallen, kann es natürlich auch dreimal am Tag Milch geben.
Aber 5 Fläschchen? Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihre Kleine wenigstens die Milch isst/trinkt.
Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken. So lange Ihr Mädchen (tagsüber und/oder nachts?) viel Milch trinkt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und Ihre Kleine trinkt sich satt und „snackt“ sich durch den Tag.
Trinkt Sie zusätzlich zur Milch noch Wasser oder Schorle? Wenn ja, denken Sie daran manche Kinder trinken sich auch satt. Ein "Zuviel" an Getränken füllt das Bäuchlein und lässt für das feste Essen keinen Appetit aufkommen. Vielleicht trinkt Ihr Mädchen zu viel? Dann würde ich auch an dieser Schraube drehen. Getränke auch erst nach dem Essen nicht davor oder mittendrin anbieten.
So gehen Sie am besten weiter vor:
Sie bieten ihr ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihre Kleiner darf daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag.
Zur Orientierung: https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ab-dem-10-bis-12-monat/
Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Machen Sie ein Päuschen und probieren Sie es noch einmal.
Funktioniert es nicht, nehmen Sie sie aus ihrem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Auch kein Brot oder Milch.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, sie könnte und kann essen, wenn sie will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst.
Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihre Kleine bald wieder ausgewogen essen.
Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch etwas (mehr) essen.
Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller.
Alles Gute und keine Angst vor dem nächsten U-Termin!
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 28.01.2020