Hallo, mein Sohn ist jetzt 14 Monate alt und ich bin etwas ratlos was sein Essverhalten angeht. Er ist jetzt in die Krippe gekommen, wo er aber nur vormittags ist.
So sieht der Tag aus:
Entweder bekommt er 220 ml Pre Milch gegen 4 Uhr, wenn er sich meldet, oder dann morgens um 6 wenn er wach ist.
Um 8 Uhr bringe ich ihn dann in die Krippe. Dort gibt es gegen 9 Uhr Frühstück. Ich gebe ihm dann Brot und Obst mit. Ich habe aber das Gefühl, dass er schon um 7:30 Uhr wieder Hunger hat. Kann das sein dass ihn die Pre morgens gar nicht satt macht?
Mittagessen bekommt er dann gegen 11:30 Uhr zu Hause und dann macht er 2 Stunden Mittagsschlaf. Zum Mittagessen bekommt er jeden Tag Nudeln mit Sauce, weil er Reis und Kartoffeln verweigert. Ich weiß mir da nicht so recht zu helfen. Ich werde ihn wohl demnächst in der Krippe mittagsessen lassen. Da gibt es jeden Tag was anderes und er guclt sich vielleicht was von den anderen Kindern ab. Um 15 Uhr bekommt er dann nochmal Obst und was zum knabbern und Abendbrot gibt es um 18 Uhr. Zum Abendbrot bekommt er meistens Brot und 150 ml Pre Milch aus dem Becher. Das Brot verweigert er aber meistens komplett. Um 19 Uhr bringe ich ihn dann ins Bett.
Ich hab Angst das ich das alles falsch mache. Sollte ich ihn lieber zu Hause frühstücken lassen und ihm die Pre im Becher dazu anbieten, so wie abends? Oder sollte ich auf Kindermilch umsteigen? Was kann ich ändern?
von
MareikeB
am 09.12.2021, 09:14
Antwort auf:
Essen Kleinkind 14 Monate
Liebe „MareikeB“,
schön, dass Sie sich an uns wenden.
Als Frühstück kann es eine Milch geben – so wie Sie es machen. Das zweite Frühstück in der Kita kann dann mit Brot und Obst reichhaltiger sein. Das klingt doch prima!
Probieren Sie einfach mal aus, ob Ihr Kleiner gerne zu Hause noch mehr frühstücken möchte und bieten Sie ihm ein Brot plus Milch aus dem Becher oder ein Müesli an. Sie werden schnell merken, was am besten in Ihren Tagesablauf passt und wie viel Ihr Spatz essen möchte.
Ein paar Worte noch zur Milch:
Ab dem 1. Geburtstag werden zur ausreichenden Milch- und Kalziumversorgung noch etwa 300ml/g Milch und Milchprodukte empfohlen, am besten auf 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Hier mit eingerechnet sind die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei , der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. zählen hier mit dazu.
Generell können Sie eine Pre-Nahrung anbieten, so lange Ihr Sohn diese gerne trinkt und gut verträgt. Der Wechsel auf andere Stufen ist möglich, aber kein Muss. Eine Kindermilch eignet sich z.B. von der Zusammensetzung her optimal für das Kleinkindalter ( https://shop.hipp.de/milchnahrung/produkte/hipp-kindermilch-combiotik.html ) .
Das Essverhalten der Kleinen ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte". Kinder in dem Alter Ihres Sohnes haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix" oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt"-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Haben Sie einfach Geduld – die „Nudel-Phase“ geht sicher bald vorbei.
Hier ein Überblick, wie ein Speiseplan fürs Kleinkindalter aussehen kann:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal pro Woche Fleisch und einmal pro Woche Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse oder Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Und noch ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen:
Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!
Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Leben Sie Ihrem Sohn als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
Probieren Sie die Tipps einmal aus. Sicher wird es bei Ihrem Kleinen bald Klick machen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute und eine schöne Adventszeit!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 10.12.2021