Unser Sohn,fast 11Wochen alt hat seid der 1. Lebenswoche starke Bauchschmerzen gehabt. Mit ca. 4 Wochen fing es an,das er bei jeder Mahlzeit, hinterher bereits ab 20-30ml stark verkrampft hat und der Magen Geräusche gemacht hat. Außerdem hatte er ab und an Hautausschläge im Gesicht und Verstopfungen. In der 9ten Woche nahm er dann leicht ab, da er nur ca 450ml am Tag getrunken hatte.
Es wurde ein Verdacht auf eine Kuhmilchunverträglichkeit gestellt und bekamen Neocate. Zusätzlich habe ich mich in eine Klinik einweisen lassen, da dort aber nichts gemacht wurde (nurBlutabnahme) sind wir einen Tag später mit einer minimalen Gewichtszunahme nach Hause. Die Ärzte dort waren auch der Meinung das es sich um eine Kuhmilchunverträglichkeit handelt. Seit er Neocate bekommt spuckt er sehr oft, manchmal sogar noch fast 4 Stunden nach der letzten flasche reine Magensäure wobei er dann auch schreit. Er schläft hoch gelagert etc und geben auch etwasKamillentee statt Wasser in die Flasche. Neocate mochte er nicht, sodass wir immernoch geringe Mengen Traubenzucker mit in die Milch geben. Wir haben auch bereits die Nahrung etwas angedickt (Reisschleim) was nur zu Bauchschmerzen führt.
An sich hat sich sein Verhalten verändert. Er ist fröhlicher, hat weniger Bauchschmerzen und schläft abends sogar alleine in seinem Beistellbett was vorher nicht möglich war aufgrund der starkenSchmerzen.
Jetzt 13 Tage nach Nahrungsumstellung trinkt er weiterhin nur zwischen 500-600ml. Er will irgendwann einfach nicht mehr.Sein Trinkverhalten wird zudem erneut auffällig aber diesmal anders. Die ersten 60-80ml trinkt er problemlos (was vorher nicht war) danach fängt er an den Kopf weg zu ziehen und wenn ich ihm die Flasche erneut anbiete,nimmt er sie auch, allerdings nuckelt er dann nur wie an einem Schnuller dran rum. Ab und zu trinkt er dann wieder 3-4 Schlücke.So geht das dauerhaft. Er wiegt seid 11 Tagen 5 kg.Also er nimmt auch nicht zu. Mittags schläft er kaum. Beim Osteopathen waren wir bereits.
von
Janine Be
am 16.12.2020, 08:58
Antwort auf:
Brauchen dringend Hilfe aufgrund starker Fütterungsprobleme
Liebe „Janine Be“,
das verstehe ich sehr gut, dass Sie hier auf der Suche sind, was Ihren Kleinen so plagt, und was Sie dagegen machen können.
Gleich vorneweg mein Tipp: Lassen Sie bitte Traubenzucker oder Reisschleim bei so jungen Säuglingen weiterhin weg. Das wird nicht den erwünschten Effekt haben, eher gegenteilig.
Gut, dass Sie schon mit Ihrem Ärzten in Kontakt sind. Auf dem ersten Blick hört es sich für mich auch wie eine Kuhmilchallergie (Kuhmilchunverträglichkeit) an. Die Neocate ist da sehr passend für Ihren Kleinen.
Das ist doch erfreulich, dass sich das Verhalten Ihres Sohnes bereits verändert und er weniger Bauchschmerzen hat, fröhlicher ist und besser schläft.
Vielleicht lag es auch einfach zusätzlich noch an den ersten 3 Monaten. Bei Neugeborenen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen nicht selten, manche sind dabei intensiver betroffen als andere. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Tatsächlich leiden viele Babys in den ersten drei bis vier Lebensmonaten darunter, daher auch der Begriff Dreimonatskoliken. Meistens haben die Kinder die Kolik-Phase etwa im vierten Lebensmonat hinter sich. Dabei sind gestillte Kinder genauso betroffen wie Fläschchen ernährte.
Was hier auch hilft: Ein ruhiger Tagesablauf. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie als Eltern selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Kleinen.
Genau diese Ruhe hilft auch beim Trinken. Vertrauen Sie dabei mehr auf Ihren Jungen, auch bei den Trinkmengen. 500-600 ml sind völlig in Ordnung. „Stressen“ Sie weder sich noch Ihren kleinen Schatz damit, dass er unbedingt eine größere Menge erreichen muss. Er trinkt nach seinem Bedarf. Und so wie es meine Normtabellen zeigen, macht er das bestens. Er liegt mit seinem Gewicht in seinem Alter mitten in der Norm. Dazu müssen Sie sich also keine weiteren Sorgen machen. Vielleicht hilft das die ganze Fütterung entspannter anzugehen. Meist wenn Mama beruhigter ist, überträgt sich das auch aufs Baby.
Ich verstehe dennoch gut, dass Sie im Moment besonders auf das Gewicht Ihres Kleinen schauen. Manchmal macht einen aber genau das völlig unsicher und angespannt. Sie können als Mama nichts tun, als weiter ausreichend anzubieten, und Ihren Jungen entscheiden zu lassen, was und wie viel er davon essen mag. Er kann das gut, das hat ihm Natur schon so mitgegeben.
Mein lieber Tipp: Haben Sie viel, viel mehr Vertrauen in sich und Ihren Jungen. Füttern Sie Ihren Schatz weiter nach seinem Bedarf, ohne Erfolgsdruck. Er trinkt so viel wie er mag und in seinem Rhythmus, und nicht nach irgendwelchen Zahlen auf Tabellen. Sein Gewicht ist bestens in Ordnung. Kein Kind gedeiht ohnehin nach Lehrbuch. Sie wachsen nicht bzw. wiegen nicht kontinuierlich mehr, meist passiert "es" Schubweise.
Ist die Situation zu sehr gefestigt und verfahren, dann kann es sinnvoll sein, von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind - sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Auch hier gibt es weitere Infos: ( https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/essprobleme/fuetterstoerungen/ )
Herzlicher Weihnachtsgruß und ich drück die Daumen, dass sich die Situation beim Füttern auch einfach so bald mehr entspannt.
Alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 18.12.2020