Hallo,
Leider bin ich im Moment ein wenig verzweifelt - meine Kleine ist jetzt 1 Jahr alt und verweigert immer öfter das Essen. Sie isst am Familientisch mit, manchmal klappt es ganz gut aber des Öfteren isst sie ein paar Happen und fängt dann an zu heulen / motzen weil sie sich nicht füttern lassen möchte. Sie möchte dann selbst mit den Fingern zum Löffel / Gabel/ essen greifen. Leider klappt alles nicht, ab dem Zeitpunkt (meistens so nach 4-5 Happen) verweigert sie es gefüttert zu werden, mit Löffel oder Gabel selbst essen wird nur rumgestochert, helfen lässt sie sich nicht und wenn man ihr den Teller hinstellt wird weniger gegessen, mehr mit den Fingern gematscht und das meiste essen landet irgendwo nur nicht im Mund - bis auf ein paar Happen.
Die Brotmahlzeit isst sie schon lange selbst aber auch da wird manchmal nur rumgematscht oder der Belag vom Brot gegessen und dann im Brot nur rumgestochert mit den Fingern.
Ich weiß leider langsam nicht mehr was ich noch machen / versuchen soll. Abends bekommt sie nach dem Essen sowieso nochmal ihre Flasche deswegen ist es Bzw war es mir bis jetzt immer egal wie viel essen im Mund landet - aber das ist doch kein Dauerzustand :-(
Vielen Dank für die Hilfe
von
Chrissi1985de
am 14.01.2019, 13:24
Antwort auf:
Baby verweigert essen
Liebe „Chrissi1985de“,
ich höre gerade ganz viele Eltern sagen, besser hätten wir es auch nicht beschreiben können! Das ist exakt, was auch bei uns zuhause abläuft!
Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“.
Natürlich hat man als Mama hohe Ansprüche und möchte, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich, wie im Lehrbuch vorgegeben „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen häufig einen Strich durch die Rechnung.
Ihre Kleine geht gerade den Schritt vom Säugling zum Kleinkind. Da ist sie noch halb dort und möchte aber auch schon essen wie die Großen.
Lassen Sie Ihren Schatz ruhig auch weiter wo möglich mit einem Löffel oder ihren Händen mehr selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen/oder mit dem Löffel aufnehmen und manchmal rummatschen und rumstochern, Löffel und Essen runterschmeißen, frustriert das Essen wegwerfen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen.
Ihre Kleine will Sie damit nicht ärgern. Sie macht gerade superinteressante Erfahrungen mit dem Essen. Obendrein bemerkt Ihre Tochter, dass sie bei Mama damit "ein paar Empfindungen“ auslöst. Das sind für Ihre Tochter tollen, neue Entdeckungen. Je weniger Aufheben Sie machen, umso uninteressanter ist es für Ihre Tochter.
Lassen Sie das Thema Essen nicht zu sehr zum täglichen Mittelpunkt werden. Nehmen Sie es weiterhin mit einer Portion Gelassenheit. Ganz sicher, das bleibt kein Dauerzustand. Ihre Tochter wird reifer, lernt aus ihren Experimenten und wird beim Essen immer mehr so erwachsen werden wie Mama. Seien Sie selbst ein Vorbild, greifen Sie froh gelaunt und herzhaft bei Tisch zu. Leben Sie Ihrem Kind vor, wie mit Löffel oder Gabel gegessen wird.
Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Tochter gibt und es Ihrem Mädchen gut geht!
Herzlicher Gruß und einfach jeden Tag viel Freude mir Ihrer Kleinen
wünscht
Doris Plath
von
Doris Plath
am 15.01.2019