Liebe Frau Neumann,
ich habe gelesen, dass Babys keine Säfte trinken sollten, weil es schlecht für die Zähne ist. Aber in den Brei kommen ca. drei Esslöffel Saft hinzu. Dann macht es ja auch keinen Unterschied, wenn ich ihr den Saft nach dem Brei zum Trinken gebe und nicht in den Brei mische?
Wie lange sollte ein Baby nach einem Mittagsbrei bis zur nächsten Milchmahlzeit aushalten? Gibt es hier eine Vorgabe? Habe etwas von 4 h gelesen. Mein Baby bekommt den Brei, dann wird sie gestillt und nach 2 h Stunden will sie wieder gestillt werden. Wobei sie isst auch nur ca. 120 Gramm. Eine Steigerung konnten wir bisher nicht erreichen.
Warum wird empfohlen den Brei Mittag, am Nachmittag und am Abend zu reichen und nicht zum Frühstück? Ab wann soll ich mit Frühstück anfangen? Mein Baby ist 8 Monate alt!
Viele Grüße
von
Sonnenblume06
am 07.01.2020, 19:41
Antwort auf:
zum Frühstück auch Brei anbieten?
Hallo Sonnenblume06
du kannst den Saft auch als eine Art Nachtisch geben. Im Prinzip ist das soweit richtig. Der Saft kommt laut üblicher Rezeptur in den Brei, weil so gewährleistet ist, dass im Brei alle wichtigen Komponenten (zusammen) enthalten sind. Das erzeugt einen rundum gesunden und gehaltvollen und in sich stimmigen Brei. Mit jedem Bissen nimmt das Baby alle Zutaten zusammen auf, wodurch sich die einzelnen Zutaten perfekt ergänzen um bei der Verdauung richtig zusammen wirken zu können. So erhält das Baby Bissen für Bissen bzw Löffel für Löffel alles was es braucht.
So sind die Breirezepte konzipiert. Auch wenn das Baby fertig ist und zeigt, dass es satt ist und keinen Löffel mehr will, hat es mit dem Brei alles bekommen, was es aktuell braucht um eine Portion Milch (Fläschchen) adäquat zu ersetzen.
Wenn dein Baby nach dem Brei noch ein paar Löffel Saft annimmt, dann ist das also ebenso in Ordnung. Auf diesen Weise spürt dein Baby sogar den typischen Geschmack vom Saft. So gesehen ist das soagr eine prima Idee.
Die Sache mit dem Saft ist ohnehin eine kleine Wissenschaft für sich.
Ich empfehle dir hierzu einmal dieses Posting:
https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Obstsaft-Getreideflocken_47415.htm
Als Getränk gilt grundsätzlich Wasser als eine gute Wahl, denn Säfte enthalten Zucker und Säure. Was die Zahngesundheit i.A. betrifft, hier kannst du weitere Fragen an Frau Dr. dent. J.Esch im Nachbarforum Zahngesundheit stellen.
Wie lange ein Baby nach einem Brei satt und zufrieden sein sollte, dafür gibt es nur Richtwerte, die indivduell immer verschieden passen. In der Regel sind es etwa zwischen ca 2 bis ca 4 h.
Die richtige Antwort lautet eigentlich:der Brei macht so lange satt, bis dein Baby wieder Hunger hat. Hilft dir nicht wirklich weiter und das wolltest du so auch gar nicht hören. Verständlich.
Da du dein Baby nach Bedarf stillst, brauchst du dir eigenltich keine Gedanken darüber machen ob dein Baby genug isst. Solange du noch ausreichend stillst und angemessene Beikost gibst, wird dein (gesundes) Baby normalerweise ausreichend mit allem versorgt, was es zum Satt-und Zufriedensein, zum optimalen Wachsen und Gedeihen benötigt.
Beikost ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen: Es ist BEIKost, die du zusätzlich und optional deinem Baby anbietest.
Dein Baby darf so viel oder so wenig essen, wie es möchte.
Deine Aufgabe ist es sozusagen, die Beikost in Anlehnung an die üblichen Empfehlungen zur Verfügung zu stellen und in adäquater Weise anzubieten, um die Beikostmahlzeit mit deinem Baby einvernehmlich zu gestalten, damit die Mahlzeiten euch Freude bringen.
Denn Beikost bietet ein großes Lernfeld und sie ist ein Abenteuerspielplatz für die Sinne. Der Nährstoffbedarf für insbesondere Eisen steigt im 2. Lebenshalbjahr, das Baby möchte mitessen Beikost schützt vor Allergien. Beikost unterstützt die motorische Entwicklung und fördert die orale Toleranz und auch das Mikrobiom im Darm wird damit gefüttert was den Darm samt seiner Bewohner auf die Verdauung von gewöhnlicher Kost vorbereitet.
Aus diesem Grund wird der GKF-Brei zuerst in den Plan eingeführt. Die folgenden Breie bauen darauf auf und sind durch logische Erklärungen so in den Beikostfahrplan eingeschrieben.
Du kannst von diesem Plan abweichen, wenn du für dich bzw für dein Baby, für euren Alltag eben Vorteile darin siehst.
Du kannst deinem Baby auch morgens Beikost geben.
Wenn du magst, könntest du beginnen morgens auch jetzt schon Brotstsückchen anzubieten. Gerne schreibe ich dir bei Interesse mehr Informationen oder nenne dir diesbezügliche allgemeine Empfehlungen, gebe dir gerne noch weitere konkrete Tipps.
Bis dann
Grüße
Birgit Neumann
P.S. siehe ggf auch einmal hier:
https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Beikoststart_47820.htm
von
Birgit Neumann
am 08.01.2020