Liebe Birgit,
mir ist aufgefallen, dass ich für das Essen, was ich für mein Kind (16 Monate) koche, fast immer nur Butter zum braten benutze. Öl gibt es auch sonst sehr wenig. Jetzt bin ich verunsichert, ob meinem Kind dadurch wichtige ungesättigte Fettsäuren fehlen. Ich koche viel aus einem bestimmten Kochbuch (von einer Engländerin, Karmel) und dort wird fast immer mit Butter gebraten. Ist meine Sorge berechtigt? Natürlich könnte ich wahrscheinlich die Butter durch Öl ersetzen, aber dann würde das Essen wohl nicht mehr so gut schmecken, weil Butter doch so ein toller Geschmacksträger ist... Was kannst du mir raten, was kann ich tun?
Danke Mascha
von
maschak
am 20.01.2016, 20:50
Antwort auf:
zu wenig Öl?
Hallo Mascha
Butter ist okay. Du kannst Butter verwenden. Sie hat eine ausgewogene Mischung an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren und gilt als leicht verdaulich. Integriere aber ruhig öfter auch hochwertige Pflanzenöle. Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl sind empfehlenswert. Ab und zu auch mal Olivenöl.
Fürs Braten solltest du entsprechend geeignete Öle verwenden.
Beim Öl gibt es verschiedene Qualitätsstufen und dadurch verschiedene Verwendungsoptionen. Die Öle tragen entsprechende Bezeichnungen für die Qualitätsstufe, die u.a. auch damit die zu bevorzugende Verwendung vorgibt. Je nach Art der Herstellung sollten Öle besser nicht hoch erhitzt werden - kaltgepresste Öle - wie bspw die Bezeichnung"nativ" oder "nicht raffiniert" verrät - diese deuten bspw darauf hin, dass das Öl durch schonende mechanische Verfahren gewonnen wurde. Diese Öle haben eine typisches Aroma und sollten nicht hoch erhitzt werden. Sie eignen sich bestens für Rohkost.
Fehlt dieser Hinweis auf dem Öl, wurde das Öl i.d.R. nicht durch Kaltpressung gewonnen. Diese Öle sind hoch erhitzbar.
Und generell gilt: je mehr gesättigte Fettsäuren in der Ölsorte enthalten sind, desto besser sind sie zum Braten geeignet:
bspw natürlich harte Fette wie Palmfett, Kokosfett. Auch Butterschmalz anstelle von Butter.
Auch geeignet zum höheren Erhitzen, wenn nicht kaltgepresst, sind trotz vielfach enthaltener ungesättigter Fettsäuren:
Erdnussöl, gekennzeichnete Margarinesorten, auch raffiniertes Olivenöl und Sonnenblumenöl, Pflanzenöl, Rapsöl, Maiskeimöl, Sojaöl...
Kaltgepresste Öle solltest du nicht erhitzen, sondern für Rohkost verwenden oder als Geschmackszugabe zum Schluss zum Gericht geben. Es sei denn, das Öl ist laut Herstellerangaben explizit auch zum Braten geeignet.
Kaltgepresste Öl sind für Babys* nicht optimal geeignet. Für dein Kind, in guter Qualität (Naturkostladen, Reformhaus etc) jetzt in diesem Alter durchaus schon. Viele Öle haben einen besonders feinen Geschmack, Walnussöl bspw. Es macht das Essen sehr aromatisch. Ggf magst du hier ein paar Ölsorten einfach mal testen und mal schauen, welche dir geschmacklich gut zusagt. Viele Ölsorten kannst du auch in kleinen Flaschen kaufen - kaltgepresst und nicht kaltgepresst.
Also dann
Grüße
B.Neumann
*Denn kaltgepresste Öle können aufgrund der Produktion Verunreinigungen haben, Trübstoffe enthalten, sie sind sozusagen "roh" und können u.U. Stoffe enthalten, die von Babies noch nicht optimal verstoffwechselt werden können. Auch bspw sind u.a. Geruchs-, Geschmacks- und Bitterstoffe zu nennen. Bei Raps- oder Sojaöl ist das Entfernen dieser Inhaltstoffe unbedingt notwendig.
von
Birgit Neumann
am 21.01.2016