Hallo, meine Tochter ist jetzt 1 Jahr und ein Monat alt. Sie kriegt alle zwei Tage mal einen Milchbrei in der Früh, abends eine Flasche 180ml pre Milch (wobei sie nicht immer alles austrinkt) und Nachts gebe ich ihr verdünnt Pre Milch. Sie isst sehr gut tagsüber und daher versuche ich nachts die Flasche abzusetzen. Jedoch möchte sie immer noch die Milch nachts haben obwohl ich es weiterhin verdünne. Meine Frage wäre wie ich am besten vorgehen soll, wenn ich es ihr am schnellsten abgewöhnen möchte.
Ich würde daher gerne jeden Früh ihr einen Milchbrei und abends eine Flasche Milch geben.
Wie viel Milch am Tag darf ich ihr denn geben?
Eine andere Frage ist, sollte ich ihr die Flasche allgemein abgewöhnen und die Milch mit einem trinklernbecher geben? Den Tee/ Wasser bekommt sie mit einer schnabelflasche, ist das in Ordnung oder sollte ich ihr das auch abgewöhnen ?
Manchmal möchte meine Tochter keinen Milchbrei haben in der Früh. Ich gebe ihr statt dessen Brot mit etwas Frischkäse drauf. Ich würde eventuell etwas Vollmilch aus dem Becher anbieten wäre das denn in Ordnung? Und müsste ich dann die Vollmilch kochen oder kann ich es ihr auch lauwarm geben (also ohne abgekocht) ?
von
Hale D.
am 26.09.2021, 20:14
Antwort auf:
Wie viel pre Milch/ Vollmilch insgesamt am Tag
Hallo Hale D.
dass deine Tochter derzeit nachts noch eine Flasche möchte, ist an sich noch völlig okay und durchaus altersentsprechend. Du müsstest jetzt und langfristig nur unterscheiden ob es sich dabei um ein echtes und wichtiges Bedürfnis handelt oder ob es nur aus Gewohnheit ist. Wenn es nur noch eine Gewohnheit ist oder sein wird, kannst du die Nachtflasche sehr schnell abschaffen. Aber beobachte deine Tochter und reagiere auf ihre Bedürfnisse. Manche Kinder haben ein stärker ausgeprägtes Saugbedürfnis und brauchen ihre Flasche noch weit über den 1. Geburtstag hinaus.
Grundsätzlich darf das Nachtfläschchen solange beibehalten werden, wie es wichtig ist.
Tagsüber sollte das Fläschchen aber auf jeden ganz bald durch ein offenes Trinkgefäß ersetzt werden - auch wegen der Zahngesundheit. Schnabelaufsätze, Sauger, Trinklernhilfen sollten möglichst nicht zum Einsatz kommen. Besser ist es, aus offenen Gefäßen zu trinken.
Jetzt darf deine Tochter etwa 300 ml Kuhmilch bekommen. Pre-Milch könnt ihr nach und nach durch Kuhmilch ersetzen.
Du kannst euren Speiseplan insgesamt noch sehr viel mehr erweitern und den Milchbrei weglassen, stattdessen ein Brotfrühstück anbieten.
Zur Orientierung für euren zukünftigen Speiseplan kannst du den folgenden Plan nehmen:
biete täglich ca 5 Mahlzeiten an, bestehend aus
zwei evtl kalten Hauptmahlzeiten (Frühstück und Abendessen),
mindestens einer warmen Hauptmahlzeit (Mittagessen),
zwei Zwischenmahlzeiten (vormittags und nachmittags)
= 3 HZ + 2 ZMZ + ausreichend Milch und Wasser
Ein zeitlicher Abstand von etwa 2-3-4 h zwischen den Mahlzeiten ist tagsüber sinnvoll. Die Empfehlungen darfst du immer individuell an eure Bedürfnisse anpassen.
Dein (gesundes) Kind darf immer so viel oder so wenig essen und trinken, wie es aktuell braucht. Biete eine vernünftige und ausgewogene Kost, welche alle Nährstoffgruppen beinhaltet. Du kannst einen sinnvollen Mix aus Brei, breiigen Speisen und kaubaren Speisen bieten.
Anregungen:
Frühstück:
Brot/Getreide und Milch. Familienkost. Müsli oder was gewünscht. Ziel ist es zunächst, dein Kind an den Tisch zu setzen und mit verlockenden Angeboten an ein Frühstück zu gewöhnen.
Bspw mit klein geschnittene Brotwürfelchen (mit Butter und Frischkäse), dazu ein paar weiche Obststückchen oder das, was euch zum Frühstück eben gefällt.
DIe MIlch kann auh zeitversetzt, bereits im Bett getrunken werden
ZMZ:
Brot/Getreide und/oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl noch einmal etwas Brot.
Mittagessen:
gewohnter Brei bzw breifreie Angebote und dazu übliches Familienmittagessen – und/oder auch breifrei = in der Konsistenz adaptierte Nahrungsbasics wie weich gegarte Gemüsestückchen, Nudeln o.a.. Neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch die übliche Familienkost und diese vermehrt in stückiger Konsistenz angeboten werden darf. Jetzt steht die Nahrung (alles was dazu gehört) und das selbständige Essen sowie das Esserlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit.
Nachmittag/ZMZ:
Obst oder Getreidestängelchen o.ä., Kinderkekse, Muffins, Waffeln etc
nachmittags ist ein milchfreier Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Familienkost wie bspw auch Kuchen o.ä.
Abends: Brot oder Brei oder andere weiche, breifreie Speisenangebote - eine Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf geeignete Familienkost
Abends könntest du vielleicht einmal das ausprobieren:
Grundrezept für Grießschnitten:
200g Kuhmilch
40g Grieß
Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, handliche Stücke schneiden, oder kleine Stückchen schneiden, dazu etwas flüssige Butter plus Obst - fertig ist ein Abendbrei in fester Form. Reicht für 2-3 Mahlzeiten, ergänzend Brotstückchen.
Milchreisschnitten
Milchreis in etwa im Verhältnis 3 Teile Flüssigkeit (Milch , Pflanzendrink oder whatever) zu 1 Teil Milchreis kochen bis weich. Quellen lassen.
Auflaufform mit Öl auspinseln. Milchreis einfüllen. Im Ofen bei 200° ca 20-25 min backen.
Dann schneiden.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 28.09.2021