Guten Tag,
mein Sohn ist etwas über 10 Monate alt und isst seit ca. 3 Wochen nur noch (kindergerechte) Familienkost, dazu morgens und abends insgesamt 400ml Pre-Milch. Er möchte auch diese Mahlzeiten nicht gefüttert bekommen (weder mit einer Gabel noch Löffel), sondern nur mit den eigenen Händen essen.
Ich selbst esse kein Fleisch, nur Fisch, möchte aber meinen Sohn und seine 2 1/2 Jahre alte Schwester nicht vegetarisch ernähren. Jedoch isst er Fleisch so gut wie gar nicht (z.B. als Frikadelle oder zartes Steak), ebenso wenig Fisch (z.B. Lachsfilet). Bisher habe ich unter großer Anstrengung versucht, ihm ein bisschen fleisch- und fischhaltigen Brei einzuflößen, was aber kaum funktioniert. Worin kann ich Fisch und Fleisch "verstecken", sodass er es gut selbst essen kann, es aber nicht zu sehr danach aussieht? Und an wie vielen Tagen sollte er, der bestimmt nicht auf 200g/Mahlzeit kommt und dementsprechend auch nicht sehr viel von dem einzelnen Zutaten zu sich nimmt, von diesen Lebensmitteln essen?
Ebenso mag er Gemüse lieber in richtig zubereiteter Form (z.B. selbstgemachte Pommes oder Gemüserösti) als wenn es nur gedünstet ist. Haben Sie hierzu noch Vorschläge?
Und die letzte Frage: Da er nun keinen Brei mehr isst und dadurch Flüssigkeit wegfällt, wie viel Wasser sollte er zusätzlich du den 400ml Milch trinken?
Vielen lieben Dank im Voraus!
von
Lejni89
am 01.07.2016, 22:37
Antwort auf:
Wie "verstecke" ich Fisch und Fleisch im Essen?
Hallo Lejni89
isst denn der Papa Fleisch und Fisch? Wenn ja, dann es wäre wunderbar, wenn er den Part des Vorbildes in dieser Funktion übernehmen könnte. Auch wenn die Mahlzeiten mit ihm evtl nur am Wochenende stattfinden. Das "Voressen" ist die beste Methode, damit eure Kinder genussvoll einfach mitessen (können).
Ansonsten eignen sich bspw Fleischbrei im Gläschen als Brotaufstrich. Beim Fisch - wenn auch oft als eher weniger "gesund" dargestellt - sind Fischstäbchen eine ausgezeichnete Möglichkeit, Kindern Fisch schmackhaft zu präsentieren.
Lachs kannst du verzehrsfertig bspw in Nudeltaschen (Tortellini o.ä)
verpackt kaufen und zubereiten.
Viele Kinder verschmähen Gemüse und Co, wenn es pur vor ihnen auf dem Teller liegt. Sie schieben es vom einen Tellerrand zum andern, um es schliesslich, wenn überhaupt erst wenn Mama "droht" oder "etwas verspricht" - zu essen...
Wird das Gemüse in Speisen verpackt, Cremesuppen, Sossen und andere Gerichte, wird auch von ihnen verhasstes Gemüse meist kommentarlos gegessen. Inzwischen raten sogar Kinderärzte zu diesen einfachen Massnahmen, damit Gemüse und Co in Kindermägen wandert.
Gemüse kannst du auf vielerlei Arten anbieten. Manche Kinder mögen Rohkost, weil sie schön knackig ist und Spaß macht, sie zu essen. Andere Kinder wollen Gemüse lieber nicht sehen, sie essen aber nahezu jede Sorte in einer Cremesuppe, wenn das Gemüse bis zur Unkenntlichkeit püriert wurde. Manche Kiinder essen Gemüse sehr gerne, wenn es in Gerichte eingearbeitet ist. Bspw Spinat in Maultaschen, Tomatensosse auf Pizza.
Mache doch einmal Bolognese Pizza - statt mit Nudeln servierst du die Bolognesesosse auf Pizza gebacken. Etwas Käse darüber - backen - fertig.
Biete deinem Kind mit viel Liebe und Enthousiamus die Vielalt euer Leibspeisen, auch einmal lautmalerisch z.b., mit einem "hmmm, ist das lecker"- "hmm riecht das gut" an. Sei dabei authentisch und dränge dich nicht zu sehr auf.
Ideen:
Blumenkohlcremesuppe:
Blumenkohl großzügig vom Strunk befreien, die Röschen abteilen und gut waschen. Die Röschen in Salzwasser/Gemüsebrühe (etwa 2/3 bedeckt)* kochen, bis sie weich sind. Einen Teil (ca 100 ml) des Garwassers in ein Gefäß füllen. Den Blumenkohl mit dem Kochwasser pürieren. In die zuvor abgenommene Flüssigkeit mit dem Schneebesen Mehl (ca 1 EL) einrühren. Das Pürierte im Topf nochmals zum Kochen bringen und die Mehlpaste dazu geben und aufkochen. Dabei immer Rühren. Einen Schuss Sahne zugeben, nachwürzen (Salz, Zucker, Gemüsebrühe Instant, Hauch Muskat) und einen guten Stich Butter. Umrühren, abschmecken, fertig. Wenn die Suppe zu krümelig ist, nochmals pürieren und/oder durch ein Sieb streichen. Kräftig abschmecken. Am besten schmeckt die Suppe, wenn sie eine Weile durchgezogen ist und nichtganz frisch gekocht gegessen wird.
* so dass die Konsistenz nach dem Pürieren von Röschen und Wasser leicht cremig wird
Spaghetti Bolognese
Bolognesesosse
1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten.
Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten.
300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten.
Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist.
Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt.
Die Sosse ca 30 min köcheln lassen.
dazu klein geschnittene Spagetti
oder daraus eine Lasagne zubereiten:
Bechamelsosse:
30g Butter in einem Topf mit dickem Boden schmelzen, 40g Mehl mit dem Schneebesen einrühren, gut rühren und schliesslich ca 250ml Wasser/Gemüsebrühe und 1/4 l Milch zugießen und unter Rühren aufkochen lassen. Würzen mit Salz, Zucker, Pfeffer, Hauch ger. Muskatnuss und Zitronensaft.
In eine Auflaufform Bolognesesosse füllen, eine Schicht Lasagneplatten auflegen, die Nudelplatten nochmals mit Bolognesesosse bestreichen, eine Schicht Bechamelsosse darüber geben. Wieder Nudelplatten und so weiter in die Form schichten. Als letzte Schicht, bevor Käse aufgegeben wird, sollte die weisse Sosse sein. Geriebenen Gouda oder Edamer aufstreuen.
Die Lasagne bei 180-200° C im Ofen überbacken, ca 1/2 h.
koche Gemüsebrühe selbst:
Rezept für Gemüsebrühe:
50g Möhren, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel
100g Sellerieknollen
etwas Butter
2 Knoblauchzehen
1 Lorbeerblatt
Kräuter nach Gusto (Liebstöckel, Petersilie)
Salz
1,2 lWasser
Das kleingeschnittene Gemüse in wenig Butter oder Öl andünsten
Mit Wasser auffüllen, Kräuter und Gewürze zugeben, ca 1h köcheln lassen.
Abseihen
Fertig
Gib Suppennudeln, Sternchennudeln. Kartoffeln oder Grießklößchen hinein. Die Einlagen saugen die Brühe auf und Vitamine, Mineralstoffe und Co wandern ins Innere.
Möhrenpiroggen
Teig für ca 6 Stück:
200g Mehl
1 Eigelb
60g Sauerrahm
100g kalte Butter
1 Prise Salz
ggf 1-2 EL Wasser, dass der Teig geschmeidig wird
aus den Zutaten einen Teig zubereiten, in Folie packen und mind. 1/2 h kühl stellen.
Füllung:
1 hartgekochtes Ei oder Tofu klein hacken
1 Zwiebel fein schneiden, in Öl dünsten
200g Möhren, fein gerieben zugeben. Mit 1/2 TL getrocknete Petersilie (oder frisch) Salz, Zucker, Pfeffer, Paprika, ggf 1/4 TL Gemüsebrühepulver würzen. Gar dünsten.
MIt dem Ei (Tofu) vermischen
Abschmecken.
Backofen auf 200° vorheizen.
Teig auswellen
ca 12 Kreise ausstechen. Jeweils 6 Kreise mit Möhrenmasse füllen
Den freigelassenen Rand mit dem Eiweiß bestreichen. Einen Kreis darüber legen und mit einer Gabel festdrücken. Es entstehen die Einkerbungen, die gleichzeitig gut verschließen.
Die Oberflächen mit Sahne bestreichen, zwei mal mit der Gabel oben einpieksen und ab in den Ofen. Für ca 25-30 min, bis gar aber nicht zu dunkel.
aus: MAUS-Kochbuch
Kartoffeltortilla (alias Kartoffel mit Rührei)
1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt, gar dünsten. In einer Pfanne ca 3 große Kartoffeln (geschält und in ca 1 cm große Würfel geschnitten) in Ollivenöl von allen Seiten anbraten. Salzen. Die Kartoffeln in ein Däpmfsieb geben und fertig garen.
3 Eier aufschlagen, 1/2 Becher Sahne zugeben, Würzen.
Die gegarten Kartoffeln in eine Teflonpfanne geben, etwas Öl zugeben. Die Eiermasse übergießen. Die Tortilla nun anbraten und das Ei stocken lassen. Die Tortilla sanft auf einen Teller gleiten lassen. Einen weiteren Teller zu Hilfe nehmen, stürzen, und mit der anderen Seite in die Pfanne zurück gleiten lassen. Weiter braten und garen.
Dazu (Tomaten)-Salat.
Kohlrabiosse:
Kohlrabi kleinschneiden und in reichlich Wasser kochen. Die Kohlrabi abschütten und die Flüssigkeit auffangen. In einem Topf Butter zerlassen und Mehl einrühren. Eine klassische helle Mehlschwitze eben. Dann die Flüssigkeit zugeben. Und schliesslich den Kohlrabi(und nach Geschmack) auch die noh grünen kleingehackten Blätter zugeben.
Noch schneller gehts wenn du in die Flüssigkeit schlichtweg etwas Butter und Sahne gibst und dann hellen Sossenbinder einrührst.
1 Sch Toastbrot oder Weißbrot
3 EL flüssige Sahne
200 Gramm Alaska-Seelachsfilet
1 TL Zitronensaft
Salz
Pfeffer
Petersilie
200 ml Gemüse- oder Hühnerbrühe
2 EL Schmand oderl Creme Fraiche
Die Brotscheibe in der (leicht warmen) Sahne einweichen. Fischfilet mit Zitronensaft beträufeln und leicht pfeffern und salzen, kleinschneiden. Petersilie (Menge nach Belieben) waschen und im Blitzhacker zerkleinern. Fisch und Brot zugeben, pürieren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
Die Brühe in einem Topf aufkochen.
Aus der Fischgemisch nun kleine Klößchen formen und in der nur leicht köchelnden Brühe etwa 4 Minuten ziehen lassen.
Mit der Schaumkelle entnehmen und abtropfen lassen.
Die Klößchen entweder pur anbieten oder:
Brühe mit Wasser auffüllen und mit Schmand/Creme Fraiche abschmecken.
Dazu passt Kartoffelpüree und Gemüsesticks.
Reis mit Tomatenfisch
Basmatireis nach Anweisung kochen
TK-Alaska Seelachs-Fischfilets (1/2- 1 pro Esser) salzen, in Olivenöl anbraten. Pro Esser 1 mittelgroße Tomate klein geschnitten (am besten gehäutet) zugeben und zusammen mit dem Fisch garen. Würzen, Kräuter (Basilikum) nach Belieben zugeben. Der Fisch zerfällt, ist i.d.R. grätenfrei und sehr geschmacksneutral. Tomaten-Fischsosse zum Reis servieren. Auf dem Teller des Kinder unbedingt noch nach evtl Gräten suchen und entfernen.
Für später gilt:
Es ist nicht nötig, dass Gemüse als Beilage separat vom Teller gegessen wird. Manche Kinder mögen das, aber nicht alle Kinder essen ihr Gemüse auf diese Weise.
Manche Kinder wiederum mögen gerne Rohkost und freuen sich am leuchtenden orange eines Möhrenstückes, das beim Kauen schön kracht. Sie mögen die knackige Konsistenz einer Salatgurke und das Mundfeeling einer Cocktailtomate, die beim draufbeißen knackt.
Andere Kinder finden das grauenhaft. Sie mögen Gemüse lieber matschig weich oder als Suppe - bei deren Ansehen nichts mehr an Gemüse erinnert :-)
Und jetzt, in dieser Altersphase kannst du deinen Kleinen essen lassen, so viel oder so wenig er möchte.
Biete regelmäßig gesunde Lebensmittel und kleinkindgerechte Speisen an. Biete gewohnte Speisen und biete Neues. Gib weiterhin die Milch und Brotmahlzeiten - esst gemeinsam und lass deinen Kleinen Essen selbst entdecken. Achte weniger auf Mengen als vielmehr auf Vielfalt, gemeinsame, genussvolle erlebbare Mahlzeiten mit Spaß und Freude.
So kann sich dein Jüngster prächtig entwickeln.
Wasser sollte dein Kleiner so viel trinken, wie er Durst hat. Mit steigendem Anteil fester sowie salzhaltiger Kost steigt das Durstempfinden.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 04.07.2016
Antwort auf:
Wie "verstecke" ich Fisch und Fleisch im Essen?
Hallo,
Es gibt so fleisch- und fischzubereitungen im gläschen von hipp (rind, hähnchen und lachs). Die kann man als brotaufstrich verwenden. War ein Tipp von meinem kinderarzt als meine tochter irgendwann von heut auf morgen beschlossen hat sie ist zu groß für brei aber noch keine zähne hatte.
von
HannahsMom
am 02.07.2016, 22:31