Hallo,
meine Tochter ist ca. 13 Monate alt. Sie bekommt am Tag noch ca. 3 Fläschen a 180 ml 3er Milch. Mittags bekommt sie einen Gemüsebrei, tagsüber Obst/Gemüse-Sticks oder Brei und abends ihren Milch/Getreidebrei mit Kuhmilch. Leider trinkt sie überhaupt nicht gern Wasser und hat dann oft Probleme mit dem Stuhlgang (beim Gemüse achte ich schon auf stuhlreguliernde Sorten). Daher habe ich noch nicht alle Fläschen durch Mahlzeiten ersetzt.
Welche Milch sollte ich idealerweise geben? Ich habe ihr bisher immer 1er Milch gegeben, damit sie mehr Flüssigkeit zu sich nimmt. Ich habe auch verschiedene Becher versucht aber Wasser trinkt sie nur, wenn sie hungrig wird. Ungesüßten Tee habe ich auch schon versucht, das mochte sie auch nicht. Apfelsaft geht, aber ich möchte sie nicht so früh schon an Säfte gewöhnen.
Ich habe mal gelesen, man könne die Pre/1er weiterhin bei Bedarf geben. Ist das richtig oder ist die von den Nährstoffen her nicht mehr zu empfehlen? Ich gebe die Milch ja teilweise auch als "Durstlöscher".
Grüße
Ria
von
ria202
am 07.07.2021, 00:39
Antwort auf:
Welche Milch ist besser geeignet (ab 1 Jahr)?
Halo ria202
du kannst Pre-Milch nach Bedarf geben, das stimmt. Lass dafür die anderen Milchsorten (1 und 3) weg. Insgesamt bräuchte deine Tochter in diesem Alter nur noch etwa 400- 500ml Säuglingsmilch (2,3) oder 300 ml Kuhmilch bzw Pre-Milch (oder Muttermilch) nach Bedarf. Diese Mengen überschreitet ihr derzeit noch mehr oder weniger stark und auch ansonsten ist der Speiseplan recht breilastig.
Das bedeutet: auch in Brei ist Flüssigkeit enthalten, was erklären kann, warum deine Tochter keine zusätzliche Flüssigkeit trinken möchte oder anders ausgedrückt, nicht trinken kann.
Versuche die Pre-Milchflaschen auf zunächst 2 Fläschchen pro Tag zu reduzieren und versuche nach und nach die Breie durch festere Kost (Brot, etc) zu ersetzen oder zu ergänzen.
Schaffe die Fläschchen mittelfristig (bis spätestens 18. Lm) komplett ab und gewöhne deine Tochter immer mehr an richtiges Essen. Lass sie selbständig essen.
Natürlich wird der Übergang nicht von heute auf morgen gelingen. Du kannst sanft beginnen und mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag starten. Nebenbei könnt ihr das Trinken aus einem offenen Trinkgefäß üben, zum Beispiel mit einer frisch gemixten Erdbeermilch.
Was die Stuhlgewohnheiten betrifft - es gibt Zusammenhönge ziwschen der Ernährung udn der Stuhlbeschaffeneheit- und frequenz, das stimmt. Aber auch andere Faktoren (Mikrobiom u.a.) haben darauf Einfluss. Meistens ist alles ganz harmlos und stört oder iriitiert eher nur die Eltern. Sofern dein gesundes Baby nicht sichtlich oder sehr darunter leidet, kannst du das einfach hinnehmen.
Zur weiteren Orientierung könntest ab jetzt den folgenden Plan nehmen:
Ab dem Zeitpunkt der Familienkost -
morgens:
Butterbrotstückchen und Milch, Beilagen
neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Säuglingsmilch begonnen werden kann/sollte. Ideal ist hier Brot oder eine Getreidesorte in einem babygeeigneten Müsli.
Idealerweise esst ihr das Frühstück gemeinsam. Denn deinerTochter wird umso mehr Spaß und Appetit entwickeln, je mehr sie euch Eltern zusehen kann: Kinder machen alles nach.
ZMZ: Brot oder Obst
je nachdem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein oder weggelassen werden. Biete an: entweder etwas Obst oder je nach Hunger noch einmal etwas Brot (bspw die Reste vom Frühstück).
Mittagessen:
gib den gewohnten Brei, dazu geeignete Familienkost - diese entweder sehr basic und in Anlehnung an die üblichen Breie (evtl jetzt alle Zutaten separat servieren - die Konsistenz kann breiig oder stückig sein). plus Familienkost - für den Geschmack.
neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei auch Familienkost und insgesamt mehr stückige Nahrung gegeben werden kann. Das selbständige Essen, sowie das Erlebnis der Mahlzeit ist wichtig. Es gilt auch jetzt: die gemeinsamen Mahlzeiten steigern den Appetit und die Neugier.
Nachmittag/ZMZ:
Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf unsüßen Kuchen, zuckerfreie Babykekse, Muffins, Waffeln etc
Abends:
Brot und Milch oder Nudeln, ggf gewohnter Brei, Grießschnitten
die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf.
dazu Obst/Gemüse nach Wahl
Biete deiner Tochter vorübergehend noch Pre-Milch nach Bedarf an, mit dem Hintergrundwissen dass ihr diese bald reduzieren solltet und die Fläschchen (auch wegen der Zahngesundheit) in Bälde komplett abschaffen solltet.
Biete ruhig weiterhin und vorübergehend auch noch die bekannten und gemochten Breie an und ergänze diese mit festeren, greifbaren, weichen, gut kau- und schluckbaren Stückchen. Deine Tochter sollte die Stückchen selbständig in den Mund befördern. Gib ihr die Möglichkeit, weiche, ungefährlich schluckbare Stückchen in einer selbständigen und freiwilligen Weise kennen-, akzeptieren-, und liebenzulernen. Jedes Baby entwickelt sich in seiner ganz individuellen Weise und Zeit, so dass man als Eltern den Übergang am besten meistert, wenn man auf das eigene Kind schaut und so fordert und fördert, wie es am besten passt.
Wenn dein Kind gezielt zugreift und die Brotstückchen in den Mund nimmt, dann weißt du dass sie definitiv bereit ist für die Familienkost.
Die Entwicklungsphase um den 10. Lm herum ist gekennzeichnet dadurch, dass Babys einen großen Entwicklungs-und Wachstumsschub machen. Auch im motorischen und kognitiven Bereich sind große Fortschritte bemerkbar.
Es ist also nicht so, dass die Familienkost ab dem 10. Lm eingeführt werden muss, sondern vielmehr eingeführt werden kann, wenn das Baby so weit ist. Vielleicht ist deine Tochter erst jetzt mit 13 Monaten soweit, dass ihr Familienkost einführen könnt. Schau einmal, wie gut deine Tochter die neue Herausforderung annimmt. Darauf kannst und darfst du im weiteren Verlauf vorangehen. Was die Milch betrifft, auch hier kannst du individuell beobachten, wie ihr eure Tage so meistert, dass deine Tochter sich weiterhin optimal entwickeln kann.
Hast du noch Fragen?
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 08.07.2021
Antwort auf:
Welche Milch ist besser geeignet (ab 1 Jahr)?
Hallo Frau Neumann,
habe ich dann theoretisch meine Tochter überfüttert? Sie ist sehr zierlich, hat nun ca. 72 cm und wiegt knapp 8 Kilo. Sie trinkt ja auch immer das Fläschchen leer.
Sie schläft sehr lange, bekam dann meist gegen 10 Uhr ihre Milch und ca um 12:30 Uhr Ihren Gemüse Brei mit ca 200 gramm. Danach bekommt sie immer noch etwas Obst und hat dann nach ca 1,5 Stunden schon wieder Hunger, daher die zweite Milch. Sie schläft dazwischen noch und bekommt dann am Abend gegen 18 Uhr schon öfter mal was von uns, wenn es kindgerecht gekocht werden kann. Dann mache ich ihr schon den Milch Getreidebrei und bevor sie schlafen geht, gabs immer noch eine Milch, die sie auch leer trinkt.
Ich werde Ihren Rat versuchen umzusetzen um die Fläschchen zu reduzieren. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Grüße
Ria
von
ria202
am 09.07.2021, 11:30
Antwort auf:
Welche Milch ist besser geeignet (ab 1 Jahr)?
Hallo ria202
nein, du hast deine Tochter nicht überfüttert, keine Sorge. Verwende besser nur so viel Säuglingsmilch 3, wie es laut Packungsangaben empfophlen wird. Versuche eure Kost insgesamt umzustellen und die Breie ggf kalorienreicher zu machen. Integriere auch Familenkost und biete deiner Tochter mehr Geschmack und allmählich festere Kost.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 11.07.2021