Hallo Frau Neumann,
bei meinem Kind wurde mit 6 Monaten die Milcheiweiß-Allergie diagnostiziert (im höchsten Allergiestadium mit Atemnot und Erbrechen).
Er ist jetzt 8 Monate alt und möchte gerne bei uns mit Essen, sprich Fingerfood, isst aber auch gern mal nicht ganz so kleinpürierten Brei.
Da in wirklich echt vielen Lebensmitteln irgend ein Bestandteil oder auch nur Spuren von Milch drin ist, ist es sehr schwierig was zu geben. Ich möchte ihn aber gerne abwechslungsreicher ernähren!!!
Was kann ich ihm denn zum Frühstück und Abendbrot anbieten? Hätten Sie bitte ein paar Vorschläge für mich.
Vielen lieben Dank und liebe Grüße
Rici
von
Urlaubsbaby
am 13.08.2018, 22:01
Antwort auf:
Welche Lebensmittel kann ich geben bei Milcheiweiß-Allergie?
Hallo Rici
eine ausführliche Beratung ist in eurem Fall unbedingt erforderlich. Hast du eine solche schon erhalten? Davon gehe ich aus!
Mit deiner Frage möchtest du nun einfach nur ergänzend ein Ideensammelsurium an Vorschägen, ein paar Ideen, die dich ein bisschen inspirieren könnten.
Ich empfehle dir ein Kochbuch für vegane Babyrezepte - sofern ihr nicht noch auf weitere Zutaten wie Nüsse, Soja, u.a. verzichten müsst.
Ist Ei erlaubt? (Das alles musst du klären und dir sog. Erlaubtlisten geben lassen= Dann könntest du nämlich in sämtlichen herkömmlichen und gewöhnlichen Rezepten die Zutat Kuhmilch durch einen geeigneten Pflanzendrink ersetzen. Der Ersatz dient im Rezept natürlich nur als Austauschprodukt mit dem Ziel ein ordentliches und schmackhaftes Gericht zu zaubern.
Backe doch ein Brot, bei dem du den Salzgehalt moderat halten kannst. Darauf milcheiweißfreie Margarine streichen.
Bspp:
Kartoffelbrot
150g gekochte Salzkartoffeln stampfen oder durch die Kartoffelpresse drücken
in einer Schüssel
300g Weizenmehl (Type 550) mit 1/2 Würfel Hefe, 1 TL Zucker, 1/4 TL Salz, 2 EL Olivenöl zusammen mit den Kartoffeln und ca 100 ml lauwarmem Wasser vermischen. Je nach Konsistenz, wenn zu fest oder bröselig - noch Wasser zugeben. Den Teig kneten, sodass eine weiche Masse entsteht. Ggf Mehl zugeben, wenn zu weich.
Den Teig gut 10 min kneten, dann abdecken und ca 1h gehen lassen.
Danach den Teig mit einem Teigschaber aus der Schüssel in eine vorbereitete Kastenform (Backpapier) gleiten lassen. Den Teig wieder zudecken und ca 2-3h gehen lassen, bis das Brot deutlich an Volumen zugenommen hat. Abdeckung abnehmen.
Das Brot im vorgeheizten Ofen (200°) ca 45-50 min backen.
wasserfeste Wasserschüssel in den Ofen stellen
Dinkelbrot
1/4 Würfel frische Hefe
ca 270 ml Wasser
500g Mehl (Dinkelmehl Type 630 (oder Weizenmehl gemischt mit Hälfte Vollkornmehl)
4 EL Öl
1 Pr Zucker
Salz
Hefeteig zubereiten. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, etwas Zucker zugeben. 15 min abgedeckt gehen lassen. Restliche Zutaten vermischen und mit der Hefe vermengen.
Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig gehen lassen. In einer Kastenform bei 200° ca 50 min backen.
Abkühlen lassen. In Scheiben schneiden und das, was nicht benötigt wird, einfrieren. Taut bei Bedarf ratz fatz auf.
Bei Verwendung von Vollkornmehl musst du den Flüssigkeitsanteil anpassen und ggf noch zugeben.
Schupfnudeln ohne Ei:
600g Kartoffeln (ohne Schale)
150g Mehl
ca 2 EL Stärke
Salz
Prinzip:
Pellkartoffeln kochen (am besten mindestens 1 Tag zuvor)
Kartoffeln schälen, abwiegen
und entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder auf einer feinen Reibe reiben.
Die Kartoffeln mit den restlichen Zutaten vermischen und entweder mit dem Handrührer oder mit den Händen kneten, bis die Masse gut formbar ist, ohne zu klebrig zu sein.
Ggf Mehl oder Stärke zugeben.
Aus dem Teig die gewünschten Schupfnudeln formen (die Teigstücke in den Handflächen rollen) und in siedendem Salzwasser garen.
Die Schupfnudeln müssen oben schwimmen, mit der Schaumkelle entnehmen und abtropfen lassen.
Fertig!
Orientiere dich bei größeren Essangeboten an den Vorschlägen zum BLW:
BLW geeignete Lebensmittel sind weich und salzfrei.
BLW-geeignete Speisen sind sehr basic: gekochte Gemüsesticks, gekochte Kartoffel, weiches (rohes) Obst, ungewürztes Fleisch.
Kartoffeln eignen sich schlicht gekocht in kleinen Stückchen als Fingerfood, sowie auch Gemüse. Jetzt beginnt ja bereits scho zaghaft die Kürbiszeit. Hokkaidokürbis kannst du in Streifen schneiden und dünsten - wunderbares Fingerfood!
Du kannst den Breien etwas gekochtes Getreide wie Reis, Coucous, keline Nudeln, o.a. untermischen.
Auch Fleisch kannst du als Fingerfood anbieten.
beliebt bei vielen Müttern sind selbst gebackene Kekse aus einem Obstpüree (Banane oder Apfel) gemischt mit Haferflocken.
Bspw:
Hafer-Bananen-Cookies:
1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus)
ca 100-120g feine Haferflocken
viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille
Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille.
Gib die Haferflocken und bereite aus allen Zutaten einen Brei
Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du allerdings etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst.
oder so: 200g Apfelmus mit 100g Haferflocken vermischen. Teigberge mit Teelöffeln abnehmen und auf einem Backblech (Backpapier) absetzen. Bei ca 160°C (vorgeheizt) ca 15 min backen. Auch hier gilt: experimentieren, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Für die Vollständigkeit:
!!!
Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben.
Rezept Frikadellen:
500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen
würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird.
Aus der Masse Frikadellen formen.
In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten.
Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren
Pfannkuchenrollen, in Stückchen:
In einen hohen Rührbecher schlägst du ein Ei und verquirlst es. Eine Prise Salz dazu, ein Schuss Öl, etwas Haferdrink (oder Reisdrink), damit die Masse flüssig wird. Verquirlen und schliesslich esslöffelweise so viel Mehl dazu geben und jeweils verrühren, bis der Teig zähflüssig - nicht zu fest und nicht zu flüssig- wird. Den Teig kurz quellen lassen und ca 2-3 Pfannkuchen in heissem (Kokos) Öl oder ausbacken.
Die Pfannkuchen mit Obstmus bestreichen und zusammenrollen. In Stücke schneiden
Bspp für Obstsnacks:
fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet
Trauben geviertelt und ohne Kerne? sind möglich, Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen.
Also dann
Grüße
Birgit N.
von
Birgit Neumann
am 15.08.2018