Frage: Warum isst sie so schlecht?

Hallo zusammen! Meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt. Eigentlich war sie eine gute Esserin. Nur seit ca 4 Wochen hat sich das geändert. Mittags hat sie immer eine ganze Portion gegessen ( Gläschen und auch selbst gekocht). Vorallem ihr Lieblingsessen Nudeln. Jetzt bin ich froh wenn sie wenigstens ein paar Löffel isst. Hier der momentane Essensplan: 8/9 Uhr Frühstück 150ml Kuhmilch und sind Scheibe Brot mit wechselnden Aufstrichen, isst sie auch immer auf 12 Uhr warme Mahlzeiten plus als Nachtisch Obst. Isst sie vielleicht überhaupt 1/4 von 15/16 Uhr Zwischenmahlzeit wie Joghurt Obst. Gibt Tage da isst sie komplett und manche da isst sie nix. 19.00h 150ml Milch und 1 Scheibe Brot. Das isst sie auf. Sonst bekommt sie über den Tag immer wieder was angeboten. Meine Tochter ist sonst gut drauf. Nicht apathisch oder auffällig. Mach mir nur Sorgen. Vielleicht haben Sie ein paar Tips für mich Vielen Dank :)

von frettchen85 am 16.03.2016, 16:36



Antwort auf: Warum isst sie so schlecht?

Hallo frettchen85 bleibe bei den festegelegten Mahlzeiten bei Tisch und lass deine Tochter bei diesen Mahlzeiten so viel essen, wie sie möchte. Gib ihr dazu die benötigte Zeit, vermeide Ablenkungen und halte die Atmosphäre bei Tisch einladend und freundlich. Biete ihr bekannte Spisen an, bspw Brot das sie gut isst, Obst, Nudeln u.v.m. und biete ihr zusätzlich viele Gelegenheiten neue Speisen kennenzulernen. Vermeide es, zwischendurch etwas anzubieten, da sie sonst keinen ausreichenden Hunger für die Mahlzeiten entwickeln kann. Hunger und Neugier sind wichtige Triebfedern für die Kleinsten, um Essen zu lernen. als Eltern macht man sich schnell Sorgen, wenn das Kind nicht so isst, wie man es erwartet und man es selbst für richtig hält. Maßgeblich für eine Beurteilung ob genug oder ausreichend gegessen und getrunken wird, ist der Gesundheitszustand - psychisch wie physisch. Deiner Tochter geht es gut und sie isst. Sie isst nur nicht die Mengen, die du erwartest und die du gewohnt bist. Das ist völlig normal. Bei Kindern ist es häufig so, dass es Tage gibt, an denen mehr und Tage an denen weniger gegessen wird. Kannst du das bestätigen? Und manchmal haben die Kleinen regelrechte Fresstage, das ist keine Seltenheit. Sie holen das Versäumte ganz schnell wieder auf. Ist dir das schon mal aufgefallen? Im Alltag kann der Appetit nur mäßig ausgeprägt sein. Am Wochenende hingegen, wenn alles entspannter abläuft, macht sich der Hunger wieder mehr bemerkbar und Kinder essen ggf dann viel mehr. Ermuntere dein Kind immer wieder dazu, mal etwas Neues zu probieren. Denn nur darüber können neue Esserfahrung gesammelt werden und neue Dinge akzeptiert werden. Das kann die Auswahlpalette vergrößern und Appetit auf Neues bilden. Kinder wollen alles ausserdem alles BE-GREIFEN. Essen ist für manche Kids einfach langweilig. Sie wollen ihre Speisen auf vielfältige Weise erleben. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas richtig gut schmeckt: Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken...Knuspern, Knacken, Biete deinem Kind mit viel Liebe und Enthousiamus die Vielalt unserer Speisen, lautmalerisch z.b., mit einem "hmmm, ist das lecker"- "hmm riecht das gut" . Habt ihr feste Zeitstrukturen und Rituale bei Tisch? Isst du selbst gerne? Kochst du kindgerechte und schmackhafte Gerichte? Vertraue in die Fähigkeiten deiner Tochter, dass sie sich bei einem ausreichenden, guten und regelmäßigen, sowie ausgewogenen Speisenangebot gut für sich selbst sorgen, d.h. sich damit ernähren kann. Wenn sie hungrig ist, wird sie essen. Die Einführung der Familienkost - zwischen dem 10.-18. Lm geht weit über die reine Nährstoffversorgung hinaus. Es geht um Ernährungserziehung, um Spaß beim Essen, das Vermitteln von Esskultur. Für deine Kleine bedeutet es auch, dass sie bspw das "Warten" auf die gemeinsame Mahlzeit lernt, sie muss lernen sich daran anzupassen - zugunsten der Gemeinschaft. Dies bildet wiederum die Grundlage für eine spätere gute Teamfähigkeit. Du als Eltern musst angstfrei handeln - denn gesunde Kinder verhungern nicht vor vollen Tellern. Es muss nur das Angebot stimmen: das Essen sollte kleinkindgerecht sein. Als Eltern solltest du die Bedürfnisse deines Kindes kennen, darauf achten und sie so in den familiären Kontext einbauen, dass es für alle passt. Kompromisse sind wunderbar. Viele Kinder haben hin und wieder Phasen in denen sie scheinbar einseitig essen oder sehr intensiv bestimmte Speisen fordern. Das ist völlig in Ordnung. Diese spezifischen Vorlieben wechseln wieder. Der Körper hat irgendwann genug. Darauf kannst du vertrauen. Was bei einer Mahlzeit evtl versäumt wurde, wird bei der nächsten Mahlzeit wieder nachgeholt. Kinder sind in dieser Hinsicht sehr anpassungsfähig. Wichtig ist, dass regelmäßig Essen bei Tisch angeboten wird. Schaffe beim Essen ausserdem viel Gewohnheit und Routine. Mit der Routine steigt die Neugier auf Neues. Lege den Fokus auf leckere Gerichte, die hübsch anzusehen sind und Neugier wecken. Achte auf regelmäßige Mahlzeiten mit gleichbleibendem Angebot und neuen Verlockungen. Ich gebe dir einmal einen Überblick über Verzehsrmengen, die für viele 1-jährige ungefähr gut passen: täglich etwa 80g Getreide/Brot bzw 120g Kartoffeln (bzw Reis**, Nudeln etc) 120g Gemüse 120g Obst 300ml Milch, Milchprodukte 30g Fleisch/Wurst 1-2 Eier pro Woche 25g Fisch pro Woche 15g Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, 2006 die Angaben entsprechen OptiMIX - ** Reis u. a. Getreidebeilagen - 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse - je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk ! und manche Kinder essen einfach immer weniger, oder mehr! Es ist gut, wenn du dich an den üblichen Empfehlungen orientierst, aber es ist nicht notwendig, Mengen bei gesunden Kindern täglich zu kontrollieren. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Denn häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Wie bereits schon oben erwähnt. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Auch Wachstumsschübe gehen mit größerem Appetit und entsprechend größeren Essmengen über einen begrenzten Zeitraum einher. Lass einfach die Dinge zwischendurch komplett weg! Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 18.03.2016



Antwort auf: Warum isst sie so schlecht?

Vielen lieben Dank für die tolle Antwort. Wir haben schon unsere Rituale beim Essen. Ich nehme mir dafür viel Zeit und Geduld habe ich auch, liegt wohl an meinem Beruf.:) Heute Morgen war es auch noch nichtmal 1/2 Brot was sie gegessen hat. Dafür aber die Milch weg. Meine Tochter hat nie viel gegessen. Und ich merke auch das sich ihr Essverhalten geändert hat. Sie hat vorher nie pur Banane gegessen. Gestern Nachmittag als wir unterwegs waren hat sie diese gerne gegessen. Bzgl. Der Menge des Essens. Bis jetzt kann man sagen das sie konstant weniger isst. War bis jetzt kein "Fresstag" dabei. Aber es geht ihr gut. Das ist die Hauptsache. Sie schläft nachts durch. Das würde sie ja auch nicht tun wenn sie Hunger hätte.

von frettchen85 am 18.03.2016, 08:33



Antwort auf: Warum isst sie so schlecht?

Hallo frettchen85 ja, wunderbar.... alles Gute Grüße

von Birgit Neumann am 18.03.2016



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