Guten Morgen Frau Neumann,
unseren Tochter ist nun 10 1/2 Monate. Aktuell hat sie eine Körpergröße von 77cm und ein Gewicht von 10,3kg. Sie fängt gerade (erst) an zu krabbeln ist aber nicht unbedingt eine gemütliche...
Mir stellt sich aktuell die Frage, ob ihr Speiseplan soweit i.O. ist oder ob wir aktuell irgendwas verbessern sollten.
7-8 Uhr Premilch 235ml (von Brot will sie gerade noch nicht viel wissen es wird immer noch gewürgt. sie zeigt aber starkes Interesse daher bieten wir natürlich an. Zwieback und Maisstangen klappen aber prima die gibt es, wenn es noch länger dauert bis zum Mittagessen)
11:30 Uhr Mittagessen 200-250g sehr stückig (alle 2 Tage Fleisch, 1x i.d.W. Fisch) + 30g Obst püriert/stückiger je nach Appetit
Um 12 geht's mit 100ml + 1 Löffel Prepulver ins Bett (damit sie Flüssigkeit zu sich nimmt, denn ihr Stuhl ist sonst sehr fest ähnlich Kaninchenköttel)
15/15:30 Obst Getreide Brei aus dem Gläschen 190g
18 Uhr Abendbrei 100ml Kuhmilch 100ml Wasser 25g Getreide + 50g Obst
Um 19 Uhr geht's ins Bett mit 180ml + 3 Löffel Prepulver
- dürfte ich den Abendbrei auch mit kompletten 200ml Kuhmilch machen, oder wäre dann die Milchmenge zu viel über den Tag? Ich würde dann weniger Pre in die Flasche geben was ich sowieso auf dauert tun würde oder ist es nicht ratsam?
-ist es generell akzeptabel, dass man weniger Pulver in die Flasche gibt, wenn im Vorfeld eine normale Mahlzeit gegessen wurde? Man hört ja immer wieder, das es nicht gesund sei...
- wie viel Flüssigkeit sollten Babys/Kinder in Annis Alter zu sich nehmen? zählt dann die morgendliche Flasche schon dazu?
- Wenn sie morgens einfach kein Brot mag was könnte ich ihr alternativ anbieten?
Herzlichen Dank für die Ratschläge
LG Jessica & Anni
von
Landkind
am 13.09.2019, 12:21
Antwort auf:
Von Beikost zum Familienessen
Hallo Landkind
bereite die Milch bitte immer exakt so zu, wie es die Zubereitungsanweisung auf der Verpackung vorgibt. Dein Baby darf so viel Pre-Milch trinken, wie es benötigt - sofern ein zu hoher Pre-Milchkonsum eine altersgerechte Entwicklung der Beikostannahme nicht beeinträchtigen würde.
Im zweiten Lebenshalbjahr, d.h. vom etwa 7.-12. Lm, benötigt dein Baby noch etwa 400-500 ml Säuglingsmilch. Dazu kommt Beikost. An manchen Tagen wird dein Baby etwas mehr Milch (Pre) fordern und an manchen Tagen evtl etwas weniger. Dein Kind sollte jeden Tag die Möglichkeit erhalten, um sich mit Beikost (feste Kost und Brei) plus Milch ausreichend zu sättigen, um dadurch zufrieden zu sein.
Ab dem 10. Lm ist es sinnvoll eine Portion Milch am Morgen und eine Portion Milch am Abend zu geben. Zusätzliche Fläschchen können ggf sinnvoll sein und müssten individuell in den Plan eingepasst oder eben nach Bedarf gegeben werden.
Abends kannst du statt einer Portion Pre-Milch (Fläschchen) stattdessen auch ca 200 ml Kuhmilch in Brei verarbeiten. Mit 10 Lm ist es sinnvoll einen Brei aus 200 ml Kuhmilch (statt Halbmilch) zuzubereiten, wegen den Nährstoffen und Kalorien. Ab dem 10. lm kann der Brei durch Brot plus Trinkmilch (Säuglingsmilch) oder durch bspw Grießschnitten getauscht werden. Die Grießschnitten sind eine festere Variante zum Brei und ermöglichen deinem Baby das eigenständige Essen. Da deine Tochter bereits Zwieback und Maisstangen selbständig essen kann, scheint sie prinzipiell soweit zu sein um selbständig zu essen. Passe die Kost so an, dass deine Tochter alle angebotenen Speisen gefahrenfrei kauen und schlucken kann. BIete ihr Nahrungsvielfalt und ermuntere sie dazu, selbständig zu essen.
Richte deiner Tochter morgens einfach routinemäßig ein kleines Arrangement aus kleinen Brotstückchen. Isst du selbst Brot? Dann nutze dies aus, Denn Baby imitieren gerne und essen am liebsten das, was die Eltern (vor)essen. Esst also immer gemeinsam leckere Dinge, weil so der Übergang für deine Tochter leichter gelingen kann.
Um deine Tochter auf das Brot essen (kauen) vorzubereiten könntest du beginnen bereits am Nachmitag zusammen mit ihr weiche Obststückchen zu essen, Die Obstauswahl ist momentan noch riesig. Welches ist dein Lieblingsobst? Bereite es so vor, dass deine Tochter diese Sorten gefahrenfrei mit essen kann. Über densüßen Geschmack wird deine ochter Gefallen daran finden und das selbständige Essen üben. Wenn sie hier Spaß entdeckt, ist der Weg zum Brot nicht weit.
Aber auch wenn es mit dem Brot noch nicht optima klappt. Auch beim Mittagessen kannst du mehr experimentieren und (farbenfrohe) Vielfalt bieten. Statt einem undefinierten Einerlei auf dem Teller kannst du versuchen auch hier bereits weiches (gefahrenfrei kau- und schluckbare) Fingerfood zu bieten. Weich gegarte Möhrensticks, Kartoffelstäbchen, platt gedrückte Erbsen...)
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 14.09.2019