Frage: Vollkornbrot und Joghurt bei Einjährigem?

Hallo, unser Sohn wird übermorgen ein Jahr alt. Wir waren die letzten 2 Monate verreist und in der Zeit hat er seine Ernährungsgewohnheiten umgestellt. Er isst eigentlich alles was wir auch essen. Nur habe ich da manchmal Bedenken, ob das Okay ist. Also morgens, abends und in der Nacht trinkt er gerne seine Flasche. Da wir im Urlaub im Ausland waren, war es nicht so einfach geeignete Kost zu finden und er wollte auch unbedingt das essen was wir auch gegessen haben. Er hat auch alles vertragen :) Morgens isst er Brot mit Frischkäse und dünn Marmelade oder mal einen Joghurt.Mittags gab es ein Gläschen und ab kommende Woche wird er in der Krippe mitessen. Nachmittags gab es meistens Obst oder Cherios und abends wieder Brot mit Frischkäse und Pute. Seit vorgestern sind wir wieder in Dtl. und ich versuche nun wieder bessere und gesündere Kost einzuführen und brauche ein paar Ratschläge. Sind Frischkäse, Marmelade (kein Honig, kein Schoki), Pflaumenmus okay? Und kann ich ihm abends Leberwurst oder andere Wurst geben? Sicherlich keine Salami oder so. Und welches Brot ist in Ordnung - wir essen eigentlich nur Vollkornbrot und heute abend hat er Vollkornbrot gegessen. Wie sieht es mit Käse aus? Und dann habe ich eine Frage zu Joghurt oder Quark - darf er das schon mitessen? Und welche Produkte sind zu empfehlen? Zucker ist ja irgendwie überall drin :( Sorry für die vielen Fragen und Danke für Ihre Rückmeldung. LG, Janine

Mitglied inaktiv - 29.10.2010, 21:47



Antwort auf: Vollkornbrot und Joghurt bei Einjährigem?

Hallo Janine es hat sich bei euch doch alles prächtig entwickelt, was den Übergang zur Familienkost betrifft. Dein Kind isst mit Freude und Genuss bei euch mit. Die Kost darf etwas gewürzter sein, nur nicht übertrieben salzig oder intensiv gekräutert. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck. Auch mit den Fingern zu essen, sollte dem Kind erlaubt sein. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Es müssen keine üppigen Portionen von Neuem gegessen werden, sondern das Neue kann zunächst noch als "Spielerei" betrachtet werden und die Kleinen können sich an den üblichen Breien satt essen. Basics sind da gar kein Problem, und sogar erwünscht. Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Nudeln, Gemüse, Fleisch. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Allerdings besser von Neuem kleinere Mengen geben. Und deinem Baby die Wahl lassen, zwischen dem Neuen und dem Bekannten. Achte schon noch auf leichtverdauliche Kost. Denn maßgeblich für die Akzeptanz neuer Speisen ist weniger der Geschmack als Geschmack, als vielmehr das abgespeicherte (unbewusste) Erlebnis der Speise und deren Nachwirkungen. Die Verdaulichkeit und die Wirkung auf das Wohlbefinden, bzw die Sättigung und Nahrhaftigkeit auch in Bezug auf die sämtlichen Inhaltsstoffe. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Dein Kind sollte Neues probieren und zeigt das auch fordernd an :-) sieh auch mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=31384&suche=kernchen&seite=1#start Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. Bei HA- Ernärhrung sind Nüsse trotzdem noch zu meiden. Keine kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Blieben nun noch Fragen offen? . Grüsse B.Neumann

von Birgit Neumann am 30.10.2010



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