Selbstgekochte Breie aufwärmen?? Vorsicht wegen Nitritbelastung

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Selbstgekochte Breie aufwärmen?? Vorsicht wegen Nitritbelastung

Hallo Frau Neumann, vielleicht können Sie mir zum Thema Beikostbeginn einige Fragen beantworten. Ich habe mir das Buch von Deutschlands bekanntester Hebamme Natalie Stadelmann Babybrei der sichere Einstieg in die Beikost zum Selberkochen besorgt. Es ist echt super geschrieben und erleichtert wirklich den Einstieg in die Beikosteinführung. Ich verstehe nur eins nicht, wie soll man auf Vorrat für 2-3 Tage kochen, wenn man z.B. das Gemüse (das sehr nitratreich ist wie Karotte oder Zucchini) das man vorher ja gekocht hat, nicht mehr aufwärmen soll? Es wird in den Buch beschrieben: Nitrat wird in Pflanzen produziert bzw. über den Boden aufgenommen und unter Sonneneinstrahlung wieder abgebaut. Besonders Treibhausgemüse ist häufig sehr nitratreich. Aber auch Spinat, Zucchini, Fenchel, und Rote Bete sind nitratreich. Bei längerem Warmhalten oder Wiederaufwärmen wird aus Nitrat gesundheitsgefährdendes Nitrit gebildet. Ich kann es ihm ja dann nicht kalt oder zimmerwarm füttern oder? Also bringt mir ja dann das Vorkochen rein nichts oder? Ist das dann mit allen Breien so eine schwierige Sache, wenn man diese wieder erwärmen will? Ich habe mir auch die Beikostbehälter von Philipps Avent geholt (sind aus Plastik ohne diese schädlichen Weichmacher). Kann ich dann, wenn man die Breie dann doch erwärmen darf, in diesem Behälter im Wasserbad auf dem Herd erwärmen, falls man die Breie überhaupt nochmals aufwärmen darf? Wenn das alles so schwierig ist, kann ich manche echt verstehen die auf die fertigen Gläschen zurückgreifen, aber ich wollte unbedingt für meinen Kleinen selbst kochen. Vielleicht können Sie mir da einige Tipps geben. Vielen Dank schon mal. Liebe Grüße

von funny87bayern am 28.10.2016, 13:04



Antwort auf: Selbstgekochte Breie aufwärmen?? Vorsicht wegen Nitritbelastung

Hallo funny87bayern Fenchel, Kohlrabi und Rote Bete, sowie Spinat sind Gemüsesorten, die wegen der erhöhten Nitratgehalte in der Babykost mit etwas mehr Vorsicht zu verarbeiten sind. Spinat sollte man im 1. Lj gar nicht selbst zubereiten. Fenchel, Kohlrabi und Rote Bete sollte man in den Breien jeweils zur Hälfte mit einer nitratarmen Gemüsesorten mischen, den Brei sofort füttern, nicht auf Vorrat zubereiten, nicht wieder erwärmen und nicht zu häufig in der Woche geben.Außerdem sollte man diese selbstgekochten Breie erst ab etwa dem 7.-8- Lm geben. Breie mit Möhre und Zucchini sind überhaupt kein Problem für die Vorratshaltung. Wegen der Nitrat/Nitritbelastung wird generell empfohlen für Babys erst ab etwa dem 7. Lm selbst zu kochen, weil Babys ab diesem Alter dahingehend auch schon viel robuster sind. Wenn du selbst kochen magst, kannst du aus einem großen Gemüsesortiment (Möhre, Zucchini, Blumenkohl-, Brokkoliröschen, Kürbis, Süßkartoffel, Pastinake,..) wählen. Fenchel, Kohlrabi oder Rote Bete kannst du zu den Gemüsesorten ab etwa dem 7./8.Lm anteilig zu den anderen Gemüsemischungen dazu geben und jeweils frisch gekocht, bspw als Fingerfood anbieten. Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 30.10.2016