Hallo
Warum sind manche Obst/Gemüse Sorten in den Hipp protukte früher geeignet als wenn man sie selber kocht? zB Rote Beete sollte man ab dem 8. Monat geben, aber die Gläschen oder Quetschies sind ab dem 6. Monat, genauso mit manche obst wie mango oder Beeren oder auch fertiges essen wie Tomatensoße, da gibt es auch für kleinere aber wenn man selber kocht geht erst ab dem 1. Lebensjahr... Kann man da nicht was machen, wenn ich selber koche, dass es genauso so früher geeignet wäre? Hoffentlich verstehen sie meine Fragen
Ahh und noch was wo kann ich einen besseren Überblick haben, über was das baby essen darf und ab wann? Mein baby ist jetzt fast 7 Monate alt und seine nächste Untersuchung ist mit 11-12 Monate, ich hab dann keine Möglichkeit seine Ärztin direkt zu fragen und in Internet ist immer unterschiedlich, zb Eier, ab wann und wie? Nektarine/Clementine, Trauben....
Vielen Dank im voraus.
MfG Verónica
von
Vroni88
am 06.11.2020, 07:53
Antwort auf:
Selber kochen vs Hipp
Hallo Vroni88
Spezielle Produkte aus dem Sortiment der Säuglingsnahrung, d.h. Produkte und Lebensmittel, welche für die besondere Ernährung dieser (auch andere und besondere Personengruppen) bestimmt sind, unterliegen der sog. Diätverordnung. Es gelten damit verbindliche Grenzwerte für Schadstoffe (Höchstmengen an Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Vorratsschutzmitteln). Säuginsgmilch, Kindermilch, Getreidebeikost, Gläschen u.a. spezielle Produkte werden dahingehend ständig kontrolliert, um diese Grenzwerte einzuhalten. In der Diätverordnung ist aber auch die Kontrolle der mikrobiologischen Beschaffenheit und die Kennzeichnung von Zusatzstoffen vorgeschrieben.
Beim Selberkochen hast du hierzu keine Kontrolle. Du kannst und solltest dich darum natürlich bemühen und möglichst häufiger qualitativ hochwertige Produkte mit ähnlichen Eigenschaften kaufen und bei der Zubereitung alle wichtigen Aspekte (Hygiene etc) zur Erzeugung einer sicheren Beikost beachten. Das Selberkochen bietet trotz allem sehr viele und auch Vorteile gegenüber Produkten aus dem Sortiment der Drogerien und Discounter. Der größte Vorteil den die selbstzubereitete Nahrung zu bieten hat, ist der frische Geschmack. Selbst und frisch gekochte Breie und Speisen haben zudem einen hohen emotionalen Wert, sowie mehr Lebendigkeit und Geschmack, u.a.
Zu kaufende Breie mit Zutaten wie bspw Tomate, Beeren, etc sind häufig auch bspw im Säuregehalt angepasst, der Gesamtanteil im Produkt häufig gering.
Durch verschiedene Methoden wie bspw Sortenauswahl, spezielle Anbaumethoden, Zubereitungsaspekte etc können die Zutaten (von seiten der Babykosthersteller) so angepasst und verändert werden, dass die meisten Babys diese Produkte evtl und besser vertragen.
Beim Selberkochen kannst du selbstverständllich ebenfalls mi vielen verschiedenen Zutaten experimentieren, wenn es dir Freude bereitet und wenn es deinem Baby schmeckt und gut bekommt. Empfehlenswert ist dieses insbesondere bei der breifreien Beikostvariante. Ist aber auch mit der Brei-Breikost gut möglich. Dei Empfehlung ist hierbei: gib die in der Beikost (beim Selberkochen) bis dato eher noch weniger üblichen Obst - und Gemüsesorten anfangs nicht täglich und auch besser nur in jeweils kleineren Anteilen, also als Mischungen mit anderen Zutaten.
Hilfreich ist es bspw, wenn du die weniger gewöhnlichen Sorten anfangs (noch) in kleinen Mengen gibst. Steigerungen in der Menge sind immer möglich. Nämlich aufbauend, wenn du dein Baby bereits daran gewöhnt hast und es die Sorte in der kleineren Menge bereits gut verträgt.
* zu den eher gewöhnlichen Sorten zählen:
Möhre, Pastinake, Kürbis, Blumenkohl, Brokkoli, Süßkartoffel, Zucchini, Fenchel, Kohlrabi etc
eher weniger gewöhnlich, aber möglich:
Artischocke, Topinambur, Mairüben etc
weniger/nicht empfehlenswert für die Selbstzubereitung: Spinat, Mangold
Fertige Breie mit Tomate, Rote Bete und Co sind (i.d.R. eher) so an die Bedüfrnisse von Babys angepasst, dass die meisten Babys diese Zutaten besser vertragen als bei der selbst gekochten Variante. Die Säure aus Tomaten bspw kann einen wunden Po verursachen.
Möhren können bspw einen bitteren Beigeschmack haben. Mango kann bspw faserig sein. Aber auch die Schadstoffkontrolle (bspw Nitrat etc), kann der Grund sein, weshalb bspw manche Gläschen Rote Bete oder Spinat enthalten.
Mit den üblicherweise empfohlenen Gemüsesorten bist du auf jeden Fall auf der sichereren Seite, da sich diese Sorten bereits gut bewährt haben und von den meisten Babys gut und gerne gegessen, sowie gut vertragen werden.
Erlaubt ist auch was dir gefällt und deinem Baby schmeckt. Viele Autoren (Beikost -Kochbücher) und Mütter verwenden heute auch bis dato hierzulande noch eher ungewöhnliche Gemüsesorten für Brei, wie bspw Knollensellerie, Topinambur oder Zuckerschoten.
In kleinen Mengen und ab und zu ist das auch sogar sinnvoll. Denn es gewöhnt dein Baby an den Geschmack (Variabilität) und füttert die Mikrobiota (im Darm), was nachfolgend zu besserer Verträglichkeit der Speisen (auch insgesamt betrachtet) führen kann, Stichwort "Diversität". Gemäß dem Motto: der Darm wächst mit seinen Aufgaben.
Behalte aber immer dein Baby im Blick. Erlaubt ist, was deinem Baby gut bekommt, was es gerne isst und was auch dich als Mama glücklich macht.
Nektarine ist okay, ggf schälen oder Schale ganz fein pürieren, so dass sie gut und gefahrenfrei gekaut bzw geschluckt werden kann.
Trauben heiß waschen, ggf Bioprodukte verwenden.
Mandarinen schälen, waschen, weiße Haut entfernen pürieren (s. wie Nektarine)
oder: Saft pressen. Ggf beobachten, wie gut die Säure vertragen wird.
An sich sehr empfehlenswert, so wie auch bspw Orangensaft = Vit C.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 08.11.2020