Frage: Schlechte Esser

Liebe Frau Neumann, Unsere Tochter (fast 8 Monate) war neulich krank mit Fieber etc und isst seit dem sehr schlecht. Brei und Obstmus rührt sie garnicht mehr an sodass uns nur die Möglichkeit bleibt mit richtigem Essen etwas zu starten! Auch da ist sie sehr wählerisch und isst nur wenig und nimmt ab! Brot zb geht aber gut! Manchmal auch etwas gekochte Karotte oder so. Da sie allerdings eine vom KiA diagnostizierte Milchprotein Allergie hat, ist auch das Essen etwas beschränkt! Butter und frischkäse etc geht zb nicht aufs Brot! Haben Sie Tipps für mich, was wir geben können ohne Milch Produkte? Ich habe das Gefühl dass die Babys mit dem BLW nicht genug essen und nicht genug Nährstoffe bekommen. Aber was soll ich tun wenn sie den Brei komplett verweigert ? Ich mache mir etwas Sorgen :( Vielen Dank und liebe Grüße Anna

von Annski am 02.08.2019, 08:10



Antwort auf: Schlechte Esser

Hallo Annski stillst du dein Baby oder bekommt deine Tochter eine Spezialsäuglingsmilch? Wenn Säuglingsmilch, wie viel? Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 02.08.2019



Antwort auf: Schlechte Esser

Ich habe Sie mit 7 Monaten langsam abgestillt. Seit dem kriegt sie abends und nachts noch eine spezielle Säuglingsmilch. Die trinkt sie aber auch schlecht. Ich kriege zur Zeit max. 150-200 ml davon in sie rein :(

von Annski am 02.08.2019, 15:11



Antwort auf: Schlechte Esser

Hallo Annski danke für deine Rückmeldung. Leider kann und darf ich dir in dieser besonderen Situation allerdings aber nun leider nicht weiterhelfen. Hast du bei deinem KiA schon einmal nachgehakt? Eine vorübergehend schlechte Essphase nach Krankheit ist i.d.R. kein Problem. Häufig wollen die Kleinsten vorübergehend dann entweder häufiger gestillt werden oder sie wollen wieder häufiger ein Fläschchen trinken. Das kompensiert eine ausgelassene Breimahlzeit. Biete deiner Tochter darum stattdessen ggf das (gewohnte) Fläschchen an und das Essen zusätzlich im BLW-Stil. Bitte besprich dich dazu am besten aber noch einmal mit deiner Nachsorgehebamme, wenn möglich. Sie kann dir (ggf bei dir zu Hause) die besten Tipps geben, wie du die Situation am besten lösen kannst. Frage ggf auch einmal im Expertenforum "Kinderrnährung" nach Rat oder wende dich auch ggf an Biggi Welter oder Frau Plath. Also dann, ich wünsch dir was Grüße Birgit Neumann P.S. hier noch ganz allgemeine Tipps: Wenn Brot funktioniert, darfst du Brot geben. Geeigneter Brotbelag wäre bspw kuhmilcheiweißfreie Margarine, Öl, Avocado, und - je nach dem ob erlaubt - Nussmuse. Lass dich aber bitte noch einmal konkret beraten. Deine Tochter braucht ausreichend Milch und zusätzlich Beikost. Beikost ist Familienkost und/oder Fingerfood und optional auch Brei. Hauptsache wäre, dass deine Tochter genug isst und trinkt. Wenn deine Tochter tatsächlich kontinuierlich an Gewicht verliert und/oder sonst irgendwelche Besonderheiten zeigt, solltest du das abklären lassen. Du kannst Gemüse auch in Brot/Brötchen einbacken und verschiedene kuhmilchfreie BLW-Rezepte testen. Perfekt eignet sich bspw Couscous, der nach dem Quellen ein prima Fingerfood ergibt. Waffeln sind gut. Statt mit Milch kannst du sie mit Haferdrink oder Reisdrink anrühren - wenn Ei erlaubt ist. Beliebt bei Müttern sind auch Getreidestängelchen. Bspw so: 100g Dinkelmehl Type 630 50 ml geschmacksneutrales Öl (oder Margarine) 1/2 kleine, sehr reife Banane plus fein geraspelter Apfel oder Möhre (geschält). Menge nach Gefühl. So ass der Teig weich und formbar ist. Banane mit einer Gabel zerdrücken. Öl und Mehl zugeben. Das fein geriebene Obst/Gemüse zugeben und verkneten. Ofen vorheizen ( 180°C) Blech, Backpapier. Fürs Baby handliche, geeignete Stangen formen.Die Stangen vor dem Backen mit Wasser besprühen und ca 25 min (nicht zu hart) backen. Dinkelbrot 1/2 Würfel frische Hefe ca 270 ml Wasser 500g Mehl (Dinkelmehl Type 630 (oder Weizenmehl gemischt mit Hälfte Vollkornmehl) 4 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Hefeteig zubereiten. Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, etwas Zucker zugeben. 15 min abgedeckt gehen lassen. Restliche Zutaten vermischen und mit der Hefe vermengen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig gehen lassen. In einer Kastenform bei 200° ca 40-50 min backen. Abkühlen lassen. In Scheiben schneiden und das, was nicht benötigt wird, einfrieren. Taut bei Bedarf ratz fatz auf. Bei Verwendung von Vollkornmehl musst du den Flüssigkeitsanteil anpassen und ggf noch zugeben. Beim selbstgebackenen Brot kannst du den Salzgehalt moderat halten. Brot und Brezel sind aufgrund des hohen Salzgehaltes dagegen noch nicht optimal geeignet. Anregungen für Obst: roh gerieben, roh und weich als Stücke, gekocht als Mus, gekocht in Stückchen. Banane ist hier wohl als beliebtester Klassiker zu nennen. Aber auch reife (=weiche) Birne ist hervorragend geeignet. Melone, Mango oder Papaya, Erdbeeren, wunderbar! fein geriebener oder gekochter Apfel. Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich. zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Melone, Mango, Papaya, u.v.m. Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren evtl vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen Zum Babykeksklassiker ist unlängst dieses Rezept geworden: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleinere die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst.

von Birgit Neumann am 02.08.2019