Hallo nochmal,
ich danke Ihnen sehr für Ihre ausführliche Antwort letztes mal.
Allerdings bleiben noch zwei Fragen für mich offen.
1. Wie kann man pre Milch reduzieren, wenn er schreit und Milch möchte kann ich ihm die ja nicht verweigern?
2. Sollte ich ihm gar kein Obst z.b zum Mittag oder am Abend anbieten?
Vielen Dank und viele Grüße Carolin
von
Carlchen123
am 28.06.2022, 14:01
Antwort auf:
Pre Milch reduzieren
Hallo Carlchen123
im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder kann ich dir vermutlich oder möglicherweise nicht hinreichend auf deine Frage antworten. Die erste Frage, die ich dir stellen möchte ist die Frage nach dem "Warum und ob" dein gesundes Kind derzeit noch so viel Milch braucht und warum er sie fordert bzw trinkt. Und anders gefragt: bist du sicher, dass du die Zeichen (z.b schreien) immer richtig deutest? Gibt oder gab es hier immer einen eindeutigen Zusammenhang mit Hunger? Was sagt der KiA dazu?
Denn Schreien bedeutet nicht zwangsläufig immer Hunger. Und Saugen wirkt auch beruhigend.
Nimmt dein Kind einen Schnuller? Welche anderen Möglichkeiten zur Beruhigung gibt es?
Und welche sonstigen Ursachen könnten mit dem Schreien sonst möglicherweise im Zusammenhang stehen?
Eine weitere wichtige Frage ist: hat dein Kind ein wirkliches Bedürfnis nach Milch oder ist das Milchtrinken inzwischen lediglich zu einer liebgewonnenen Gewohnheit (bei euch Beiden) geworden?
Ein echtes Bedürfnis sollte natürlich erfüllt werden. Ob es sich (schreien) immer um ein echtes Bedürfnis nach Milch handelt - das wäre gut, es herauszufinden.
Nach dem was du schreibst würde dein Kind doch durchaus gerne mehr Beikost essen und er könnte es auch. Oder?
Man könnte festhalten: dein Kind isst Brei. Dein Baby lässt sich manchmal füttern. Manchmal isst dein Sohn auch selbständig und stückige Kost und manchmal auch größere Mengen. Und er hat auch sehr viel Spaß und Freude dabei. Er ist neugierig und greift zu.
Vielleicht ist deine Erwartungshaltung hier zu hoch?
Denn und wenn dein Kind zu viel Milch trinkt, dadurch satt ist, kann er nicht (mehr) essen.
Wenn dein Kind also weniger Milch trinkt, würde er vermutlich mehr essen.
Daraus ergäbe sich die logische Schlussfolgerung: dein Kind bräuchte nicht so viel Milch, weil er durchaus in der Lage ist, um Beikost zu essen.
Jetzt ist deine eigentliche Frage wie du die Milchfläschchen reduzieren kannst.
Zu welchen Zeiten siehst du die Milchflasche als wirklich wichtig an? Morgens und abends oder nachts? Behalte diese Gewohnheiten und Rituale noch bei, so dass ihr auf etwa 400- 500 ml kommt. Die restlichen Mahlzeiten kannst du so gestalten, wie ihr das bisher schon gemacht habt und es schon gewohnt seid. Esst so oft es geht gemeinsam. Du und dein Kind. Gerne vorübergehend auch vom gleichen Teller.
Sei ihm eine liebevolle Begleiterin und fordere nicht zu viel auf einmal. Fordere und fördere dein Kind aber an den richtigen Stellen und in den richtigen Momenten.
Lass ihn einfach mal mitessen, biete weiche Kost. Dinge, die dein Sohn einfach und unkompliziert greifen und kauen und gefahrenfrei schlucken kann.
Lass ihn vorrangig und auch selbständig essen. Schau, was du hier vielleicht noch besser machen kannst.
Grüße
Birgit N.
P.S.
Und falls du weiterhin - bezüglich des häufigeren Schreiens - unsicher bist was sonst außer Hunger vielleicht dahinter stecken könnte, wäre es vielleicht sinnvoll nochmals Rücksprache mit eurem KiA zu halten.
Hat dein Kind Schmerzen oder ist Stress vielleicht ein Thema bei euch? Ist dein Kind altersentsprechend entwickelt? Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten? Ist dein Sohn gesund, fit und munter? Schläft dein Kind meistens gut?
Beantworte dir diese Fragen einfach erstmal nur für dich.
von
Birgit Neumann
am 30.06.2022