Frage: Lupinenschrot?

Hallo Frau Neumann! Mein Sohn ist 13 Monate alt, hat vier Zähne und allgemein eine empfindliche Verdauung und Neurodermitis. Ich versuche, Weizenprodukte möglichst zu meiden, aber es ist gar nicht so einfach, ein geeignetes Dinkelvollkornbrot zu bekommen. Viele Bäcker mixen dort Sonnenblumenkerne mithinein. Die soll er ja wahrscheinlich noch nicht bekommen, da er sie nicht kauen kann? Nun habe ich ein Dinkelvollkornbrot gefunden, das allerdings Lupinenschrot enthält. Kann ich ihm das ohne Bedenken geben? Vielen Dank und viele Grüße Ini

von ini_1981 am 20.01.2020, 13:24



Antwort auf: Lupinenschrot?

Hallo ini_1981 es spricht an sich nichts gegen den Lupinenschrot - letztlich hilft nur ausprobieren. Probier´s doch alternativ auch einmal mit diesem Rezept: Dinkelbrot: 500g Dinkelmehl (halb Type 630 und halb Dinkelvollkornmeh 1050) oder: 100g Dinkelvollkornmehl/400g helles Dinkelmehl - ganz wie ihr das mögt. 1/2 Würfel frische Hefe (*) ca 1 TL Salz 1 Prise Zucker (oder Zuckerrübensirup) oder weglassen. Wasser nach Bedarf (ca 300-350ml) die Zutaten zu einem Teig kneten: * viel Hefe - kurze Gehzeit / wenig Hefe - lange Gehzeit so: alle Zutaten mischen, kneten, kneten, kneten! Ganz viel kneten, weil sich der Teig auf diese Weise einfach gut zusammenfügt. Beim Kneten verbinden sich die Eiweiße zu einem festen Gerüst - man spricht auch von "auskneten". Knete und bearbeite deinen Brotteig einfach so lange, bis er nicht mehr klebt und gut zusammenhält. Das kann schon (sogar in guten Knetmaschinen) bis zu ca 10-20!! Min dauern. Je länger der Teig geknetet wurde, desto besser ist die Krume, d.h. desto fester und brotartiger ist dein Ergebnis. Zu kurz geknetete Brot bröseln/fallen nämlich sonst leicht auseinander. Der Teig sollte nicht kleben. Ggf weniger Wasser nehmen. 10 min ruhen lassen. Auf ein Brett/glatte Oberfläche etwas Mehl streuen und den Teig darauf "rund- bzw länglichwirken". Das bedeutet: du arbeitest dich quasi einmal die Aussenränder nach innen klappend einmal im Kreis um den Teig herum. Das gibt dem Teig Spannung, was sich auf das Backergebnis einfach besonders positiv auswirkt. Du kannst das Brot in einer Kastenform backen und erhältst dadurch auf jeden Fall ein formstabiles Brot, das du hinterher in Scheiben schneiden kannst. Das gefaltete, gewirkte Brot kommt nun in deine Kastenform (Backpapier/Backfolie wenn nötig) und darf hier noch einmal solange gehen, bis der Teig leicht über den Rand schaut. Den Teig dafür abdecken. Je nach Wetter, Standort des Teiges, der Wärmeentwicklung während dem Kneten, deiner Hefe, deiner Mehlqualität, u.a. geht der Teig mehr oder weniger schnell auf. Den Ofen vorheizen (Zeitcheck!) und das Brot bei ca 220° ca 40 min (200° ca 45-50 min) backen. Nach dem Backen das Brot aus dem Ofen holen und auf ein Backgitter legen. Die Oberfläche mit Wasser bepinseln. Das Wasser verdampft sofort und sorgt aber dafür dass das Brot feuchter bleibt, die Kruste nicht zu hart ist und einfach besser mundet. So. Das ist das Grundrezept. Dieses Rezept kannst du beliebig abwandeln Wenn das Brot gut ausgekühlt ist, kann es geschnitten werden. Je nach dem kannst du die Scheiben einfrieren. Bei Bedarf ist es ratz fatz aufgetaut - oder die einzelnen Scheiben direkt in den Toaster geben. Oder schau doch einmal, ob du im Naturkostladen eine (Bio-)Brotbackmischung mit Dinkelmehl findest, in welche du nur Wasser zugeben musst plus kneten und backen. Auch möglich wären für dich evtl sog. No-Knead-Breads. Hier musst du die Zutaten nur in einer verschießbaren Schüssel kurz zusammenrühren und lässt den Teig (der eigentlich nur ein klumpiges, unförmiges, bröseliges Gebilde ist) ca 2 Tage ruhen und bäckst es dann. Das hat den Vorteil dass das Brot nicht nur sehr aromatisch schmeckt und einfach in der Zubereitung ist, sondern dass das Brot aufgrund der langen Reifezeit auch bestens bekömmlich ist. Rezept für ein NoKnead-Bread = Slowbaking man nehme Mehl, Hefe, Salz und Zucker und Wasser und rührt (ja, man rührt !!! und knetet nur ganz wenig) alles zusammen und lässt es gut verpackt 2 Tage im Kühlschrank stehen. Der Teig verarbeitet sich von ganz alleine, wird perfekt und ganz besonders aromatisch ohne dass man vorher viel tun muss. Und es lässt sich auch ganz toll verarbeiten! 450g Weizenmehl Type 550 100g Weizenmehl Type 1050 3g Hefe 10g Salz 3g Zucker 350g Wasser Tausche das Weizenmehl durch Dinkelmehl und nimm ein bisschen mehr Wasser. Der Salzgehalt stimmt so. oder so: 650 ml Wasser 3 g Hefewürfel 2 TL Salz 1 TL Zucker 500 g Dinkelmehl (1050, Vollkornmehl) 200 g Dinkelmehl (630) Slowbaking ist einfach wunderbar- es erfordert etwas Planung, aber das Ergebnis lohnt sich und das Brot ist sehr gut bekömmlich! Gebacken werden diese Brot genau wie die anderen Brote auch. Nach der Reifezeit haben sie die Zutaten so zusammengefügt, dass ein optimal bearbeitbarer Teig entstanden ist, den du rundwirken bzw in eine Form setzen und backen kannst. Und hast du eigentlich einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Ernährung mit Weizen und der Verdauung bzw Neurodermitis bei deinem Sohn bemerkt? Oder handelst du nur rein vorsorglich? Fragen rund um die Haut kannst du auch bei Herrn Dr. Abeck im Nachbarforum, hier bei rub, stellen. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 21.01.2020