Hallo Birgit,
ich habe bisher häufig mit Instant Brühe gewürzt. Ich würde gern darauf verzichten und statt dessen viell. einen Schluck Gemüsebrühe, die ich selber mache, würzen. Kann ich die einfrieren portionsweise? Oder welche Alternativen habe ich noch zum Würzen?
Vielen Dank für Deine Hilfe in diesem tollen Forum !
Schöne Grüße
Judith
von
"Annabell"
am 27.01.2013, 14:40
Antwort auf:
Kochen ohne Geschmacksverstärker
Hallo Judith
ja, Gemüsebrühe kannst du selbstverständlich auf Vorrat frisch kochen und in Portionen einfrieren. So hast du immer eine Portion extra Vitamine und Mineralstoffe im Essen.
Wie Dansyhope schon schreibt, kannst du auch eine Fleischbrühe frisch kochen.
Geschmacksverstärker lässt sich in der modernen Küche kaum noch entbehren. Auch Wurstwaren enthalten häufig Geschmacksverstärker. Geschmacksverstärker ist nicht per se giftig. Sonst wäre er als Zusatzstoff nicht zugelassen. Wie so oft, so gilt auch hier, die Dosis macht das Gift. Geringe Mengen schaden deinem Kind nicht. Beim Selberkochen besser darauf achten, dass möglichst wenig Produkte genommen werden, die diese Zutat enthalten.
Er tarnt sich oft auch einfach unter dem Namen: Würze, Speisewürze etc
Geschmacksverstärker kommt vor allen Dingen dann zum Einsatz, wenn der Geschmack der Speisen durch lange industrielle Zubereitungs- und Garprozesse nicht mehr vorhanden ist und dann künstlich wieder hergestellt werden muss. Kinder sollten besser den Eigengeschmack der Speisen kennenlernen.
Geschmacksverstärker gerät immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Negative Schlagzeilen macht es insbesondere immer wieder durch Berichte über Personen, die nach dem Genuss eines Essens im China Restaurant am sog. China Restaurant Syndrom leiden. Da aber nicht jeder nach einem solchen Essen Kopfschmerzen bekommt, lässt sich die Wechselwirkung zwischen dem Essen und dem folgenden Unwohlsein natürlich nicht pauschalieren. Jeder Mensch reagiert anders. Auch sei eine negative Wirkung von Glutamat dosenabhängig. Dann sei es besonders wichtig, die Kleinsten zu schützen. Sie haben eine niedrigere Toleranzschwelle als Erwachsene. Auch spiele die Speisenzusammensetzung eine Rolle. Je mehr kohlenhydrathaltige LM gleichzeitig verzehrt würden, desto besser werde das G. vertragen.
Glutaminsäure (gleicher Effekt wie Glutamat) ist natürlicherweise in vielen LM in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Manche LM haben mehr und andere weniger davon. Hefeextrakt ist bspw reicher damit bestückt als reine Hefe und Tomatenmark hat mehr Glutaminsäure als Tomaten. Sojasosse mehr als die Sojabohne. Somit ergeben sich die unterschiedlichen Würzmethoden, die Suppen attraktiver gestalten. Deshalb ist auch Hühnerbrühe so beliebt, weil sie natürlicherweise voll mit dem Stoff vollgepackt ist.
Essen muss primär erst mal lecker sein, damit wir es genussvoll essen. So wird das Geschmackszentrum "umami" (=übersetzt heisst das so viel wie: einfach lecker) gereizt. Das veranlasst uns zum weiteressen. Besonders stimuliert wird dieses Geschmackswahrnehmungsareal, wenn Gerichte mit Geschmacksverstärker (z.B. Mononatriumglutamat) oder Hefeextrakt den Gaumen kitzeln. Da es zum schnellen und unkontrollierbaren Weiteressen (hat direkte Auswirkungen auf das Sättigungsgefühl) animiert, sei es deshalb besonders für solche Personen schlechter zu bewerten, die eine Tendenz zu Übergewicht haben.
Geschmacksverstärker bzw Glutamat oder Hefeextrakt sorgen auch dafür, dass der Salzgehalt einer Speise zu reduziert werden kann : Denn bei Verwendung von Geschm. muss weniger Speisesalz zugesetzt werden, damit kann aber trotzdem ein ausgeprägter und intensiver Geschmack entstehen,
Um gänzlich darauf zu verzichten, hat eine namhafte Firma eine Gemüsebrühe auf den Markt gebracht, die als Ersatz dafür Steinpilzpulver enthält. Und dieses enthält in großer Menge Ribonukleotide und Glutaminsäure, die einen ähnlichen/fast gleichen Effekt haben. Nicht jeder aber mag Pilze :-)
In der Regel sorgt vor allem ein Stoff, namentlich "Geschmacksverstärker" dafür, dass diese Instantbrühen beliebt sind. Da aber diese Zutat (Mononatrium-) Glutamat immer häufiger kritisiert wurde, kommt nun vermehrt die Zutat "Hefeextrakt" in die Tüte. Die Wirkung hiervon wurde noch nicht so klar erforscht, gilt aber als harmloser. Wobei exakte Formulierungen und Daten/Fakten noch ausstehen. Manche Experten sehen in ihr kaum Vorteile gegenüber dem anderen Stoff.
Hefeextrakt enthält natürlicherweise viel Glutaminsäure und hat geschmacklich ähnliche Effekte (geschmacksverstärkend) wie der Zusatzstoff Glutamat.
Ohne Instantprodukt geht es so:
Rezept für Gemüsebrühe:
50g Möhren, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel
100g Sellerieknollen
etwas Butter
2 Knoblauchzehen
1 Lorbeerblatt
Kräuter nach Gusto (Liebstöckel, Petersilie)
Salz
1,2 lWasser
Das kleingeschnittene Gemüse in Butter andünsten
Mit Wasser auffüllen, Kräuter und Gewürze zugeben, ca 1h köcheln lassen.
Abseihen
Fertig
Da hinein kannst du Suppennudeln, Sternchennudeln. Kartoffeln oder Grießklößchen geben.
Selbstgemachte Hühnerbrühe:
1 Suppenhuhn (ca 800g)
1 Bund Suppengrün
1 Gemüsezwiebel
Das Huhn waschen und putzen.
Die Zwiebel schälen, grob zerkleinern, Suppengrün putzen, grob zerkleinern.
In einem Topf beides leicht anrösten (ohne Fett).
Ca 1l Wasser zugeben und das Huhn hineintun. Ca 1-1,5h leicht kochen.
Huhn herausnehmen. Brühe durch ein Sieb gießen.
Das Fleisch vom gegarten Huhn ablösen, kleinschneiden und evtl mit in die Suppe geben.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 28.01.2013
Antwort auf:
Kochen ohne Geschmacksverstärker
Bin zwar nicht Birgit, aber kann evtl auch helfen.
Brühe kannst du einfrieren, kein Problem. Ich reduzier die immer und gib sie dann in eine Eiswürfelform. So hat man auch für kleine Menfen immer Brühe.
Neben Gemüsebrühe geht auch Knochen abkochen und das als Fleischbrühe nehmen.
Übrigens gibt es zumindestens im Bioladen auch hefefreie Brühen, ohne künstliches Glutamat oder Geschmacksverstärker sind die eh. Glutamat ist aber auch ein natürliches Produkt, kann man zB auch selbst machen.
Mitglied inaktiv - 27.01.2013, 18:49