Frage: Kochen für mäkeliges Kind

Unsere Tochter (3) war bis 2 Jahre eine gute Esserin, dann kam sie in die KITA, ich empfand es als auffallend, dass sie dann sehr mäkelte. Sie isst gern Obst&Rohkostgemüse. Da hab ich bis jetzt keine Probleme. Mittags und abends gibts Probleme. Schnitte am abend isst sie ungern. Mittags am liebsten Nudeln. Ich koche oft nach ihren Geschmack (Nudeln). Ist das richtig? Oder einfach quer Beet kochen und sie auch vor einen Teller setzen der nicht ihr Lieblingsgericht beinhaltet (zB Kartoffelgerichte)?

von naknak am 17.01.2015, 21:46



Antwort auf: Kochen für mäkeliges Kind

Hallo naknak Wie wäre es, wenn du abends statt Brot zufünftig (schlicht in Butter geschwenkte) Nudeln anbietest? Hierzulande wird in vielen Familien AbendBROT gegessen, weil es eine einfache und bequeme Art ist, abends zu essen. Kochen und aufwärmen entfällt, ebenso lästiges Geschirr spülen von Töpfen... In vielen Familien wiederum wird mittags eher ein VesperBROT gegessen und abends warm gekocht. Es ist überhaupt kein Problem abends Nudeln anzubieten, wenn deine Kleine abends lieber Nudeln (weich) essen mag, um sich für die Nacht zu sättigen. Wann esst ihr für gewöhnlich eine warme Speise? Zu diesem Zeitpunkt kannst und solltest du deiner Tochter ausreichend Gelegenheiten bieten, um ihr Repertoire an Speisen zu erweitern. Sie sollte nach Möglichkeit viele neue Geichte und Speisen, Zutaten kennen lernen. Denn Kinder lernen essen, in dem sie sich daran gewöhnen... Koche also ruhig solche Sachen, die du und Papa gerne essen. Das ist eure Familientradition, eure Esskultur. Diese kulnarischen Erfahrungen prägen die Kinder langfristig. Du darfst neben dem Familiengericht auch Nudeln servieren - aber deine Kleine sollte unbedingt vo Neuen probieren und eine kleine Menge essen - dazu kannst du auch bspw Reste vom Vortag oder Brot bereit stellen und erlauben. Es ist wichtig, dass die Kleinsten viele neue Erfahrungen sammeln können. Denn nur über das Probieren und Essen können neue Leibspeisen entdeckt werden. Hilfreich ist es, dafür Regeln aufzustellen. Wie kann diese "Probierregel" bei euch formuliert werden? Sie sollte positiv klingen und keinen Druck oder Zwang erzeugen. Die Kontinuität im Probieren kann irgendwann eine Veränderung bewirken - zuvor weniger beliebtes wird plötzlich zur Lieblingsspeise. Hilfreich ist es, in kleinen Schritten vorzugehen. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte sog. Neophobie. Das ist eine Art Angst vor dem "neuen" Essen. Ursprünglich eine gute Schutzfunktion, denn gegessen wird nur das, was man kennt, denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Phänomen ist sogar in der Tierwelt vorzufinden - neue Dinge werden auch hier nur zögerlich von Jung und Alt gekostet. Und am besten wird das gegessen, was immer und immer wieder von allen nebenstehenden Personen auch verzehrt wird. Darum ist der gedeckte Familientisch so wichtig. Hier stehen immer wieder die gleichen Dinge und ab und zu etwas Neues. Aber auch das Neue wird wieder irgendwann angeboten werden und irgendwann frohlockt es doch, zuzugreifen. Je jünger die Kleinen sind, desto aufgeschlossener sind sie diesen neuen Angeboten. Mit etwa 18 Lm schränkt sich der Erfahrungshorizont in Essensfragen immer weiter ein, die Auswahl der gemochten Speisen meist (noch) kleiner). Erst mit 6-8 Jahren und später ab etwa 12 Jahren werden wieder gerne neue Essabenteuer angegangen. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Kinder müssen ein Geschmacksgedächtnis aufbauen. Das braucht Zeit. Es ist die Basis für den daraus resultierenden Appetit. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant etc Gib deinem Kind die vertrauten Speisen und erweitere evtl auch mal spielerisch das Angebot. Hast du Ideen? Meine Tochter war auch immer sehr skeptisch. Gefallen fand sie häufig an "exotischen" Dingen wie Litschis oder Physalis, Oliven, Falafel (Kichererbsenbällchen), Erbsensuppe, Couscous, etcetc. Dinge, die ich ihr nicht extra gegeben hätte, die sie aber durch vorsichtiges Probieren, für sich entdeckte. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 19.01.2015



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