Hallo Frau Neumann,
ich habe zwei kurze Fragen. Einmal zur Nachmittagsmahlzeit meiner Tochter (wird Freitag 9 Monate) und ob sie mir bei der Mittagsmahlzeit helfen können.
Sie hat noch nie gerne Obst gegessen. Also pur oder als GOB. Als Alternative habe ich ihr mal ein Gläschen Joghurt-Obst gegeben und das hat sie wahrlich verschlungen.
''Schade'' ich ihr irgendwie damit, das sie nachmittags nun dennoch eine Milchmahlzeit bekommt oder fehlt ihr dann irgendwas? Morgens bekommt sie noch 200 ml Milch, Mittags 200 - 220 g Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (selbstgekocht) oder auch schonmal ein fertiges Gläschen und Abends 200 - 230 g Milchbrei.
Haben sie vielleicht ein Rezept für eine Mittagsmahlzeit mit Fisch? Ich selbst bin kein Fisch-Fan, kann daher nicht einfach vom Familienessen auf Babyessen umkochen. Vielleicht können Sie (oder andere User) ja ein paar Tipps für mich :)
Gruß chOcO mit Emilia
von
-chOcO-
am 02.10.2012, 11:09
Antwort auf:
Joghurt mit Obst anstatt GOB - Rezept für Brei mit Fisch
Hallo -chOcO-
besser ist zwar, den GOB milchfrei zuzubereiten, weil so die Eisenaufnahme aus dem Mittagbrei nochmals unterstützt wird, aber wenn deine Kleine den milchfreien Brei nicht isst, mit dem Joghurt-Obstbrei dagegen äußerst zufrieden ist, so ist das vollkommen in Ordnung. Mach dir das keinen Kopf.
Grund dies zu ändern bestünde dann, wenn deine Kleine sich nicht optimal entwickeln würde und evtl öfter müde, schlapp und lustlos und vor allem generell appetitlos wäre. Ist ja aber zum Glück nicht so, wie ich deiner Schilderung entnehme.
Dein Baby hat inzwischen auch das Alter der sog. Familienkost erreicht und du kannst nachmittags ggf einen anderen Snack anbieten, wenn überhaupt einer nötig ist.
Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen.
Biete Brot an. Schön in kleine Häppchen geschnitten, damit er die selbst essen kann. Dazu gibst du eine ergänzend sättigende Portion Trinkmilch.
Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m.
Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck.
Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende:
morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt
ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst
Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost
ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä.
Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc
Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten.
Morgens startet ihr mit einem leckeren Frühstück. Butterbrotstückchen sind für den Anfang sehr gut geeignet. Mundgerecht geschnittene Stückchen fordern auf, selbst zu essen, was auch für die motorischen Fähigkeiten eine gute Übung ist. Zeige ihr immer wieder, dass sie selbst aktiv werden darf.
Schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie viele Eltern berichten.
Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen.
In diesem Alter ist Essen zum Zweck der Ernährung eher eine Nebensache. Essen ist vielmehr ein Erlebnis.
Rezepte mit Fisch:
Willst du nun Fisch selbst zubereiten, so wähle Lachs oder Alaskaseelachs bzw Kabeljau und Rotbarsch.
Für eine Portion rechnest du mit 20-25g Fisch.
Auch einfrieren kannst du den Brei.
Menge für 1 P:
90g Zucchini
40g Kartoffeln
20g Lachsfilet
2 EL Obstsaft
8g Öl
Leider enthält Fisch, je nach Sorte, Stück oder Zubereitungsart mehr oder weniger Gräten.
Fischfilet bevorzugen, aber auch dieses enthält manchmal noch Minigräten. Zur Sicherheit kannst du das gegarte Fischfilet auf Gräten geauestens untersuchen, indem du kleine Stücke mit der Gabel zerlegst oder flachdrückst und einfach genau kuckst.
Fisch gut waschen, dünsten, Grätenkontrolle machen und pürieren.
Fischfrikadellen
250 - 300 g Seelachsfilet oder andere Fischsorte (acu TK möglich)
1 Brötchen vom Vortag
1 Ei
1 kleine Zwiebel
Frische Petersilie
Salz
Pfeffer
3 EL Semmelbrösel
4 EL Öl
Zubereitung:
Die Seelachsfilets nach Gräten absuchen und entfernen.
Anschließend mit einem Messer in kleinere Würfel schneiden.
Mit Hilfe des elektrischen Stabmixers etwas feiner pürieren.
Ein Brötchen in kaltem Wasser einweichen, gut ausdrücken und zum Fischfleisch hinzu geben.
Das Ei darüber aufschlagen.
Eine Zwiebel in 1 EL Öl hellgelb anbraten, leicht salzen und die Pfanne zur Seite ziehen.
Reichlich fein geschnittene frische Petersilie unter die Zwiebeln mischen und alles etwas auskühlen lassen.
Danach ebenfalls zum Fischfleisch hinzu geben, salzen , gut mit Pfeffer würzen und alles zusammen mit dem Ei zu einem lockeren Fischteig vermengen.
Mit den Händen je nach Größe 6 - 8 Fischfrikadellen formen.
3 EL Semmelbrösel oder Paniermehl in einen Teller geben, die Fischküchlein darin auf beiden Seiten wälzen und die Semmelbrösel etwas andrücken.
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die Fischfrikadellen darin auf beiden Seiten goldbraun ausbacken. Das dauert insgesamt etwa 5 - 6 Minuten bei etwas zurück gedrehter Temperatur, damit sie nicht zu braun und hart werden.
Als Beilage kann man einen Kartoffelsalat und etwas pikante Remoulade dazu servieren.
Aber auch Bratkartoffeln und ein grüner Salat, oder gedämpftes Gemüse mit Salzkartoffeln schmecken sehr gut zu diesen Fischfrikadellen.
http://www.mamas-rezepte.de/rezept_Fischfrikadellen-5-205.html
Mein Tipp: wenn deine Kinder keine Petersilienfans sind, dann nimm gefriergetrocknete oder zum Würzen schlicht eure gewöhnliche Gemüsebrühe.
Probier ggf auch folgendes:
Fischnocken:
1 Scheibe altbackenes Toastbrot
3 El Sahne
200g Rotbarschfilet
1 TL Zitronensaft
Salz
2,5 EL Tomatenmark
200 ml Hühnerbrühe
1 TL Saucenbinder
2 EL Creme Fraiche
Brot entrinden und in einen Suppenteller legen
Sahne kurz erhitzen und darüber giessen.
Fisch mit Zitronensaft beträufeln
leicht salzen und in kleine Würfel schneiden
Mit dem eingeweichten Brot und 2 EL Tomatenmark zu einer glatten Masse pürieren.
Brühe zum Kochen bringen
Temperatur zurückschalten
Aus der Fischmasse mit einem kleinen Löffel Nocken abstechen
In der leicht köchelnden Brühe ca 3 min garziehen lassen.
Nocken herausnehmen
Brühe abbinden. Creme Fraiche und das restliche Tomatenmark unterrühren, 1 min kochen lassen. Nocken wieder einlegen.
Rezept aus:Das grosse GU Kochbuch
Kochen für Kinder
Dagmar von Cramm
GU Verlag
2004
oder das hier:
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/verschiedenes/Kraeuter-Fisch-Frikadellen-2400.html
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 04.10.2012